Als Mitglied des Ausschusses für Tourismus tauschte sich die SPD-Bundestagsabgeordnete Rita Hagl-Kehl mit dem Dehoga Kreisvorsitzenden Bernhard Sitter in seinem Betrieb in Neureichenau aus. Das Gespräch drehte sich vor allem um die aktuelle Situation der Tourismusbranche in der Region.
Bereits in dritter Generation ist die Familie Sitter mit einem gastronomischen Betrieb in Riedelsbach ansässig – auch die vierte Generation arbeitet inzwischen voll mit und die fünfte steht in den Startlöchern. Aus dem einfachen Gasthaus hat sich seit den Anfängen ein über die Grenzen Niederbayerns bekanntes „1. Bier- und Wohlfühlhotel“ entwickelt, das zu den wichtigsten Arbeitgebern der Region gehört. Mit insgesamt 3.000 Quadratmetern Wellnessbereich, fünf verschiedenen Pools und unterschiedlichen Saunen sowie einer großen Fülle an Massage- und Wellnessangeboten fokussiere man sich vor allem auf Gäste, die eine erholsame Auszeit vom Alltag suchen. Um der gestiegenen Nachfrage gerecht zu werden, investiere man gerade mehrere Millionen Euro in die Erweiterung der Anlage um 17 Suiten und einen neuen Pool, so Inhaber und Geschäftsführer Bernhard Sitter. Als gelernter Koch und erster Diplom-Biersommelier-Wirt Deutschlands legt Bernhard Sitter mit seiner Familie, auch Bernhard Sitter junior und Schwiegersohn Marco Sitter sind diplomierte Biersommeliers, dabei besonderen Wert auf das Thema Bier: Neben dem hauseigenen Sitter Bräu bietet das Hotel seinen Gästen über 100 weitere Biersorten.
Der Austausch nach der Begrüßung drehte sich dann um verschiedene Themen, unter anderem auch um Nachhaltigkeit. Gerade für Wellnesshotels mit einem besonders großen Energiebedarf stellt sich dabei immer die Frage, woher diese Energie kommt und wie viel diese kostet. Um sich dabei unabhängiger zu machen, entschied man sich im Gut Riedelsbach bereits vor sechs Jahren für den Bau einer Holzverstromungsanlage, so Bernhard Sitter: „Wir können unseren Wärme- und Strombedarf zu 100 Prozent durch unsere eigene Holzverstromungsanlage in Kombination mit einer Photovoltaikanlage decken. Mit der Abwärme heizen wir unsere Pools ohne Probleme auf 34 Grad sowie unsere Zimmer. Die Hackschnitzel beziehen wir dabei vollständig aus der Region.“ Mit Blick auf die aktuelle, bundesweite Debatte um das Gebäudeenergiegesetz und die zukünftige Nutzung von Holz und Pellets zur Wärmegewinnung betonte die SPD-Bundestagsabgeordnete Rita Hagl-Kehl: „Holz aus regionalen Quellen und nachhaltig gewonnen wird auch weiterhin als Energieträger nutzbar sein, egal ob betrieblich oder privat.“
Bei der Begrüßung berichtete Inhaber und Geschäftsführer Bernhard Sitter der SPD-Bundestagsabgeordneten Rita Hagl-Kehl über die Geschichte des Familienbetriebes.
Daneben diskutierten Sitter als Dehoga Kreisvorsitzender in Freyung-Grafenau und Rita Hagl-Kehl vor allem auch über tourismuspolitische Themen. Wichtig sei unter anderem die dauerhafte Senkung der Umsatzsteuer auf 7 Prozent in der Gastronomie über den 31.12.2023 hinaus, so Sitter. „Bei einer Erhöhung auf wieder 19 Prozent müssten viele Gastronomen die Preise für ihre Speisen ab Januar 2024 dramatisch erhöhen, um die Kosten einigermaßen decken zu können.“ Dass man hier die Gastronomen in Deutschland weiter unterstützen sollte, fordert auch Hagl-Kehl: „Viele unserer europäischen Nachbarstaaten haben reduzierte Umsatzsteuersätze in der Gastronomie, auch schon vor der Corona-Pandemie. Um hier international konkurrenzfähig zu bleiben und die Branche zu entlasten, stehen die SPD-Mitglieder des Tourismusausschusses klar hinter einer dauerhaften Senkung der Umsatzsteuer.“