MdL Dr. Stefan Ebner informiert sich über aktuelle Herausforderungen in ÖPNV und Reisebusbranche
Einen Einblick in die vielfältigen Betätigungsfelder des Verkehrsunternehmens Alois Pfeffer e.K. erhielt Stimmkreisabgeordneter Dr. Stefan Ebner im Rahmen eines gemeinsamen Betriebsbesuchs mit den Bürgermeistern Dirk Rohowski und Stefan Wagner. Im Fokus des Austauschs standen dabei die Barrierefreiheit im Busverkehr, die drängenden Probleme und Herausforderungen des ÖPNV im Allgemeinen und die Entwicklung der Angebote im Landkreis Freyung-Grafenau im Besonderen.
"Erst kürzlich wurde das Verkehrsunternehmen Alois Pfeffer e.K. als bester Flixbus-Unternehmer Deutschlands in punkto Kundenzufriedenheit ausgezeichnet", hebt Zentings Bürgermeister Dirk Rohowski zu Beginn des Informationsbesuchs hervor. Seit 2014 ist das Unternehmen Partner von Flixbus und bedient entsprechende Linien im Fernverkehr – allen voran die Nachtlinie von Wien nach Amsterdam. "Auf den Routen, die für Flixbus übernommen wurden, sind ausschließlich modernste und neueste Busse im Einsatz", berichtet Alois Pfeffer. Über die erhaltene Auszeichnung freut er sich ganz besonders: "Sie ist ein Beleg für die hohe Qualität und den Reisekomfort, den wir in unseren Fernbussen anbieten."
Alois Pfeffer führt das Omnibusunternehmen in dritter Generation. Der Betrieb besteht bereits seit 1927 und hat sich über die Jahrzehnte einen erstklassigen Ruf erarbeitet. Mit einer Flotte von über 50 Fahrzeugen bedient Pfeffer ein breites Spektrum an Verkehrsdienstleistungen – darunter der Linien- und Schülerverkehr, der Betrieb der lgelbusse sowie der Fernbus- und Reiseverkehr mitsamt den Flixbus-Linien und regelmäßige Auftragsfahrten für das Bundespresseamt.
Ein zentrales Thema ist für Unternehmer Alois Pfeffer die Barrierefreiheit. So ist nicht nur der Betriebshof in Zenting barrierefrei gestaltet, sondern auch einige Busse sind speziell auf die Bedürfnisse mobilitätseingeschränkter Menschen ausgerichtet. Die in den sonderausgestatteten Reisebussen eingesetzten Fahrer werden hierfür eigens geschult und mit den speziellen Anforderungen gehunfähiger Fahrgäste vertraut gemacht. "Das Angebot von Alois Pfeffer im Bereich der Barrierefreiheit ist beispielhaft und zeigt, dass eine inklusive Gestaltung des öffentlichen Verkehrs möglich ist", zeigt sich Landtagsabgeordneter Dr. Stefan Ebner von den Ausführungen des Unternehmers sowie der technischen Vorführung im Bus begeistert.
Mit Blick auf die bereits bestehende Gesetzeslage sieht Alois Pfeffer, neben dem Thema der Barrierefreiheit, insbesondere das Erreichen der CO2-Neutralität als zentrale Zukunftsherausforderung der Reisebusbranche. Die Barrierefreiheit im Busverkehr ist bis zum Jahr 2030 flächendeckend herzustellen. Bis zum Jahr 2050 wiederum müssen Reisebusse zu 90 Prozent CO2-neutral betrieben werden. "Aus unserer Sicht ist dies nur durch den Einsatz von synthetischen Kraftstoffen zu erreichen", ist der Omnibusunternehmer überzeugt. Da am Betriebshof nicht zeitgleich signifikante Teile der Flotte geladen werden können, scheidet das Thema E-Mobilität hier aus. Aber auch eine Zukunft mit E-Fuels bereitet Pfeffer Sorgen: "Die Infrastruktur ist nur punktuell vorhanden und die Kosten sind hoch."
Diskutierten aktuelle Herausforderungen in ÖPNV und Reisebusbranche: (v. li. n. re.) Alois Pfeffer, Alexander Pfeffer, 3. Bürgermeister (Thurmansbang) Stefan Weber, Bürgermeister (Thurmansbang) Stefan Wagner, MdL Dr. Stefan Ebner, Bürgermeister (Zenting) Dirk Rohowski und Gemeinderat (Zenting) Armin Wildfeuer.
Große Herausforderungen sieht Alois Pfeffer auch in zwei weiteren Punkten: Zum einen verliere man angesichts der Preisentwicklung gerade gegenüber den Anbietern aus Osteuropa zunehmend an Wettbewerbsfähigkeit und zum anderen mangelt es an Busfahrern. "Ohne eine Vielzahl ausländischer Busfahrer wäre der ÖPNV in Deutschland nicht mehr sicherzustellen", ist Pfeffer überzeugt. Er selbst beschäftigt viele kroatische und nordmazedonische Fahrer und hat sich zudem einen eigenen Fahrschulbus zugelegt, um flexibler in der Ausbildung neuer Busfahrer zu sein. In der Fahrausbildung zeigt sich ein weiteres Problem: "Seit der Aussetzung der Wehrpflicht fehlt es an potenziellen Fahrern, die bereits über den nötigen Führerschein verfügen. Zudem sind die Kosten für einen Busführerschein mittlerweile astronomisch hoch", kommentiert der Unternehmer. Gut und gerne 12.000 Euro zahlt man heute für die notwendige Fahrerlaubnis.
Abschließend wurde die positive Entwicklung im Linienverkehr des Landkreises Freyung-Grafenau diskutiert. Während man im Jahr 2018 noch auf dem letzten Platz im Landkreis-Ranking lag, steht man heute im vorderen Mittelfeld. "Allen voran das Rufbusmodell ist ein großer Gewinn für unsere Region", unterstreicht Thurmansbangs Bürgermeister Stefan Wagner.