Fachkräftemangel in der Psychiatrischen Institutsambulanz – Mitarbeiter werden nach Passau und Zwiesel versetzt
Die Psychiatrische Institutsambulanz in Waldkirchen als Außenstelle der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (KJP) am Bezirkskrankenhaus Landshut schließt zum 1. Juli 2024 vorübergehend. Der Grund für diese Entscheidung liegt im Fachkräftemangel, konkret an einer offenen Oberarzt-Stelle, deren Nachbesetzung sich seit Monaten als äußerst schwierig erweist. Bislang wurde die fachärztliche Versorgung in Waldkirchen mit Oberärzten aus dem Haupthaus, also der KJP in Landshut, sichergestellt. Nach einem baldigen Ruhestandsantritt und einem Schwangerschafts-bedingtem Beschäftigungsverbot in Landshut kann die freie Stelle in Waldkirchen jedoch nicht mehr mit dortigem Personal kompensiert werden.
Trotz intensiver Suche fanden sich in den vergangenen Monaten keine geeigneten Kandidaten für die zu besetzende Facharzt-Stelle. Selbst die Suche eines eigens dafür beauftragten Headhunters blieb erfolglos. Deshalb kann der Betrieb der Psychiatrischen Institutsambulanz in Waldkirchen vorübergehend nicht mehr angeboten werden. Die Mitarbeitenden werden bis auf Weiteres auf die ebenfalls zur KJP in Landshut gehörigen Außenstellen in Passau und Zwiesel verteilt. Die Verantwortlichen werden mit den Eltern entsprechend Kontakt aufnehmen, um die nächsten Schritte abzustimmen.
Psychiatrische Institutsambulanz Waldkirchen
Chefärztin der KJP Landshut Dr. Tanja Hochegger: „Wir haben in den vergangenen Monaten alles versucht, um die Schließung abzuwenden. Das Betreiben der Institutsambulanz in Waldkirchen ist allerdings ohne Facharzt nicht möglich. Wir bedauern diesen Schritt und arbeiten fieberhaft an einer Lösung. Wir hoffen, dass wir in Waldkirchen baldmöglichst wieder ein Kinder- und Jugendpsychiatrisches Angebot machen können. Und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern versichere ich: Wir werden Sie so schnell wie möglich wieder an Ihren gewohnten Arbeitsplatz zurückholen. Patientinnen und Patienten müssen vorübergehend auf unsere Niederlassungen in Zwiesel und Passau ausweichen. Sie werden dort hervorragend betreut. Sobald der Betrieb in Waldkirchen sichergestellt werden kann, erhalten sie dort selbstverständlich ihr gewohntes Behandlungsangebot wieder.“
Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich als Trägervertreter der niederbayerischen Bezirkskrankenhäuser steht hinter der Entscheidung: „Das Ziel des Bezirks Niederbayern wie auch mein persönliches Ziel ist es stets, eine dezentrale und flächendeckende Struktur an psychiatrischen Behandlungsmöglichkeiten zu bieten. Das ist uns in den vergangenen Jahren gelungen. Sukzessive hat der Bezirk seine Kliniken und Ambulanzen in der Fläche erweitert. Leider hat sich die Verfügbarkeit von Fachpersonal rapide verschlechtert. Wir haben große Bemühungen in die Rekrutierung gesteckt, müssen aber feststellen, dass die Suche nach geeigneten Fachärzten mehr Zeit in Anspruch nehmen wird. Unter diesem Gesichtspunkt musste die Klinikleitung in enger Absprache mit dem Bezirk die schmerzvolle Entscheidung über die vorübergehende Schließung der Psychiatrischen Institutsambulanz in Waldkirchen treffen. Wir setzen alles daran, das Angebot in Waldkirchen wieder hochzufahren. Bis dahin bieten unsere Einrichtungen in Zwiesel und Passau weiterhin hervorragende Therapiemöglichkeiten, mit denen wir Kinder und Jugendliche im östlichen Niederbayern weiter versorgen können.“