Regionalmanagements Freyung-Grafenau und Deggendorf bieten praxisnahe Lehrerfortbildung zum Thema „Berufliche Orientierung“ an
Knapp 30 Lehrkräfte aus den Landkreisen Freyung-Grafenau und Deggendorf, aber auch Vertreterinnen und Vertreter der Agentur für Arbeit sowie dem Staatlichen Beruflichen Schulzentrum in Waldkirchen, haben auf Initiative der Regionalmanagements der beiden Landkreise an einer Lehrerfortbildung zum Thema „Berufliche Orientierung“ teilgenommen.
Lehrkräfte, Unternehmensvertreter und Mitarbeitende der Arbeitsagentur haben gemeinsam mit dem Regionalmanagement Freyung-Grafenau und Deggendorf die Gelegenheit genutzt, sich praxisnah vor Ort auszutauschen. Hierbei wurden vier Unternehmen in der Region besucht.
Grundgedanke der zweitägigen Veranstaltung war es, Lehrende aus weiterführenden Schulen aller Schularten noch näher an die berufliche Wirklichkeit heranzubringen und den aktiven Austausch mit möglichst vielen Akteurinnen und Akteuren in der Berufsorientierung zu fördern. So haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den beiden Tagen insgesamt vier ganz unterschiedliche Unternehmen in der Region besucht und sind dabei mit den Personalverantwortlichen ins Gespräch gekommen. Kernthema war dabei die Frage, welche Erwartungen Arbeitgeber an angehende Auszubildende oder Fachkräfte haben, welche Fähigkeiten in einer sich rasant ändernden Arbeitswelt gefordert sind und wie die Schule ganz gezielt die berufliche Orientierung junger Menschen unterstützen kann. Die Feststellung, dass der Fachkräfte- oder sogar Arbeitskräftemangel in allen Betrieben – egal welcher Größe oder Branche – angekommen ist, ist an der Spitze im Ranking der herausfordernden Faktoren.
Demgemäß versuchen auch viele Unternehmen und Betriebe in der Region, sich entsprechend zu positionieren. An der Spitze der betrieblichen Aktivitäten steht dabei die Steigerung der Arbeitgeberattraktivität. Beim Werben um gesuchte Fachkräfte kommt es bereits seit einigen Jahren immer stärker darauf an, sich als Unternehmen als gute Alternative gegenüber den Wettbewerbern zu präsentieren. Dabei spielt eine attraktive Bezahlung eine wichtige, aber längst nicht die einzige Rolle. Möglichkeiten und Ausgestaltung von flexiblem und mobilem Arbeiten gewinnen aus Sicht der Beschäftigten bei der Wahl des Arbeitgebers an Gewicht. Unternehmen – auch in ländlichen Regionen – haben zum Beispiel durch Digitalisierung, Vernetzung und virtuelle Kommunikationsformate die Möglichkeit, Fachkräfte auch von außerhalb von sich zu überzeugen. Daneben bestätigten auch alle beteiligten Betriebe, dass sich die Bewerbungsverfahren in den zurückliegenden Jahren grundlegend gewandelt haben. Betriebe müssen darauf bedacht sein, die Verfahren zu digitalisieren, allgemein zu verschlanken und so niederschwellig wie möglich anzusetzen.
In diesem Kontext haben Lehrkräfte, Unternehmensvertreter, Mitarbeitende der Arbeitsagentur und die beiden Regionalmanagements die Gelegenheit genutzt, sich intensiv auszutauschen und auch Möglichkeiten diskutiert, Wissen über die Attraktivität regionaler Arbeitgeber noch besser jungen Leuten gegenüber zu kommunizieren. Herbert Altmann und Stefan Schuster, die als Regionalmanager der beteiligten Landkreise die Fortbildung „Berufliche Orientierung“ – gefördert über das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie – organisiert hatten, sehen den direkten Austausch zwischen Lehrerschaft und Unternehmen als absolut gewinnbringend: „Die Herausforderungen in Deggendorf und in Freyung-Grafenau sind sehr ähnlich. Gemeinsam müssen wir daran arbeiten, jungen Menschen die Vorzüge der Region näherzubringen und ihnen auch die Wertigkeit sowie die hervorragenden Chancen unseres dualen Ausbildungssystems aufzeigen. Karriere mit Lehre muss wieder deutlich mehr ins Bewusstsein rücken“, so Regionalmanager Stefan Schuster.