ÜBER DEN FILM:
YouTuber Keith Gill, alias Roaring Kitty, ist Finanzanalyst und eigentlich ein ganz normaler Typ. Ein bisschen nerdig vielleicht. In einer für sich selbst erstellten Analyse untersucht er die Aktie von GameStop, der Ladenkette für Videospiele, und befindet, dass sie unterbewertet sei. Zeit, dies zu ändern. Im Januar 2021 steckt er all seine Ersparnisse in diese eine Aktie und lässt die Außenwelt über Social Media daran teilhaben. Plötzlich gehen seine Beiträge in den sozialen Netzwerken viral und es ändert sich nicht nur sein Leben, sondern auch das aller, die ihm folgen. Aus einem Aktientipp ist eine Bewegung geworden. Alle werden unfassbar reich. Während die Werte der Kleinanleger durch die Decke gehen, machen die Hedgefonds-Manager Gabe Plotkin, Steve Cohen und Ken Griffin täglich irrsinnige Verluste. Sie hatten auf die Insolvenz von GameStop gewettet, um daraus ihren Gewinn einzufahren. Es gibt nur ein Mittel, den Siegeszug der Finanz-Amateure zu beenden: Die Milliardäre der Wall Street schlagen zurück...
Die besten Geschichten schreibt das Leben selbst. Ja, da ist etwas Wahres dran und wenn diese Geschichten dann auch noch verfilmt werden, ist doch jeder gerne mit seinem Herz dabei. DUMB MONEY ist wieder solch ein Film und er entführt uns in die undurchsichtige und schmierige Welt der Hedgefonds.
Die Verfilmung von Ben Mezrichs Buch "The Antisocial Network" präsentiert sich als teils amüsantes Drama, das den unerwarteten Höhenflug der Gamestop-Aktie im Jahr 2020 beleuchtet. Unter der Regie des australischen Filmemachers Craig Gillespie wird in DUMB MONEY – SCHNELLES GELD die Geschichte von David gegen Goliath erzählt, wobei die Underdogs hier die sympathische Hauptrolle übernehmen.
Der Titel des Films, DUMB MONEY, nimmt Bezug auf eine abschätzige Bezeichnung, die von milliardenschweren Hedgefonds-Managern für private Anleger verwendet wird - als das Geld der "dummen kleinen Mannes", der im undurchsichtigen Börsengeschäft verloren ist.
Trotz der komplexen Finanzdetails schafft es Gillespie, eine lockere Stimmung beizubehalten und durch scharfzüngige Dialoge und Spott gegenüber dem Börsengeschehen im Coronawinter 2020/2021 zu unterhalten. Er spielt mit den Erwartungen der Zuschauer und führt sie so durch eine Geschichte voller Überraschungen und Spannung. Auch wenn dieses Thema sehr trocken wirkt, haben die Drehbuchautoren Lauren Schuker Blum und Rebecca Angelo einen lockeren Ton in die Erzählung eingewoben. Doch auch ernsthafte Zwischentöne voller Drama finden hier ihren Platz. Inmitten der Story, im Wirrwarr der Börsenwelt, entfaltet sich ein mitreißendes Familiendrama, das den Film mit wahren Herzensmomenten durchzieht. Momente der Rührung. Trotz der potenziellen Verflechtungen, die hinter den Kulissen lauern mögen, bleibt dieser Film erstaunlich nah an den realen Ereignissen. Sein packender Trommelrhythmus ruft am Ende die Kraft der Kleinanleger hervor, die nun unausweichlich von den mächtigen Hedgefonds beachtet werden müssen.
DUMB MONEY – SCHNELLES GELD mag nicht die epische Pracht von Martin Scorseses WOLF OF WALL STREET oder die beißende Satire von THE BIG SHORT von Adam McKay haben, doch er fesselt auf seine eigene Art und Weise, besonders für jene Zuschauer, die diese Filme genossen haben. Mit einem hochkarätigen Ensemble, darunter Paul Dano, Seth Rogen, Shailene Woodley, Sebastian Stan und viele andere, verleiht dieser Film zusätzlichen Glanz und zieht das Publikum in seinen Bann.
DUMB MONEY ist eine gelungene Interpretation der klassischen David-gegen-Goliath-Geschichte, die das Publikum auf unterhaltsame Weise in die Welt der Börse entführt und dabei wichtige Themen rund um Macht, Gier und Widerstandsfähigkeit berührt. SEHEMPFEHLUNG!
Viel Spaß beim Film- und Serienschauen,
euer Thomas P. Groh.
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