Gesamtleistung liegt nun bei 117 Kilowatt Peak (kWp)
Es geht voran mit dem im integrierten Klimaschutzkonzept der Stadt Passau verankerten Ausbau von Photovoltaik (PV)-Anlagen. Auf den Gebäulichkeiten der Kläranlage in der Innstadt konnte kürzlich bereits die zweite Erweiterung erfolgreich zum Abschluss gebracht werden.
Oberbürgermeister Jürgen Dupper: „Wir wollen seitens der Stadt Passau nicht nur überall dort, wo es machbar ist, PV-Anlagen ermöglichen, sondern auch selbst mit gutem Beispiel vorangehen. Da wir in gewissen Bereichen schon sehr lange auf diese Art der Stromerzeugung setzen, prüfen wir dort natürlich Erweiterungspotenziale wie etwa in der Kläranlage. Es ist sehr erfreulich, dass wir durch die aktuelle Maßnahme nochmals eine Leistungssteigerung von etwa 50 Prozent erreichen und so den externen Stromzukauf weiter reduzieren konnten.“
Im Zuge der zweiten Erweiterung der PV-Anlage in der städtischen Kläranlage wurden Module auf die Dächer der Containerhalle (29 kWp) und des Schlammlagers (10 kWp) montiert. Dadurch geht eine Leistungssteigerung um 39 kWp auf insgesamt 117 kWp einher. Die Kosten belaufen sich dafür auf rund 76.000 Euro. Der erzeugte Strom wird zu 100 Prozent in der Einrichtung selbst verbraucht. Da die Potenziale für Photovoltaik in der Kläranlage noch nicht ausgeschöpft sind, ist bereits ein weiteres Projekt in Planung.
Die Grundlage für PV-Strom wurde in der Kläranlage bereits 2011 gelegt mit der Installation von Modulen in den Bereichen Maschinenhaus, Schlammentwässerung und Sandfang mit einer Leistung von knapp 53 kWp. Vor einem Jahr kamen durch eine erste Erweiterung auf dem südwestlichen Dach des Blockheizkraft-Maschinenhauses etwa 25 kWp hinzu. Darüber hinaus wurden damals im Zuge dieser Maßnahme drei Wallboxen am Hauptgebäude angebracht, die zum Laden der städtischen E-Fahrzeuge dienen.
Das Foto zeigt links hinten die neue PV-Anlage auf der Containerhalle der städtischen Kläranlage, im Vordergrund sind die unter einem Schutzdach konservierten Fundamentmauern des spätrömischen Wachtpostens Burgus zu sehen.
Das Ende Oktober 2021 vom Stadtrat beschlossene integrierte Klimaschutzkonzept der Stadt Passau sieht Maßnahmen unter anderem in den Bereichen Wärme, Strom, Verkehr und Treibhausgasemission vor. Erarbeitet wurden 45 Leitprojekte, die in einem Zeithorizont von fünf Jahren schrittweise umgesetzt beziehungsweise begonnen werden. Bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien wird neben der Wasserkraft auch auf den Ausbau von PV-Anlagen gesetzt. Man geht davon aus, dass unter Berücksichtigung der Dachflächenneigung und
-ausrichtung etwa 30 Prozent aller Dachflächen im Stadtgebiet als Modulflächen genutzt werden können. Bis 2030 sollen davon 23 Prozent und bis 2050 45 Prozent realisiert sein. Hinzu kommen die Möglichkeiten der Agri-Photovoltaik auf landwirtschaftlichen Flächen sowie Freiflächen-PV-Anlagen. Die Zielmarken liegen bei 13 Hektar bis 2030 und 68 Hektar bis 2050. Für private Solarstromanlagen hat der Ausschuss für Klima und Umwelt kürzlich die Richtlinien für ein Förderprogramm für sogenannte Balkonkraftwerken auf den Weg gebracht, also kleine Photovoltaiksysteme, die speziell zur Installation auf dem Balkon oder auf der Terrasse gedacht sind.
Mit Blick auf die erneuerbaren Energien ist neben den Aktivitäten der Stadt Passau in der Kläranlage beispielsweise die Grundschule St. Anton zu nennen, die seit Ende 2021 eine erneuerte Photovoltaik-Anlage nutzen kann. Derzeit laufen entsprechende Maßnahme an der Grundschule Hacklberg und am Rathaus Altes Zollamt. Die Stadt Passau möchte in Sachen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz damit auch Impulsgeber für Haushalte und Wirtschaft sein.