Holetschek fordert von Bundesregierung bessere Arbeits- und Rahmenbedingungen für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte – Bayerns amtierender Gesundheitsminister beim 82. Ärztinnen- und Ärztetag in Landshut: Gemeinsam haben wir in drei bewegten Jahren viel bewegt

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13.10.2023 18:45 Uhr
München

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat die Bundesregierung zum Ende seiner Amtszeit am Freitag aufgefordert, die Arbeits- und Rahmenbedingungen für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte zu verbessern. Holetschek betonte anlässlich des 82. Bayerischen Ärztinnen- und Ärztetags in Landshut: „Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sind das Rückgrat der flächendeckenden medizinischen Versorgung in Bayern. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, muss die Bundesregierung jetzt handeln.“

Holetschek erläuterte: „Wichtig ist dabei auch, die Ausbreitung investorenbetriebener Medizinischer Versorgungszentren endlich per Gesetz zu regulieren. Nur so können zunehmende Konzentrationsprozesse eingedämmt und Abhängigkeiten von einzelnen Anbietern verhindert werden.“

Holetschek unterstrich: „Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte müssen auch endlich angemessen vergütet werden. Leider hat die Bundesregierung bislang unsere Forderung ignoriert, die vertragsärztliche Vergütung an die massiven Kostensteigerungen infolge der Inflation und die Arbeitsrealitäten anzupassen.“

Der Minister ergänzte: „Außerdem muss die Bundesregierung Ärzte von unsinnigem Bürokratiewahnsinn befreien und in den anstehenden Gesetzen für weniger Vorschriften sorgen. Es kann nicht sein, dass Ärzte mehrere Stunden am Tag zum Teil sinnlose Bürokratiearbeiten erledigen, die sie von ihrer eigentlichen Arbeit am Patienten abhalten.“

Holetschek fügte hinzu: „Um dem Hausärztemangel zu begegnen, muss die Bundesregierung endlich auch die Reform der Approbationsordnung abschließen und das Medizinstudium zukunftsfähig ausgestalten. Wir haben den Bund aufgefordert, das Gesetzgebungsverfahren zügig zu einem Abschluss zu bringen.“

Holetschek unterstrich: „Niederlassungsförderung für Ärztinnen und Ärzte insbesondere auf dem Land ist für uns kein Lippenbekenntnis, wir handeln! Besonders erfolgreich sind unsere Landarztquote und Landarztprämie, mit denen wir die ambulante Versorgung im ländlichen Raum spürbar stärken. Seit der Einführung der Förderung von Niederlassungen im Jahr 2012 haben wir schon 1.144 Arztpraxen gefördert.“

Der Minister ergänzte: „In Zukunft werden wir zudem viele Hausärztinnen und Hausärzte durch die Landarztquote gewinnen, mit der wir jungen Menschen einen Medizinstudienplatz bieten. Im Gegenzug verpflichten sie sich, mindestens zehn Jahre auf dem Land zu arbeiten. Im kommenden Wintersemester werden 118 junge Menschen im Rahmen der Landarztquote das Medizinstudium antreten. Damit fördern wir seit Programmstart 2020 mehr als 440 Nachwuchsmediziner für den Einsatz auf dem Land. Sie stehen dem Arbeitsmarkt voraussichtlich ab 2031 zur Verfügung.“

DANK AN DIE ÄRZTESCHAFT

Holetschek, dessen Amtszeit als bayerischer Gesundheitsminister aufgrund seiner Wahl zum CSU-Fraktionsvorsitzenden mit Ablauf des Freitags nach knapp drei Jahren endet, nutzte seinen letzten Auftritt im Amt auch für einen Dank an die bayerische Ärzteschaft: „Es waren drei bewegte Jahre – und es war nicht immer einfach. Aber gemeinsam haben wir viel erreicht. Die Zusammenarbeit mit der Bayerischen Landesärztekammer und mit der bayerischen Ärzteschaft war insgesamt immer sehr konstruktiv und vertrauensvoll. Dies gilt vor allem für die Bekämpfung der Corona-Pandemie. Ohne Ihr großartiges Engagement wäre Bayern nicht so gut durch die Pandemie gekommen! Gemeinsam mit den Krankenhäusern haben die Arztpraxen die ärztliche Versorgung der Bürgerinnen und Bürger während der Pandemie sichergestellt.“

Holetschek betonte: „Besonders danke ich Ihnen für die hervorragende Zusammenarbeit bei der Bayerischen Impfstrategie. Nach einer schwierigen Anfangszeit mit zu wenig Impfstoff haben wir gemeinsam seit Impfbeginn circa 29 Millionen Impfungen in Bayern vorgenommen, davon knapp die Hälfte in unseren Impfzentren. Das ist herausragend!“

Holetschek fügte hinzu: „Eine weitere schwierige Zeit haben wir gemeinsam gemeistert, als Fiebersäfte und Antibiotika für Kinder wegen Lieferengpässen knapp wurden: In der Task-Force Arzneimittelversorgung haben wir konstruktiv zusammengearbeitet und auch diese Herausforderung mit kurzfristigen Maßnahmen bewältigt.“

Holetschek betonte: „Ich freue mich sehr, dass die Stärkung von Gesundheitskompetenz und Prävention nicht nur für mich, sondern auch für die bayerische Ärzteschaft ein zentrales Anliegen ist! Um die Kinder- und Jugendgesundheit weiter zu fördern, habe ich Anfang September einen eigenen Präventionsbeauftragten für psychische Gesundheit und Sucht des bayerischen Gesundheitsministeriums, Professor Marcel Romanos, berufen. Weil die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen nicht gefährdet werden darf, fordert Bayern von der Bundesregierung einen sofortigen Stopp der Cannabis-Legalisierungspläne.“

Der Minister ergänzte: „Zur Prävention gehört auch Gesundheitsschutz im Klimawandel! Nicht nur unser Ende 2022 am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) gegründetes Bayerisches Kompetenzzentrum für Gesundheitsschutz im Klimawandel leistet hier wichtige Vernetzungsarbeit, sondern auch die Landesarbeitsgemeinschaft Gesundheitsschutz im Klimawandel (LAGiK), in der sich auch zahlreiche Ärztinnen und Ärzte engagieren, erarbeitet praxisnahe Empfehlungen in diesem Themenfeld. Um den Präventionsbereich weiter zu stärken und auch die Bevölkerung für den Gesundheitsschutz zu sensibilisieren, habe ich vorgeschlagen, das StMGP in der neuen Legislaturperiode in Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention umzubenennen, und im kommenden Jahr wird ‚Frauengesundheit – ein Leben lang‘ unser neuer Präventionsschwerpunkt.“

Holetschek unterstrich: „Ein besonders wichtiges Thema ist für mich auch die Nachwuchsgewinnung und die Fachkräftesicherung. Dieser Herausforderung müssen wir uns gemeinsam stellen. Neben den Nachwuchskräften, die bei uns ausgebildet werden, brauchen wir auch Ärzte aus dem Ausland. Hier bemühen wir uns gemeinsam um eine Beschleunigung der Anerkennungsverfahren. Ein Fachkräftemangel besteht aber nicht nur bei den Ärztinnen und Ärzten, sondern auch bei den Medizinischen Fachangestellten (MFAs). Gemeinsam mit der Bayerischen Landesärztekammer wird das bayerische Gesundheitsministerium im nächsten Jahr eine Imagekampagne für den wertvollen Beruf der MFAs starten. Ich versichere Ihnen: Auch als CSU-Fraktionsvorsitzender wird die Gesundheitsversorgung der Menschen in Bayern weiter ein ganz zentrales Thema meiner Arbeit sein.“

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Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und PflegeMünchen

Quellenangaben

www.stmgp.bayern.de/

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