DIE TRIBUTE VON PANEM - THE BALLAD OF SONGBIRDS & SNAKES: Eine Reise in die Vergangenheit von Panem
Mit THE BALLAD OF SONGBIRDS AND SNAKES bekommen Fans, der TRIBUTE VON PANEM-REIHE einen tiefgründigen Einblick in die düstere Vergangenheit von Panem. Das Prequel zur Hunger Games Trilogie entpuppt sich als eine facettenreiche Charakterstudie, die dem ambivalenten Protagonisten, Coriolanus Snow, ein neues Licht wirft.
Der Film bleibt dabei eng an der Buchvorlage, auch wenn es so manche Abweichungen oder Straffungen gibt und überzeugt mit einer passenden Besetzung, erstklassigem Look und mitreißender Musik. Überraschenderweise übertrifft er dabei sogar die Erwartungen, die man an ein Prequel haben könnte.
Die Geschichte führt uns 64 Jahre vor den Ereignissen um Katniss' Teilnahme an den Hungerspielen und der folgenden Rebellion zurück. Wir erleben Coriolanus' schwierige Kindheit während des Rebellenkrieges und seinen ehrgeizigen Weg als aufstrebender Student, der nach einem Stipendium strebt, um seiner verarmten Familie ein besseres Leben zu ermöglichen.
Als er sich als Mentor für die 10. Hungerspiele bewirbt, kreuzt das Schicksal seinen Weg mit dem der Tributin aus Distrikt 12, Lucy Grey, und die Geschichte nimmt eine fesselnde Wendung. Die Handlung kann sich so, packend, entfalten und zeigt dem Zuschauer die grausame Realität der Welt von Panem, bitter und ungeschönt.
Visuell erinnert der Film an die 1940er Jahre, was eine interessante Wahl ist und dem Setting eine besondere Atmosphäre verleiht. Dabei werden in dieser alternativen Realität, auch folgende Fragen thematisiert: Was hätte geschehen können, wenn im Zweiten Weltkrieg Atombomben an verschiedenen Orten eingesetzt worden wären und die Menschheit größtenteils ausgelöscht worden wäre? Dies hätte zu diesem Panem geführt, das teilweise in einem rückschrittlichen Zustand verharrt.
THE BALLAD OF SONGBIRDS AND SNAKES ist nicht nur die Geschichte eines aufstrebenden Tyrannen, und sie ist auch mehr als nur ein dystopisches Spektakel. Dieser Film ist ebenfalls eine Reflexion über die Natur des Bösen im Menschen, das nicht angeboren, sondern von äußeren Einflüssen geformt wird. Die Erforschung des aufkeimenden Bösen im Menschen, sozusagen. Die aufblühende Romanze zwischen Coriolanus und Lucy Grey mag befremdlich wirken, zeigt aber die subtilen psychologischen Dynamiken zwischen den Charakteren.
Das Zusammenspiel aller Charaktere, ist berauschend und eine Freunde den Schauspielern dabei zuzusehen, wie sie ihre jeweiligen Rollen zum Leben erwecken. Die Schauspieler brillieren in ihren Rollen, allen voran Tom Blythe als junger Coriolanus Snow und Viola Davis als die bedrohliche Dr. Gaul. Rachel Zegler beeindruckt mit ihrem schauspielerischen und musikalischem Talent als Lucy Grey. Die Musik spielt hier eine bedeutende Rolle und nimmt eine rebellische Form an, insbesondere der "Hanging Tree" Song, der eine persönliche Bedeutung für Coriolanus Snow hat. Die Musik wirkt beinahe schon, wie ein weiterer Hauptdarsteller.
THE BALLAD OF SONGBIRDS AND SNAKES ist ein fesselndes Kapitel im Panem-Universum, das sowohl Fans als auch Neulinge in seinen Bann ziehen wird. Mit seiner eindringlichen Handlung, beeindruckenden Darstellern und mitreißender Musik ist dieser Film ein Muss für alle, die sich für die Welt von Panem interessieren. Klare Sehempfehlung!
Viel Spaß beim Film- und Serienschauen,
euer Thomas P. Groh.