Die Bundeswehrkaserne „Am Goldenen Steig“ in Freyung kann mittlerweile auf eine über 60-jährige Geschichte zurückblicken und ist fest in der Region und bei der Bevölkerung vor Ort verwurzelt. Das habe auch er vom ersten Tag an sofort spüren können, berichtete Oberstleutnant Darius Niemm, Kommandeur des in Freyung stationierten Aufklärungsbataillon 8, bei der Begrüßung. „Ich war während meiner Laufbahn in der Bundeswehr bereits an vielen verschiedenen Standorten in Deutschland, aber nur selten war die Bundeswehr bei den Menschen vor Ort so tief verwurzelt.“ Das anschließende Gespräch drehte sich dann vor allem um die Zukunft der Bundeswehr in Freyung und Deutschland. Während seit dem Ende des Kalten Krieges die strukturelle Ausrichtung der Bundeswehr vor allem auf Friedens- und Ausbildungsmissionen ausgelegt war, hat sich dies nun durch den brutalen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine verändert. „Um die Sicherheit Deutschlands zu gewährleisten, brauchen wir eine starke und gut ausgerüstete Bundeswehr als Teil der NATO. Denn leider können wir nun einen Krieg in Europa, so unwahrscheinlich er auch sein mag, nicht mehr völlig ausschließen“, betonten die beiden Bundestagsabgeordneten Rita Hagl-Kehl und Johannes Schätzl.
v.l.n.r.: Dr. Olaf Heinrich (Bürgermeister Freyung, CSU), Rita Hagl-Kehl (SPD-Bundestagsabgeordnete), Johannes Schätzl (SPD-Bundestagsabgeordneter), Oberstleutnant Darius Niemm (Kommandeur Aufklärungsbataillon 8).
Diese Neustrukturierung der Bundeswehr als Teil der NATO hat auch für den Standort in Freyung verschiedene Konsequenzen, wie Oberstleutnant Niemm den Politikern erläuterte: „Grundsätzlich wird sich kurzfristig die Soll-Anzahl an Dienstposten reduzieren. Faktisch wird es aber dadurch kaum zu Veränderungen kommen, da momentan nur rund dreiviertel der Dienstposten tatsächlich besetzt sind und hier in Zukunft eine Quote von über 95 Prozent erreicht werden soll.“ Zudem werde langfristig in Freyung zusätzlich zum Aufklärungsbataillon eine Sanitätseinsatzsstaffel mit bis zu 50 Soldatinnen und Soldaten untergebracht und weiter in die Infrastruktur, beispielsweise die Unterkünfte und die Turnhalle, investiert. Auch Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich begrüßte diese Investitionen: „Für die Region insgesamt und besonders für Freyung ist die Bundeswehr ein wichtiger Partner. Dass weiter in die Kaserne investiert wird, ist ein wichtiges Zeichen für die Menschen vor Ort. Nun müssen die geplanten Investitionen auch zügig umgesetzt werden.“