Hohe Population nach 2018
Dr. Fritz Haselbeck
Heuer trat, auffallend im Unteren Bayerischen Wald, wieder ein intensives Maikäferjahr auf. In diesen Tagen geht allerdings die Saison der braunen schwarz gezackten Flugtiere zu Ende, ab und zu kann man noch einzelne Exemplare Blätter fressen oder in der Luft fliegen sehen.
Die letzte größere Population gab es in unserer Gegend im Frühjahr 2018. Man weiß, dass Maikäfer, je nach Umwelt- und Wetterbedingungen 3 bis 4 Jahre für ihre Entwicklung brauchen. Die meiste Lebenszeit verbringen sie als Larven, die wir sehr gut als Engerlinge kennen, im Erdboden. Die fertig entwickelten Käfer leben nur vier bis sechs Wochen. Wegen der warmen Frühjahrsmonate in diesem Jahr waren die ersten Käfer selbst in höheren Lagen des Bayerwalds schon Anfang April zu entdecken. Dass sie entgegen ihrem Namen „Maikäfer“ schon deutlich früher aus der Erde krabbelten als sonst, ist kein neues Phänomen. Doch in diesem Jahr waren sie außerordentlich zeitig dran. Selbst im letzten Herbst, der enorm warme Tage mit sich brachte, traute sich der eine oder andere Käfer ans Sonnenlicht. Anscheinend verändern anhaltend warme Wetterphasen in der sonst schon kühlen Zeit den biologischen Rhythmus der Insekten.
Da sich die 4 bis 5 cm langen Engerlinge hauptsächlich von Pflanzenwurzeln ernähren, können die Tierchen, wenn sie in großen Scharen auftreten, in der Landwirtschaft und in Gärten an Gras- und Blumenböden extreme Schäden anrichten.