Zum Spatenstich im Herbst 2023 war er selbst terminlich verhindert. Jetzt kam Landrat Sebastian Gruber aber gerne zu einem Besuch am Innovationsring, so die neue Adresse der Sesotec GmbH, vorbei. Noch ist es eine gigantische Baustelle. Aber zum Jahresende sollen die Produktions- und Logistikbereiche fertig sein und Anfang 2025 soll die Fertigung anlaufen.
Stefan Feldmeier, Geschäftsführer der Sesotec Immobilien GmbH, führte über das Gelände. Mit dem Kreuzbach, von dem der Flurname stammt, ist bereits ein Grund genannt, warum die Betriebserweiterung im neu geschaffenen Industriegebiet ein forderndes Unterfangen ist. Hier treffen die Interessen einer wirtschaftlichen Weiterentwicklung der Marktgemeinde Schönberg, des Landkreises und des Unternehmens auf ein Areal, das zugleich dafür ein gutes Stück Landschaft und Natur zur Verfügung stellen muss.
Bürgermeister Martin Pichler (v.l.), Landrat Sebastian Gruber, COO Stefan Feldmeier und Wirtschaftsreferent Johannes Gastinger im Bereich der künftigen Kantine. Darüber wird dann die moderne Fertigung auf nächsthöherer Geländeetage entstehen. Foto: Sesotec
Die Planer des Projekts waren, genauso wie sämtliche Behörden, von der Wasserwirtschaft bis zum Umweltschutz, bis hin zu den Verwaltungen des Marktes Schönberg und des Landratsamtes Freyung-Grafenau gefragt, Lösungen und Wege zu finden. Alle am Projekt Beteiligten arbeiteten überaus lösungsorientiert und sicherlich wäre es einfacher gewesen, Flächen mit weniger Hürden wie einem Hang zu suchen, aber wie Feldmeier betonte, hängen viele andere Pluspunkte am Standort Schönberg. Das Stammwerk bei Saunstein liegt nur einen Steinwurf entfernt. Im Wesentlichen ging es darum, Zukunft um das bestehende und zukünftige Team herum zu gestalten. Selbst wenn das Unternehmen industriell tickt, sind die Entwicklungen und Produkte mit viel handwerklicher Kompetenz und persönlichem Know-how hinterlegt.
Die Herausforderung ist, helle, freundliche und hochfunktionale Flächen von Kantine über Technik bis hin zur Logistik und deren Abläufe zu denken, und dem Baukörper dabei doch eine landschaftsorientierte Leichtigkeit zu belassen. Darüber hinaus sieht sich Sesotec ihrem eigenen Leistungsspektrum verpflichtet, das mit Separationstechnologie viel dazu beiträgt, Abfälle zu sortieren oder diese nahezu gänzlich zu vermeiden. Damit das eigene Handeln noch eine entscheidende Stufe nachhaltiger wird, setzt das neue Werk energetisch auf Geothermie und Photovoltaik. Nicht die günstigste, sondern die beste Lösung steht im Fokus, weshalb nochmals weitere drei Millionen Euro mehr für landschaftsgebundene Bauweisen und recyclingfähige Fassaden aufgewendet werden, als zunächst veranschlagt.
Ein großes Werk mit vielen Beteiligten: Tim Eickhoff (v.l.; Bauleiter Fa. Brüninghoff), Josef Moser (Manager Infrastructure) Bürgermeister Martin Pichler, COO Stefan Feldmeier, Landrat Sebastian Gruber, Wirtschaftsreferent Johannes Gastinger, Tobias Fuchs (Director Operational & SC Excellence), Karolin Hackinger (Manager Operational & Supply Chain Projects) und Michael Hiller (Group Director Engineering). Foto: Markt Schönberg
Auch ein Bachlauf musste einen neuen Weg einschlagen und sprudelt nach enger Abstimmung mit verschiedenen Fachstellen wieder so munter, als wäre es schon zuvor so gewesen. Wie hoch die Gesamtinvestition sein wird? Mit einem „zweistelligen Millionenbetrag“ ist durchaus ein größerer Spielraum formuliert. Landrat Sebastian Gruber nannte es auf alle Fälle einen „großen Aufschlag von Sesotec“, bei dem er stolz darauf sei, dass auch das Landratsamt seinen Beitrag zum Erfolg leisten konnte. Es sei ein eindrucksvoller Beweis von Standorttreue und Glaube an die Zukunftsfähigkeit der Region, so der Landrat.