Ein Weckruf für alle politischen Kräfte in der Region

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06.10.2023
Freyung

JU-Kreisverbände Freyung-Grafenau und Regen zeigen sich besorgt über Ergebnisse der U18-Landtagswahl im Stimmkreis 207

 

Das Ergebnis der U18-Landtagswahl in Bayern steht fest: Rund 60.000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben in über 600 Wahllokalen im ganzen Freistaat ihre Stimmen abgegeben. Damit ist die diesjährige bayerische U18-Landtagswahl die bundesweit bisher größte. In 86 von 91 Stimmkreisen wurde gewählt.

Klarer Sieger der U18-Landtagswahl ist die CSU, die einen Zweitstimmenanteil von 26,12 % erreicht und ihr Ergebnis gegenüber der U18-Landtagswahl 2018 leicht steigern konnte. Es folgen AfD (14,91 %), SPD (13,74 %), GRÜNE (13,29 %) und FREIE WÄHLER (9,07 %). Großer Verlierer sind dabei die Grünen, die rund 10 Prozentpunkte gegenüber der U18-Landtagswahl von 2018 einbüßen. Für die JU-Kreisvorsitzenden von Freyung-Grafenau und Regen, Christoph Weishäupl und Michael Süß, ein klares Zeichen, dass die Jugend politisch deutlich andere Standpunkte vertrete, als oftmals vermutet bzw. behauptet wird. "Das Ergebnis der U18-Landtagswahl zeigt, dass die Jugendlichen in Bayern mehrheitlich bürgerlich-konservativ denken", analysiert Christoph Weishäupl das Resultat. Es gebe weder linke Mehrheiten noch einen Hang zu grüner Ideologie, betont Michael Süß weiter. Die Grünen schneiden bei der U18-Landtagswahl sogar knapp schlechter ab als bei den jüngsten Umfragen zur Landtagswahl.

Während das Ergebnis der U18-Landtagswahl im Wahlkreis Niederbayern dem landesweiten Ergebnis sehr ähnlich ist, zeichnet sich in der Region ein gänzliches anderes Bild. Liegt die CSU im Stimmkreis Passau-Ost mit 34,45 % der Erststimmen und 27,73 % der Zweitstimmen mit deutlichem Abstand und über dem landesweiten Schnitt auf dem ersten Platz, führt im Stimmkreis Regen, Freyung-Grafenau die AfD (23,53 % der Erststimmen; 29,21 % der Zweitstimmen). Insbesondere bei den Zweitstimmen distanziert sie die zweitplatzierte CSU um 10 Prozentpunkte und wird mit Abstand stärkste Kraft. Für die JU-Kreisvorsitzenden Weishäupl und Süß ein eindringliches Warnsignal. Wenn rund ein Drittel der Jugendlichen im Bayerischen Wald für Rechtsaußen votiert, sei dies ein Ausdruck des Protests und der politischen Unzufriedenheit, der in unserer Region wohl deutlich stärker ausgeprägt ist als im restlichen Niederbayern und daher auch vor regionalen Gesichtspunkten hinterfragt und beleuchtet werden muss.

 

Sehen das Resultat der U18-Landtagswahl in der Region als Weckruf: JU-Kreisvorsitzender Michael Süß (links, Kreisverband Regen) und JU-Kreisvorsitzender Christoph Weishäupl (rechts, Kreisverband Freyung-Grafenau).
Sehen das Resultat der U18-Landtagswahl in der Region als Weckruf: JU-Kreisvorsitzender Michael Süß (links, Kreisverband Regen) und JU-Kreisvorsitzender Christoph Weishäupl (rechts, Kreisverband Freyung-Grafenau).

 

Für die Kreisvorsitzenden der Jungen Union im Stimmkreises Regen, Freyung-Grafenau besteht ein Erklärungsansatz im Zusammenhang der derzeitigen Politik auf Bundesebene und der besonders ländlichen Prägung der beiden Landkreise: "Die Bundesregierung macht von der Gefährdung kleiner Häuser im Zuge der Krankenhausreform, über die Verteuerung der individuellen Mobilität bei gleichzeitigem Ausbremsen von Straßenbauprojekten bis zum Infragestellen des Energieträgers Holz oder der Wohnform des Einfamilienhauses umfassend Politik gegen den Ländlichen Raum, wovon unsere Region wie nur wenige andere in besonderem Maße betroffen ist", betonen Weishäupl und Süß in einer gemeinsamen Stellungnahme. Weiter seien die Auswirkungen einer langanhaltenden Verweigerungshaltung bei der Begrenzung und Steuerung der Migration in der Grenzregion zur Tschechischen Republik in den vergangenen Wochen besonders spürbar.

Weishäupl und Süß nehmen wahr, dass sich angesichts der politischen Entwicklungen ein Gefühl von Ohnmacht sowie Verärgerung und Politikverdrossenheit unter Jugendlichen breit mache, verwehren sich aber dagegen, der Altersgruppe eine überproportional rechte oder rechtsextreme Gesinnung zu unterstellen. Man müsse angesichts dieser Ergebnisse aber auch seitens der Jungen Union noch stärker den Dialog suchen und aufzeigen, dass eine Protestwahl nicht zur Lösung der bestehenden Probleme beiträgt. Die U18-Landtagswahl sei in jedem Fall ein Weckruf für alle politischen Kräfte in der Region.

 

Die Ergebnisse im Stimmkreis Passau-Ost:

Erststimmen (757 Stimmen; über 5 %-Hürde):

  • 34,45 % Heisl / CSU
  • 13,62 % Toso / FREIE WÄHLER
  • 11,35 Flisek / SPD
  • 11,08 % Koller / GRÜNE
  • 10,01 Stadler / AfD
  • 7,61 % Trapp / FDP

Zweitstimmen (757 Stimmen; über 5 %-Hürde):

  • 27,73 % CSU
  • 14,8 % FREIE WÄHLER
  • 12,93 % AfD
  • 12,67 % GRÜNE
  • 11,87 % SPD
  • 7,87 % FDP


Die Ergebnisse im Stimmkreis Regen, Freyung-Grafenau:

Erststimmen (369 Stimmen; über 5 %-Hürde):

  • 23,53 % Atzinger / AfD
  • 19,61 % Dr. Ebner / CSU
  • 12,61 % Köberl / ÖDP
  • 12,04 % Behringer / FREIE WÄHLER
  • 11,76 % Süß / SPD
  • 8,12 % Muthmann / FDP
  • 5,6 % Schuberl / GRÜNE

Zweitstimmen (358 Stimmen; über 5 %-Hürde):

  • 29,21 % AfD
  • 19,1 % CSU
  • 13,2 % FREIE WÄHLER
  • 10,67 % SPD
  • 6,18 % GRÜNE
  • 5,34 % FDP
  • 5,06 % BP

- SB


Junge Union Freyung-GrafenauFreyung

Quellenangaben

Junge Union Freyung-Grafenau
Junge Union Regen

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