Kritische Stimmen zur Cannabislegalisierung – Wechsel der Geschäftsführung
Zur ersten Sitzung des Jahres kamen die Mitglieder des Suchtarbeitskreises Freyung-Grafenau im großen
Sitzungssaal des Landratsamtes in Freyung zusammen. Auf der Tagesordnung stand neben vielen Informationen zur Cannabislegalisierung auch die Gründung eines Unterarbeitskreises für die Belange von Jugendlichen und die Verabschiedung der bisherigen Geschäftsführerin Johanna Dorner sowie die Einführung des neuen Geschäftsführers Christopher Kessel aus dem Gesundheitsamt Freyung-Grafenau. „Es hat mir immer sehr viel Spaß gemacht und ich wünsche meinem Nachfolger Herrn Kessel bei seiner neuen Aufgabe stets viel Glück und gutes Gelingen“, so Dorner, die für ihre hervorragende Arbeit gelobt wurde.
Bei den Neuwahlen der Vorstandschaft wurden der 1. Vorsitzende Stephan Unbehagen von der Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern des Kreiscaritasverbandes sowie der 2. Vorsitzende, MPU-Fachberater Marco Höller, in ihren Ämtern bestätigt. Als neue Kassenprüferinnen wurden Anna Neumair, Fachgebietsleitung der Psychosozialen Suchtberatung des Kreiscaritasverbandes und Tanja Ehrhardt-Haydn, Jugendsozialarbeiterin an der Mittelschule Grafenau, gewählt.
Gemeinsam wollen die Mitglieder des Suchtarbeitskreises die Effektivität der Präventionsarbeit sowie die Unterstützung für Menschen mit Suchtproblemen im Landkreis verbessern (im Bild von links) Kassenprüferin Tanja Ehrhardt-Haydn, Karin Bilek von der Servicestelle Suchtprävention, 2. Vorsitzender Marco Höller, ehemalige Geschäftsführerin Johanna Dorner sowie der neue Geschäftsführer Christopher Kessel.
Karin Bilek, die sich nach Vorstellung der Haushaltslage als Ansprechpartnerin der neu geschaffenen „Servicestelle Suchtprävention“ der Regierung von Niederbayern vorstellte, gab interessante Einblicke in ihre Aufgaben und informierte zum Thema Cannabislegalisierung. In der sich anschließenden Diskussion erklärte MPU-Fachberater Marco Höller zu möglichen Auswirkungen der Cannabislegalisierung auf den Straßenverkehr: „Dass selbst auf mehrmalige Nachfrage seitens der Bundesregierung keine Aussage zu Grenzwerten oder geplanten Gesetzesänderungen getroffen werden wollte, zeigt, dass die Cannabislegalisierung entweder nicht zu Ende gedacht wurde oder sie schlicht zu früh kommt“, so der MPU-Fachberater.
Im Anschluss daran stellte Christopher Kessel aus dem Gesundheitsamt als neuer Geschäftsführer des
Suchtarbeitskreises mit „Cannabis – quo vadis?“ eine Methode der Cannabisprävention vor. In dem interaktiven Workshop werden Schülerinnen und Schülern fachlich fundierte und sachliche Informationen zum Thema Cannabis vermittelt. Bestehende Mythen wie z. B. „Kiffen ist gesünder als Rauchen“ und andere Fehlinformationen werden korrigiert. „Wir haben mit „Cannabis – quo vadis?“ im laufenden Schuljahr schon knapp 300 Schülerinnen und Schüler im Landkreis erreicht“, berichtete Kessel. „Es bleibt aber unser Ziel, die Cannabisprävention noch weiter voranzutreiben. Auch deshalb bilden wir weiter Fachkräfte zu zertifizierten Moderatoren aus“.
Beim Thema Suchtprävention und Beratung sahen die Mitglieder des Suchtarbeitskreises einen Mehrbedarf an Unterstützung für Jugendliche in der Region. Um hier noch zielgerichteter arbeiten zu können, kam man auf die Idee einen Unterarbeitskreis für die Belange von Jugendlichen einzurichten. Ein erstes Treffen mit Fachkräften aus u.a. Schulen, Jugendämtern und Beratungsstellen soll voraussichtlich im 2. Quartal dieses Jahres stattfinden.
Der Suchtarbeitskreis setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern verschiedenen Einrichtungen zusammen. Sie treffen sich regelmäßig, um aktuelle Themen im Bereich der Suchtprävention und - behandlung zu diskutieren und gemeinsame Projekte zu planen. Ziel ist es, die Effektivität ihrer Maßnahmen zu verbessern und die Unterstützung für Menschen mit Suchtproblemen durch Präventionsarbeit zu stärken.