MDL Behringer: Wertschätzung für den Erhalt von Arbeitsplätzen
Mit einem Besuch der Werkstatt der Länderbahn in Viechtach wollte der Landtagsabgeordnete Martin Behringer der Freie Wähler Landtagsfraktion seine Wertschätzung für die Bahn und den Erhalt von Arbeitsplätzen in der Region zum Ausdruck bringen.
Auf dem Werksgelände wurden MdL Martin Behringer und Kreisrat Heinrich Schmidt vom Werksleiter Christian Geiger begrüßt.
Nachdem der Dauerbetrieb auf der Waldbahnstrecke beschlossen worden war, hatte sich Martin Behringer vorgenommen, die Werkstätte der Länderbahn in Viechtach kennen zu lernen. Geiger dankte Behringer für seinen Einsatz und bestätigte, dass die Beschäftigten sich über die Entscheidung sehr gefreut hätten.
Bei einem Rundgang stellte Geiger die Werkstatt in Viechtach vor. Bereits 1889 wurde das Werk im Zuge der Aufnahme des Eisenbahnbetriebs auf der Strecke Gotteszell-Viechtach in Betrieb genommen. Die Länderbahn gilt damit als älteste Privatbahn Deutschlands. Weitere Werkstätten der Länderbahn gibt es in Zwiesel, Lam, Schwandorf und Neumark (Sachsen). Nicht nur die eigene Fahrzeugflotte wird hier instandgehalten; es werden auch Fremdaufträge angenommen. Am Standort Viechtach arbeiten derzeit 43 Männer und Frauen. Die Auftragslage sei sehr gut, sodass die Länderbahn in diesem Jahr die Werkstatt noch entsprechend ausbauen möchte.
„Die Werkstätte in Viechtach ist nicht nur die betriebsälteste, sondern auch eine der größten der insgesamt fünf Werkstätten der Länderbahn“, erläuterte Geiger. In Viechtach werden vor allem schwere Instandhaltungsmaßnahmen an der eigenen Länderbahn-Flotte und für externe Auftraggeber durchgeführt. So kommt es, dass neben Waggons der hiesigen Waldbahn auch gelegentlich solche des Alex, der Oberpfalzbahn und der Vogtlandbahn zu sehen sind. „Wir sind in Deutschland, Tschechien und Polen präsent. Und für jedes Land gibt es feste Vorgaben, die eingehalten werden müssen.“ erläuterte Geiger. Ein Beispiel sind die unterschiedlichen Spannungen im Bahnbetrieb der Nachbarländer. In Tschechien werden Bahnstrecken mit Wechselstrom (50 Hz) mit einer Spannung von 25 kV oder mit Gleichstrom mit einer Spannung von 3 kV elektrifiziert, in Polen mit 3kV und Deutschland mit 15kV. Behoben werden müssen zudem bei jedem Auftrag akute Störungen, die im Fahrbetrieb festgestellt wurden.
v .l. MdL Martin Behringer, Werksleiter Christian Geiger, Kreisrat Heinrich Schmidt
Die Hauptuntersuchung eines Fahrzeugs ist normalerweise alle acht Jahre fällig. Dafür wird das Fahrzeug komplett zerlegt, entrostet, instandgesetzt und grundgereinigt. Anhand einiger Anschauungsobjekte erklärte Geiger die einzelnen Prüfmechanismen, wie Verschleiß den Zugrädern zusetzt und wie sie aufgearbeitet werden, um wieder fahrtüchtig zu werden. In Intervallen ist auch eine Ultraschallprüfung erforderlich für die Viechtach ebenfalls die notwendige Zertifizierung hat. Den Fachkräftemangel spürt man hier kaum. „Wir bieten interessante und zukunftssichere Arbeitsplätze, weil wir langfristige Verträge mit der Bayerischen Eisenbahngesellschaft haben. Außerdem würde im 1-Schichtbetrieb gearbeitet, es fallen also keine Spät- oder Nachtschichten an“, erläuterte Geiger.
Kreisrat Heinrich Schmidt war 2002 bis 2004 als stellvertretender Landrat im Aufsichtsrat der ehemaligen RAG und hat sich in den Vertragsverhandlungen damals schon für eine Übergangsfrist und damit für den Erhalt der Werkstatt eingesetzt. „Wir freuen uns über den Dauerbetrieb der Waldbahn, aber auch über die Sicherung und den Fortbestand der Arbeitsplätze“, betont Schmidt.
Behringer bedankte sich für die gelungene Werkstattführung und mahnte an, der Landkreis müsse nun auch für den zügigen Ausbau der Zubringerverkehre zu den Bahnhöfen sorgen. „Wenn die Menschen in unserer kleinteiligen Siedlungsstruktur keine attraktiven ÖPNV Angebote bekommen, werden sie die Bahnstrecke auch nicht nutzen.“
Martin Behringer ist Mitglied im Ausschuss Bauen, Wohnen und Verkehr und kennt und thematisiert regelmäßig die Probleme, die Fahrten mit der Bundesbahn mit sich bringen. Von Oberleitungsstörungen, Weichenproblemen bis zu Zugausfällen hat er schon alles erlebt auf der Strecke von Passau nach München. Leider wirkt sich das auch auf die Waldbahnstrecke aus. Denn die Reisenden versäumen wegen der Unpünktlichkeit der Bundesbahn häufig den Anschluss an die Waldbahn in Plattling. „Das ist ein unhaltbarer Zustand, so Behringer und fordert vom Bund den Ausbau und Erhalt der Eisenbahn-Infrastruktur, um mehr Menschen und Güter auf die Schiene zu bringen.
Eine Forderung, der sich auch Kreisrat Heinrich Schmidt anschloss. Er sagte zu, sich im Kreistag weiter für einen Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs einzusetzen.