ALE Niederbayern gibt grünes Licht für „Innen statt Außen“-Projekt in Saldenburg (Landkreis Freyung-Grafenau)
Schon lange wünschen sich die Bürgerinnen und Bürger in Saldenburg (Landkreis Freyung-Grafenau) ein Dorfgemeinschaftshaus. Nun ist dieser Wunsch in greifbare Nähe gerückt. Das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern hat grünes Licht für die Sanierung des ehemaligen Gasthauses „Waldlaterne“ gegeben. Entstehen soll ein Bürgerhaus mit Dorfladen und integriertem Café, multifunktionellen Veranstaltungsräumen mit smarter Veranstaltungstechnik und Showküche. Es soll ein Treffpunkt für Jung und Alt werden und auch Touristen ansprechen.
Aus dem ehemaligen Gasthaus „Waldlaterne“ wird ein Dorfgemeinschaftshaus mit Dorfladen und Bürgercafé
Das einstige Gasthaus „Waldlaterne“ hat durch seine zentrale Lage im Ortskern von Saldenburg eine hohe ortsbildprägende Bedeutung, steht aber seit vielen Jahren leer. Umso größer ist nun die Freude in Saldenburg, dass das ALE Niederbayern im Rahmen der Initiative „Innen statt Außen“ Fördermittel für den Erwerb des Gasthauses sowie den Umbau zum Dorfgemeinschaftshaus bereitstellt – trotz klammer Haushaltskassen. Amtsleiter Hans-Peter Schmucker betont: „Die seit Anfang 2021 vorgenommenen Maßnahmen zur Konsolidierung der Finanzen in meinem Haus tragen jetzt sichtbare Früchte. Die laufenden „Innen statt Außen“-Projekte sind so weit ausfinanziert, dass neue Projekte in unser Arbeitsprogramm aufgenommen werden können, ohne dadurch die Auszahlungszeiten für die bereits bewilligten Projekte zu verlängern.“ Er ist überzeugt: „Attraktive Kommunen brauchen eine vitale Ortsmitte, wo das soziale und gesellschaftliche Zusammenleben stattfindet. Dazu tragen in besonderem Maße auch Gebäude bei, die identitätsstiftend für eine hohe Lebensqualität im Dorf sorgen.“
Lagebesprechung am ALE Niederbayern mit Amtsleiter Hans-Peter Schmucker (3.v.r.) und Bürgermeister Max König (3.v.l.) sowie weiteren Vertretern von ALE und Gemeinde
Saldenburgs Bürgermeister Max König ist erleichtert, dass dieser wichtige Schritt nun gemacht werden kann und der Ort besser für die Herausforderungen der Zukunft gewappnet ist. „In Saldenburg gibt es aktuell kein Dorfzentrum, keine Veranstaltungsräume und keine Nahversorgung“, beschreibt er die momentane Situation. Das einstige Gasthaus soll deshalb zu einem Dorfgemeinschaftshaus mit integriertem Bürgercafé und Dorfladen umgebaut werden.
Wie die zuständige Architektin am ALE Niederbayern Claudia Stadler erläutert, sehen die Planungen vor, dass Anbau und Nebengebäude abgerissen werden. Durch ein neues Treppenhaus inklusive Aufzug soll das Gebäude barrierefrei erschlossen werden. Zudem wird eine barrierefreie Sanitäranlage erstellt und somit die Teilhabe für Menschen mit Mobilitätseinschränkung an allen Veranstaltungs-, Vereins- und Ausstellungsangeboten ermöglicht. Gemäß dem Leitbild des Ortes Saldenburg sollen in der alten „Waldlaterne“ zudem Räumlichkeiten für „Kultur und Geschichte“ geschaffen werden, um die Verbindung zum historischen Erbe der Gemeinde herzustellen – den beiden mittelalterlichen Burganlagen Veste Saldenburg und Burgruine Dießenstein. Neben dem großen Veranstaltungsaal im Obergeschoss ist daher ein separater Ausstellungsraum im Dachgeschoss für die Geschichte Saldenburgs geplant. Im Außenbereich soll inmitten des alten Baumbestandes ein kleiner Biergarten entstehen, der zum Verweilen einlädt und als Treffpunkt für Dorfgemeinschaft und Besucher dient.
Als mögliche Übergangslösung will die Gemeinde die Nahversorgung sichern, indem sie neben der einstigen „Waldlaterne“ Container aufstellt, die als regionale Selbstbedienungsläden fungieren, schildert Bürgermeister Max König. Angeboten werden sollen Produkte des täglichen Bedarfs sowie Lebensmittel von Imkern, Fischern und Jägern aus der Region. Der Zutritt zu diesen Lebensmittelboxen erfolgt per App, bezahlt wird bargeldlos. Der Beginn für den Umbau der „Waldlaterne“ zum Bürgerhaus ist für Ende 2024/ Anfang 2025 geplant.