Ein häufiger heimischer Pilz
Dr. Fritz Haselbeck
Der sichtbare Teil des Zaunblättlings hat einen Durchmesser von etwa 5 bis 10 cm, der äußere Rand des platten Körpers ist meist intensiv gelblich-orange gefärbt. Je nach Standortbedingungen und Veranlagung kann er auch bräunliche, rötliche oder cremfarbene Tönungen aufweisen. Der konsolenartige flache Fruchtkörper des Pilzes besorgt sich die nötige Feuchtigkeit über das versteckte Myzel, das feine Wurzelgeflecht, das in die Holzmasse eindringt und sich dort reich verzweigt. An ihrem Wuchsort können diese Fruchtkörper unter ungünstigen Einflüssen in eine Trockenstarre verfallen, in der sie viele Jahre ohne biologische Schäden verweilen können. Bei eintretenden passenden Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen setzen sie dann erfolgreich ihr Wachstum wieder fort.
Der Pilz fühlt sich holzig, zäh und lederartig an, wobei seine Oberfläche wulstige Zonen aufweist und auch leicht filzig sein kann. Zur Mitte hin füllt ihn dunkles, rostbraun schwarzes oder braun-violettes Substrat aus. Seine Unterseite ist fußwärts fest mit dem Holz verwachsen, sie weist helle, gewundene Lamellen auf, die sich oft labyrinthförmig verzweigen. Man findet den Pilz vorwiegend an Fichten- Tannen- oder Kiefernholz, seltener an Laubgehölz. Seinen Beinamen leitet er vom Begriff „Zaun“ ab, da er neben natürlichen Wirten auch Altbauholz, wie z. B. Zaunpfähle, Hausbalken, Fensterrahmen oder alte Verschlagbretter befällt. Die Bezeichnung „Blättling“ bezieht sich auf seine flache blätterartige Wuchsform.
Die korkartigen Fruchtkörper entwickeln sich meist an Holzrissen, über denen sie unterschiedliche Figuren, teller- mulden- oder leistenförmig ausbilden. Sie gruppieren sich gerne in Rondellen, Reihen oder in übereinander liegenden Stafetten, man trifft sie aber auch singulär als Einzelexemplare an.