Zur Instandhaltung des insgesamt über 415 Kilometer langen Kanalnetzes der Stadt Passau mit etwa 14.300 Schächten ist mitunter schweres Gerät vonnöten. Aus diesem Grund hat die Stadt Passau ein neues Kanalhochdruckspül- und Saugfahrzeug angeschafft.
Oberbürgermeister Jürgen Dupper: „Die Dienststelle Stadtentwässerung sorgt dafür, im gesamten Stadtgebiet ein funktionierendes Abwassersystem zu gewährleisten. Natürlich braucht es dafür entsprechende Gerätschaften, die wir seitens der Stadt beschaffen. Darüber hinaus legen wir jährlich ein Kanaljahresprogramm auf, das den Erhalt einer unserer wichtigsten Infrastruktureinrichtungen sicherstellt.“
Zu betreuen hat die Stadtentwässerung insgesamt 171 Sonderbauwerke. Dazu zählen 46 Pumpwerke, 45 Drosselbauwerke, 25 Regenüberläufe, 18 Regenklärbecken, 11 Regenüberlaufbecken, 10 Stauraumkanäle, 9 Springüberläufe, 6 Dükerbauwerke und natürlich die Kläranlage in der Innstadt. Rein für den Betrieb der städtischen Kanalisation und der Kläranlage belaufen sich die jährlichen Kosten auf etwa 11 Millionen Euro.
Die beeindruckende Technik besichtigte Oberbürgermeister Jürgen Dupper (2. von links) bei einem Ortstermin im Beisein von Klaus Biebl (von links), stellvertretender Leiter der Dienststelle Stadtentwässerung, Wolfgang Seiderer, Referent für Bau und Umwelt, sowie Thomas Maier, der das neue Fahrzeug führt und bedient.
Auch das neue Kanalhochdruckspül- und Saugfahrzeug dient der Unterhaltung der öffentlichen Kanalisation und deren Sonderbauwerke. Kanalleitungen werden damit gereinigt beziehungsweise gespült und Verstopfungen beseitigt. 12.000 Liter Wasser kann das Fahrzeug für diesen Zweck aufnehmen. Darüber hinaus ist es möglich, kleinere eingewachsene Wurzeln im Kanal auszufräsen und zu entfernen. Wichtig ist insbesondere die Funktion, Schmutzwasser aufzusaugen, was beispielsweise bei Störungen in Pumpwerken zum Tragen kommt. Um diese zu beseitigen, ist es unter Umständen erforderlich, vorher das Wasser aus den Pumpensümpfen abzupumpen. Diese Funktion stellt auch bei Hochwasser oder bei einem Stromausfall ein probates Mittel dar. Das maximale Fassungsvermögen beträgt dafür 10.000 Liter.
Das Fahrzeug ist 9,30 Meter lang und 3,70 Meter hoch. Bei voller Beladung beträgt das Gewicht 26 Tonnen. Der Dieselmotor hat eine Leistung von 430 PS und entspricht der Abgasnorm Euro 6d. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 430.000 Euro. Die Stadtentwässerung verfügt somit über zwei derartige Fahrzeuge, die in etwa baugleich sind. Das ältere hat das Baujahr 2013.
Außerdem kommen unter anderem folgende weitere Fahrzeuge und Maschinen zum Einsatz: ein Kranwagen zum Ziehen von Pumpen und für das sichere Absteigen des Personals in Schächte mit Höhensicherungsgerät, ein Pritschenwagen für Transporte, ein Verkehrsleitanhänger zur Absicherung von Baustellen und für Straßensperrungen, fünf Notstromaggregate, eine Schiebekamera mit einer Reichweite von rund 40 Metern zur Inspektion von Kanälen sowie sieben Pkw – davon drei mit Elektroantrieb – zur Wahrnehmung sämtlicher Termine auf Baustellen, in der Kläranlage, zur Bürgerberatung etc.