Grenzüberschreitender Luftrettungsdienst

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27.05.2024
Passau

Oberbürgermeister Jürgen Dupper besucht Stützpunkt von Christophorus Europa 3 in Suben


Bereits seit dem Jahr 2002 gibt es zwischen dem Freistaat Bayern und dem Land Oberösterreich die Vereinbarung, einen grenzüberschreitenden Luftrettungsdienst als europäisches Modellprojekt einzusetzen und dafür einen gemeinsamen Stützpunkt in Suben einzurichten. Im Jahr 2015 wurde demzufolge ein öffentlich-rechtlicher Vertrag zwischen dem Zweckverband für Rettungsdienst- und Feuerwehralarmierung (ZRF) und den zuständigen Tochterfirmen von ADAC und ÖAMTC abgeschlossen.


Kürzlich besuchte Oberbürgermeister Jürgen Dupper vor Ort den Stützpunkt, um sich von der Crew um Stützpunktleiter Capitän Johannes Schöffl über die Abläufe informieren zu lassen. Ein Schwerpunkt lag dabei auf der Möglichkeit zur Ausdehnung der Betriebszeiten der Rettungshubschrauber bei Dunkelheit in den Tagesrandzeiten.


Oberbürgermeister Jürgen Dupper: „Die Luftrettung mit dem Christophorus 3 hat sich bestens hier in unserem Raum etabliert und leistet einen sehr wichtigen Beitrag zur Sicherheit und Gesundheit unserer Bürgerinnen und Bürger. Die Arbeit der Rettungshubschrauber-Crews ist von unschätzbarem Wert. Es beruhigt mich zu wissen, dass in Notfällen schnell und effektiv Hilfe geleistet werden kann. Eine Erweiterung der Einsatzzeiten wäre gerade für die Einsätze in den Wintermonaten ein Meilenstein.“
Johannes Schöffl erläuterte, dass das Team derzeit in der Regel von 7.00 Uhr morgens bis zum Ende der sogenannten bürgerlichen Abenddämmerung (ca. 30 min. nach Sonnenuntergang) einsatzbereit ist und innerhalb von drei Minuten nach Eingang der Alarmierung in der Luft sein kann, um den Notarzt zum Patienten zu bringen.

 

Oberbürgermeister Jürgen Dupper (von links), Stützpunktleiter Cpt. Johannes Schöffl, Flugretter Lukas Feldmeier, Notarzt Dr. Andreas Weichselberger, Geschäftsleiter ZRF Passau Dieter Schlegl und Pilot Cpt. Christian Mitter

Oberbürgermeister Jürgen Dupper (von links), Stützpunktleiter Cpt. Johannes Schöffl, Flugretter Lukas Feldmeier, Notarzt Dr. Andreas Weichselberger, Geschäftsleiter ZRF Passau Dieter Schlegl und Pilot Cpt. Christian Mitter


Im Sommer können die Rettungshubschrauber grundsätzlich länger eingesetzt werden als im Winter. Kurzfristig wäre eine Randzeitenerweiterung ein wichtiger Zwischenschritt zu einem 24-Stunden-Betrieb. Gerade im Winter könnten so auch nach Sonnenuntergang die Hauptverkehrszeiten abgedeckt werden, die per se unfallträchtiger sind. Um das zu realisieren, müssten aber unter anderem die ADAC-
Hubschrauber mit Nachtsichtgeräten ausgerüstet und zusätzlich das Personal entsprechend geschult werden. Die Maschinen des ÖAMTC am Standort Suben sind bereits mit Nachtsichtbrillen ausgestattet.
Der Rettungs-Transport-Hubschrauber (RTH) Christophorus Europa 3 nimmt aufgrund seines grenzüberschreitenden Einsatzes eine besondere Stellung unter den Rettungshubschraubern ein. In den Sommermonaten wird der Dienst in Suben vom der ÖAMTC Flugrettung übernommen. In den Wintermonaten werden die Hubschrauber dagegen für zusätzliche Standorte in den zahlreichen Skigebieten in Österreich benötigt. Ab November kommt daher für das Winterhalbjahr die ADAC-Luftrettung mit einer eigenen Maschine zum Einsatz.


Alarmiert wird die Luftrettung von den Rettungsleitstellen Passau und Innviertel. Je nach Meldebild fordert der Disponent auf Vorschlag des Einsatzleitsystems die Luftretter gleich bei Alarmierung der bodengebundenen Einsatzkräfte mit an. Der wesentliche Vorteil des Hubschraubers ist dabei seine Einsatzgeschwindigkeit. In vielen Fällen entscheiden Minuten über Leben und Tod. Die kurzen Transportzeiten auf dem Luftweg sowie der ruhige und vibrationsarme Flug minimieren zusätzlich das Transportrisiko und verbessern die therapeutischen Chancen der meist kritisch kranken Patienten.
Im Jahr 2023 verzeichnete der Rettungshubschrauber Christophorus Europa 3 insgesamt 1.597 Einsätze, wobei etwa die Hälfte auf die bayerische Seite entfiel. Im Vergleich dazu gab es im Jahr 2022 insgesamt 1.675 Luftrettungseinsätze, davon 761 in Bayern. Die häufigsten Anforderungsgründe waren internistische Notfälle, gefolgt von Unfallverletzungen und neurologischen Erkrankungen.


- AF


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