Heimat-Verein: Modellflugclub Hohenau

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19.07.2016
Hohenau
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Eingebettet in die malerische und hügelige Landschaft des Bayerischen Waldes liegt der Flugplatz des MFC Hohenau in Kapfham. Knapp 50 Mitglieder zählt der Verein, etwa 25 frönen hier regelmäßig ihrer Leidenschaft, dem Modellflug. Starts und Landungen erfordern höchste Konzentration und Erfahrung: Die Bahn ist nicht eben, sie passt sich dem Gelände an. Man fühlt sich an Bergflugplätze im Himalaya erinnert. Im Gespräch mit WAIDLER.COM berichtet 1. Vorstand Tom Laih von der Faszination Modellflug.

 

Herr Laih, welche Modelle unterscheidet man bzw. werden hier am Platz geflogen?

Da sind zunächst die Segelflugzeuge. Diese werden über eine Hochstartvorrichtung oder durch einen Flugzeug-Schlepp nach oben gebracht. Dann gibt es Kunstflugmaschinen. Die größte am Platz verfügt über eine Spannweite von drei Metern, hat einen Verbrennungsmotor mit 120 Kubikmetern. Elektrische Modelle sind hier stark am Kommen, da fast lautlos und umweltfreundlich. Außerdem gibt es elektrisch betriebene Hubschrauber, Impella-Modelle - also etwa ein elektrischer Jet - sowie Spaß- und Zweckmodelle. Die werden ganz nach Gusto des Erbauers konstruiert. Verschiedene Mitglieder, unterschiedliche Philosophien: Manche stehen ganz auf das Vorbilds getreue Aussehen eines Modells, andere legen mehr Wert auf den Spaß am Fliegen.

 1. Vorstand Tom Laih mit seinem elektrisch angetriebenen Hubschraubermodell Hughes 500 aus Glasfaser und einem Gewicht von 5,5 kg.

 

Es gibt also Mitglieder, die ihre Modelle komplett selbst planen, entwerfen und zusammenbauen?

Ja, die sogenannten Selbstbauer. Die investieren Hunderte von Stunden in ihr Fluggerät, da wird intensiv mit anderen Mitgliedern diskutiert, gefachsimpelt. Im Normalfall schafft man sich einen Bausatz aus Fertigteilen an. Dabei handelt es sich um Teile aus Holz, Carbon oder Carbonverbundstoffen: sehr belastbares und strapazierfähiges Material. Handwerkliche Fähigkeiten, die Lust zu tüfteln sind absolut gefragt. Im Bereich der Antriebstechnik erleben wir seit etwa zehn Jahren eine Entwicklung hin zu Elektromotoren. Etwa 90 % der Modelle verfügen über einen Elektroantrieb. Die Akkuzellen können bei uns am Platz aufgeladen werden. Wir haben eigene Solaranlagen.

 

Modellflug ist demzufolge sehr vielschichtig, eine Mischung aus Tradition und Technik?

Genauso ist es. Man nennt den Modellflug auch das Hobby der 1.000 Berufe. Man braucht, wie bereits erwähnt, handwerkliche Fähigkeiten beispielsweise in der Konstruktion. Aber eben auch Kenntnisse der Aerodynamik, der Elektrik und Elektronik. Deshalb ist es ein tolles Hobby für Kinder und Jugendliche. Hier können sie spielerisch lernen. Und wir geben natürlich hier am Platz auch Kurse für Neueinsteiger.

 Sandro Ranzinger bei den Startvorbereitungen für seine Katana-Kunstflugmaschine. Sie hat 13 PS und wiegt 16 kg.

 

Ein sehr kostenintensives Hobby, oder?

Nein. Ein Einsteigerset kann man für etwa 300 bis 400 € kaufen. Da hat man dann schon ein recht gutes elektrisches Flächenmodell. Und unser Mitgliedsbeitrag beträgt gerade einmal 50 € pro Jahr. Dazu kommt noch die gesetzlich vorgeschriebene Haftpflichtversicherung von 60 €.

 

Vielen Dank für das Gespräch.

 


MFC HohenauGrafenau
Serie: Heimat-VereinWir stellen die verschiedensten Vereine aus der Region vor.

Quellenangaben

Fotos: Stephen Hahn

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Kommentare

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Gerhard Moser vor ca. 9 Jahre
Verehrte Flieger-Kollegen.
Bei der Informationen zur Firma/Organisation ist Euch ein Fehler unterlaufen - Die Sektion Modellflug des ASV Hohenau wurde 1978 gegründet und wird seither von Johann Prajka als Obmann geleitet, befindet sich im Österreichischen Hohenau an der March.

Mit fliegerischen Grüßen
Moser Gerhard

mfc-hohenau.jimdo.com/


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