Der Reiterhof der Familie Junge liegt an der Ettlmühle in unmittelbarer Nähe zur Ilz. Die urwüchsige Landschaft, die naturbelassenen Bachläufe und das romantische Ilztal bieten zahlreiche Möglichkeiten für Reiterfreunde. Die Pferde auf der Ranch von Nicola und Martin Junge haben Spaß am Laufen. Und der überträgt sich auf deren Reiterinnen und Reiter.
Frau Junge, auf Ihrer Happy Hippo Ranch können Kinder reiten lernen.
Genau. Wir bieten Bambini-Reiten an. Bei uns lernen Kinder in jeder Altersstufe das Reiten. Ab dem Zeitpunkt, wenn sie sitzen können, dürfen sie bei uns auch auf ein Pony. Das beginnt natürlich mit dem Führen des Pferdes im Hof, mit dem Berühren, Putzen. Ich will Menschen möglichst früh die Furcht vor Tieren nehmen, auf eine lockere und drucklose Art und Weise. Und wir reiten nur in der Natur, entlang der Ilz. Wir sind sozusagen der Waldkindergarten des Reitens.
Sie haben es angesprochen, ein Kind mit vier Jahren braucht ein anderes Pferd als ein Jugendlicher. Haben Sie für jedes Alter das richtige Pferd?
Ja. natürlich. Wir haben insgesamt 24 Pferde in unseren Ställen stehen. Shetland- sowie Welsh-Ponys für die Kleinen. Ponys gibt es in den verschiedensten Größen. Und dann die Großpferde, einen Araber sowie einige Jungpferde.
Wie schaut denn so ein Ausritt entlang der Ilz aus?
Die Dauer beträgt, abhängig vom Alter, zwischen einer halben und einer Stunde. Am Anfang führe ich die Ponys mit den Kindern. Es ist ein Waldspaziergang. Ich mache mit ihnen Übungen, damit sie einen unabhängigen Sitz bekommen. Das bedeutet eine Zügelführung unabhängig von der Körperbewegung. Zunächst halten sich die Kinder am Sattelknopf fest, sie reiten auch freihändig. Das alles fördert das Körpergefühl. Und dann beginnen wir schon mit dem ersten Trab.
Wie sind Sie persönlich zum Reiten gekommen?
Ich war bereits als Kind von Pferden begeistert. Ich habe Reitabzeichen gemacht. Und dann habe ich Tiermedizin studiert, jedoch nie als Veterinärin praktiziert. Ich wollte mich einfach so gut wie möglich mit Pferden auskennen.
Das Leben mit und für die Pferde ist für Sie und Ihren Mann ein Lebensentwurf, oder?
Ja, absolut. Es geht uns um Tiere im Allgemeinen. Wir wollen Tieren eine Heimat geben. Wir akzeptieren sie, wie sie sind. Wir haben auch Ziegen, Hasen, Meerschweinchen, Tauben, Hühner, eine Schildkröte. Tiere sind Lebewesen, auch sie brauchen Zuwendung und Fürsorge. Unser ältestes Pferd ist 48 Jahre. Es darf bei uns in Würde altern. Und die Kinder, die zu uns kommen, sehen das. Sie merken, dass die Tiere ebenso Pflege, Futter brauchen. Dadurch lernen sie, Verantwortung zu übernehmen.
Vielen Dank für das Gespräch.