So erging es Ludwig Spindler, als er sich beim Bau einer Futterkrippe mit dem Hammer den linken Daumen abtrennte. Dabei hing das Endglied nur noch an einer Sehne. Mit dem Rettungsdienst kam Ludwig Spindler in die zentrale Notaufnahme am Krankenhaus Freyung. Dort wurde eine „Subtotale Daumenamputation“ diagnostiziert und man entschied sich eine Replantation zu versuchen. Im Team wurde dann der Daumen replantiert: Zuerst wurden Knochen und Sehnen readaptiert. Unter Zuhilfenahme des Mikroskops konnten anschließend die abgerissenen Nerven und Blutgefäße zusammengenäht werden. Dabei wurden Fäden von 0,04 mm Dicke verwendet. Nun hieß es abzuwarten, ob das replantierte Gewebe überlebt. Um den Blutfluss zu unterstützen, halfen Medikamente und medizinische Blutegel. „Besonders kritisch sind die ersten fünf Tage nach einer Replantation. Bisher sind wir aber optimistisch, dass der Daumen erhalten werden kann. Bei günstigem Verlauf kann Herr Spindler den linken Daumen bald wieder für grobe Greiftätigkeiten einsetzen“ erklärt Handchirurg Dr. Johannes Michl. Der Patient wird nach seiner Entlassung im MVZ Grafenau weiterbetreut.
Ludwig Spindler mit demvreplantierten Daumen, (v.l.) StationsleitungvSr. Monika, PA Steffi Kurz, Chefarzt Dr. Johannes Gusinde und Handchirurg Dr. Johannes Michl