Unternehmer kommen im IHK-Fachausschuss Tourismus zusammen
Mehr Austausch und Zusammenarbeit über Betriebs- und Regionengrenzen hinweg sowie der Wille, Dinge gemeinsam voranzubringen: Von der Sitzung des Fachausschusses Tourismus der IHK Niederbayern in Passau ging ein starkes Signal der Geschlossenheit aus. Die Botschaft der Unternehmer aus den Bereichen Gastronomie, Hotellerie, Reise- und Freizeitwirtschaft war klar: Die Betriebe sollten sich weniger als Konkurrenten begreifen, sondern als Partner, die Synergien heben und gemeinsam das Image der Branche verbessern. Die IHK könne dafür als Netzwerk und Plattform dienen, betonte deren stellvertretender Hauptgeschäftsführer Klaus Jaschke. Die „Marke Niederbayern“ werde wesentlich vom Tourismus geprägt, daher sei es wichtig, dass die Branche hierzu geschlossen einen Beitrag leiste.
Unter Leitung des Vorsitzenden Kai Tiemer diskutierten die Ausschussmitglieder unter anderem, wie sie gemeinsam den um sich greifenden Fach- und Arbeitskräftemangel in der Branche besser begegnen können. Der Blick in die IHK-Statistik zeigte hier, bei allen bestehenden Herausforderungen, leichte Verbesserungen: Die Zahl der Neuanfänger in der Berufsausbildung steigt nach schwierigen Jahren wieder an – gerade im Hotel- und Gaststättengewerbe ergeben sich zum Teil erhebliche Steigerungen im Vergleich zum Vorjahr. Wichtig dabei ist allerdings zu erkennen, wo man herkomme, verdeutlichte in der Sitzung Karl Heinz Friedrich, bei der IHK als Bereichsleiter verantwortlich für die Berufliche Bildung: „Das sind ganz klar Nachholeffekte nach dem Corona-Knick“, sagte Friedrich. Die Rückmeldungen der Unternehmer im Ausschuss bestätigten das: Es sei zwar wieder etwas leichter geworden, neue Mitarbeiter oder Auszubildende zu gewinnen, das reiche allerdings nicht aus – in allen Bereichen fehle es weiterhin an Personal, was beispielsweise reduzierte Angebote oder mehr Ruhetage zu Folge hat.
Trafen sich in Passau zum Austausch über touristische Themen: Die Mitglieder des IHK-Fachausschusses mit dem Vorsitzenden Kai Tiemer (8. von rechts), Dr. Olaf Heinrich als 1. Bürgermeister von Freyung (5. von rechts), IHK-Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner (6. von rechts) und der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Klaus Jaschke (links)
Welch nachhaltigen Einfluss ein touristisches Leuchtturmprojekt wie die Landesgartenschau für den Tourismus in Niederbayern haben kann, erläuterte in der Sitzung Dr. Olaf Heinrich, 1. Bürgermeister von Freyung. Er zog kurz vor Ende der Schau ein durchweg positives Fazit, etwa mit Blick auf die Zahl der Übernachtungsgäste: „Für unsere Beherbergungsbetriebe war die Gartenschau deutlich besser, als wir erwartet haben.“ Die Gartenschau wirke aber auch nach ihrer Schließung weiter in die Region, bekräftigte Heinrich: „Für mich ist sehr wichtig, dass wir den Geyersberg in den nächsten Jahren weiterentwickeln.“ Über den 3. Oktober hinaus entstehe damit ein attraktives Naherholungsgebiet, das Einheimischen wie Touristen einen echten Mehrwert biete, versprach Heinrich.
Da es sich bei der Ausschusssitzung um die letzte in der laufenden Wahlperiode handelte, wurden zudem Tiemer als Ausschussvorsitzender sowie Michaela Baumgartner als seine Stellvertreterin verabschiedet. IHK-Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner dankte den beiden Unternehmern sowie allen Ausschussmitgliedern für ihr ehrenamtliches Engagement im Ausschuss. Wenn im Spätherbst die neu gewählte Vollversammlung der IHK erstmals zusammentritt, soll auch ein neuer Fachausschuss Tourismus berufen werden, der den Sachverstand der Branche in die IHK-Arbeit einbringt und die Interessen der Betriebe bündelt.