Mit Hilfe des bayerischen Förderprogramms „PflegesoNah“ schreitet der Ausbau der Pflegeinfrastruktur in Bayern weiter voran. Darauf hat Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek am Donnerstag anlässlich der Übergabe eines Förderbescheids an den AWO Bezirksverband Schwaben e.V. für 106 Dauerpflegeplätze in einer vollstationären Pflegeeinrichtung in Augsburg-Herrenbach hingewiesen.
Holetschek betonte: „Das Projekt in Augsburg ist vorbildlich. Durch den Ersatzneubau des AWO-Seniorenheims entsteht eine moderne Anlaufstelle für pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen. Die Menschen werden immer älter und wollen möglichst lange zu Hause wohnen bleiben. Nicht immer kann dieser Wunsch erfüllt werden. Umso wichtiger ist es, dass moderne Einrichtungen entstehen, die durch Gestaltung, Komfort und Architektur das Einleben und Wohlfühlen erleichtern. Durch regelmäßige Begegnungsmöglichkeiten mit den Angehörigen und der Öffentlichkeit, zum Beispiel im Rahmen von Mittagstischen, Gottesdiensten und Besuchen von benachbarten Kindergärten, erhalten die Seniorinnen und Senioren wichtige Impulse, die die psychische Gesundheit verbessern können. Zudem erleben sie Abwechslung im Alltag.“
Der Minister ergänzte: „In der Tagespflegeeinrichtung werden auch die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Demenz berücksichtigt werden. Neben Aktivitäten, zu denen zum Beispiel gemeinsames Kochen und Backen sowie Tierbesuche gehören, soll unter anderem ein speziell bepflanzter und gestalteter Garten die Sinne anregen. Ich freue mich sehr, dass wir die Schaffung dieser modernen Dauerpflegeplätze im Rahmen unseres Investitionskostenförderprogramms ‚PflegesoNah‘ mit 4,2 Millionen Euro fördern können.“
Der AWO Bezirksverband Schwaben e.V. ist Antragsteller und zukünftiger Betreiber des AWO-Seniorenheims Augsburg-Herrenbach. Das Gebäude wird nachhaltig gebaut, im laufenden Betrieb kann es energiesparend betrieben werden. Das Flachdach des nördlichen Anbaus soll als nutz- und begehbare Dachterrasse ausgeführt werden, um den Bewohnerinnen und Bewohnern im ersten Obergeschoss den Zugang zu einem begrünten Außenbereich zu ermöglichen. Viele Einkaufsmöglichkeiten sowie Cafés sind fußläufig erreichbar.
Dieter Egger, Vorstandsvorsitzender AWO Schwaben e.V., sagte: „Wir freuen uns, dass wir mit unserem Konzept überzeugen konnten und hierfür die Förderung bekommen. Der Neubau wird nicht nur ein schönes Zuhause für Seniorinnen und Senioren, sondern auch ein modern ausgestatteter Arbeitsplatz für Pflegekräfte sein.“ Gleichwohl, so der AWO-Chef weiter, benötige der gesamte Pflegebereich Änderungen im System. Dazu gehöre etwa eine solidarische und paritätische Finanzierung von Pflege, eine attraktive Pflege-Ausbildung und eine deutliche Anhebung der Personalschlüssel.
Holetschek bekräftigte: „Wir wissen, dass das Thema Pflege eine der größten Herausforderungen ist und der Bedarf an Pflegeplätzen steigt. Mit unserem Förderprogramm ‚Pflege im sozialen Nahraum' unterstützt der Freistaat Bayern die Schaffung neuer oder umgebauter Pflegeplätze – mit sehr großem Erfolg: In den vergangenen Jahren 2020 bis 2022 konnten mit beinahe 200 Millionen Euro rund 4.000 Pflegeplätze gefördert werden. Auch im Jahr 2023 stieß das Förderprogramm ‚PflegesoNah‘ auf reges Interesse: 41 Projekte wurden für eine Förderung vorgesehen. Wir fördern damit in diesem Jahr bayernweit rund 1.900 Pflegeplätze mit einem Fördervolumen von insgesamt rund 85,5 Millionen Euro – so viele Pflegeplätze wie nie zuvor in einem PflegesoNah-Förderjahr. In den kommenden fünf Jahren wollen wir diese Zahl verdoppeln und insgesamt 8.000 neue Pflegeplätze fördern.“
Das Förderprogramm „PflegesoNah“ wurde vergangenes Jahr überarbeitet und bis zum Jahr 2026 verlängert. Das Bayerische Landesamt für Pflege (LfP) kümmert sich um die Umsetzung dieses wichtigen Förderprogramms. Durch die Investitionskostenförderung sollen die stationäre Pflege und – verbunden mit einer Ausweitung in den sozialen Nahraum – auch die häusliche Pflege wohnortnah gestärkt werden. Durch die staatlichen Gelder können Kurzzeit-, Tages- und Nachtpflegeplätze, aber auch Dauerpflegeplätze sowie ambulant betreute Wohngemeinschaften und Begegnungsstätten gefördert werden. Seit dem Förderjahr 2023 ist zusätzlich eine Förderung von Plätzen der Verhinderungspflege und palliativen Pflege möglich.
Weitere Informationen rund um die Förderrichtlinie finden Interessierte im Internet unter www.lfp.bayern.de/pflegesonah-investitionskostenrichtlinie/.
Der Beitrag Holetschek: Förderprogramm „PflegesoNah“ ermöglicht weiteren Ausbau der Pflegeplätze – Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister übergibt Förderbescheid über rund 4,2 Millionen Euro für das AWO-Seniorenheim Augsburg-Herrenbach erschien zuerst auf Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege.