Trägerschaft von Kinderkrippe und Kindergarten in Schönberg ist nun kommunal
Etwa vier Jahrzehnte lang war in Schönberg die Pfarrcaritas für den Pfarrverband Schönberg-Eppenschlag e.V. Träger für den Kindergarten St. Elisabeth und seit dem Einbau in die Dietrich-Bonhoeffer-Schule im Jahr 2022, der Kinderkrippe - Die Marktzwerge. Nun ging diese Aufgabe auf den Markt Schönberg über.
Trägerschaft hat mit Tragkraft zu tun. Von kirchlicher zu kommunaler wechselte diese nach konstruktiven Gesprächen und Verhandlungen zum Jahresstart. Das machten nun mit einem Besuchstermin offiziell: Erzieherin Kerstin Braumandl (stehend v.l.), Pfarrer Michael Bauer, Einrichtungsleitung Daniela Luksch, Bürgermeister Martin Pichler, Gemeinderätin Carina Bredl und als Verwaltungspartner Michaela Gampe und Adolf Hackl.
„Eltern haben einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung in Krippe und Kindergarten. Bei den Kommunen liegt die Pflicht, diese zu erfüllen,“ sagte Bürgermeister Martin Pichler bei einem Treffen im Kindergarten, mit dem dieser Schritt nun offiziell dokumentiert wurde. Die Kinder ringsum werden sich etwas gewundert haben. Für sie ändert sich jedoch zunächst nichts. Im Hintergrund brauchte es aber viele Gespräche und ein Jahr Planung und Abstimmung, bis zum 1. Januar 2024 die „Geschäfte“ übertragen waren. Der Hintergrund hängt mit gesellschaftlichen Veränderungen zusammen. Die Aufgaben und Anforderungen wachsen ständig, aber zugleich nimmt auch im kirchlichen Bereich die persönliche Schlagkraft ab. Zwar war die Pfarrcaritas bis zuletzt engagiert am Werk, aber reines Ehrenamt kommt da immer öfter an seine Grenzen, wenn wie derzeit 104 Kindergartenkinder und 58 Krippenkinder von Personal bis Verwaltung jede Menge Background-Management brauchen. Deshalb, so Pfarrer Michael Bauer, war die Entscheidung angestanden, diese Häuser - ebenso wie den Kindergarten in Eppenschlag - in neue Trägerschaft zu überführen. Der Wunsch dabei war, möglichst alles in eine Hand zu geben und bei Angebot und Team keine Abstriche riskierten zu müssen.
Der Markt Schönberg hat als Träger des Waldkindergartens schon viele Jahre selbst Erfahrung und war von der Gründung im Jahr 1952 bis in die 80er Jahre eigener Träger vom Kindergarten St. Elisabeth gewesen. Zudem gibt es von der Betreuungsverpflichtung bis zu Gebäuden schon immer starke Verbindungen. Es lag also nahe, die eigene Rathaus-Verwaltung um diesen besonders sozialen Kompetenzbereich zu erweitern. Es war aber auch eine Herausforderung, wächst doch das Kommunalteam dadurch um weitere etwa 30 Mitarbeitende. Michaela Gampe im Rathaus für Schulen und Kindergärten sowie Adolf Hackl für das Personal zuständig, bekamen so je ein dickes Paket an Zuständigkeiten hinzu. Zugleich werden Entscheidungsprozesse aber nun auch kürzer und schneller, betont Martin Pichler als Vorteil. Anpassungen bei Betreuungsangeboten können nun nach Bedarf und Anfrage sowie Möglichkeiten flexibler angepackt werden. So soll ein Zeitkorridor künftig sogar bis 18.00 Uhr reichen, um Eltern im Job noch besser entgegen kommen zu können. Der Markt wolle da weiter so vorangehen, wie mit dem Bau der MENSA als weiterer Baustein und Abrundung einer hochqualitativen Betreuungsmöglichkeit. Nun ist das Gesamtkonzept noch direkter verzahnt. Zugleich sprach Pichler der Pfarrcaritas seinen höchsten Dank und Respekt dafür aus, diese fordernde Trägerschaft mit ebenso viel Elan und Energie so lange ausgefüllt zu haben.