Künstler Pete Kilkenny präsentiert Lebenswerk
Im Freilichtmuseum Massing, dort, wo Besucher sonst einen tiefen Einblick in das Leben vergangener Generationen in Niederbayern erhalten, zog am Freitagabend künstlerischer Flair ein. Der im englischen Doncaster als Sohn irischer Eltern geborene Pete Kilkenny präsentierte seine Ausstellung „The Weightlessness of Nothing“ – zu deutsch: „die Schwerelosigkeit des Nichts“. Die Ausstellung zeigt das Lebenswerk des Künstlers mit Gemälden, Siebdrucken, Radierungen, Skulpturen und vielen weiteren kuriosen Projekten. Seine Arbeiten stellte Kilkenny an insgesamt vier Orten im Freilichtmuseum aus, im Stadel des Heilmeierhofs, in der Marxensölde, im Lehnerhof und im Kassenbereich. Zur Ausstellungseröffnung begrüßte Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich rund 75 Gäste auf dem Gelände des Freilichtmuseums.
Dass die Ausstellung breiten Anklang fand, wertet Museumsleiter Timm Miersch als gutes Zeichen. Denn: Eine Kunstausstellung an mehreren Orten ist ein Novum im Freilichtmuseum. Vor allem mit Blick auf das nächste Mammutprojekt des Museums, die Eröffnung der Berta-Hummel-Ausstellung in dem eigens dafür errichteten Haus seien die heute gesammelten Erfahrungen extrem wertvoll, so Miersch. „Ich freue mich über die tolle Zusammenarbeit mit dem Künstler Pete Kilkenny, seine Werke bereichern das Freilichtmuseum wirklich, sie bieten eine andere Perspektive und neue Impulse zur Interpretation. Ich freue mich, dass sich viele Besucher auf dieses Angebot eingelassen haben. Heute konnten wir wertvolle Erfahrungen sammeln.“
Bei der Ausstellungseröffnung: (von links) Museumsleiter Timm Miersch, Künstler Pete Kilkenny, stellvertretende Landrätin Edeltraud Plattner, Laudator Helmut Perseis und Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich.
Ein Beispiel hierfür ist für Miersch der Medieneinsatz. Mit QR-Codes an den jeweiligen Werken gelangten die Besucher direkt zur Website von Pete Kilkenny, wo es mehr über die Geschichte der Kunstwerke zu erfahren gibt. Ein Service, das regen Anklang unter den Interessierten fand.
Es sei für ihn eine besondere Ehre, seine Kunst im Freilichtmuseum Massing ausstellen zu dürfen, sagte Künstler Pete Kilkenny selbst bei der Ausstellungseröffnung. „Es ist schön zu sehen, dass heute so viele Leute zu meiner Ausstellung gekommen sind.“ Dass er eingeladen wurde, so Kilkenny, läge sicher zu einem großen Teil an seinen Motiven. Kühe, überwiegend dargestellt auf Zeitungspapier, würden die bäuerliche Ästhetik des Freilichtmuseums hervorragend ergänzen.
Die Frage, die sich wohl viele Besucher zunächst stellten, thematisierte auch Bezirkstagspräsident Dr. Heinrich in seinen Grußworten: „Wie kommt es, dass ein in England geborener Künstler bei uns im Freilichtmuseum Massing seine Werke präsentiert?“ Doch er lieferte sogleich die Antwort: Zum einen liege das an Kilkennys Wirkungsstätten in Burghausen und Tittmoning. „Zum anderen aber auch daran, dass Kunst ohnehin international ist, ja fast ein wenig ,schwerelos‘, wie auch der Titel der Ausstellung zeigt. Der gemeinsame Nenner waren zunächst die Kühe, die Pete Kilkenny gerne malt und Kühe gehörten seit Jahrhunderten auch zu unserer Kulturlandschaft und damit auch zu unseren historischen Häusern samt Ställen.“ Und Dr. Heinrich weiter: „Um es mit Pete Kilkennys Muttersprache zu sagen: Es ist eine Win-Win-Situation für beide Seiten. Und ich freue mich sehr, dass diese fruchtbare Zusammenarbeit vor Ort zustande gekommen ist.“