Als Schriftsteller und Redakteur zu arbeiten, klingt erstmal nach einem wahren Traumjob. Doch wie so oft im Leben, hält die Realität düstere Überraschungen bereit und nichts ist so schön wie es auf den ersten Blick wirkt. Begleiten Sie mich auf eine Reise in den morbiden Alltag eines Schriftstellers und Redakteurs, der wie eine endlose schwarze Komödie daherkommt.
Der Morgen beginnt mit vielen Tassen - ach was - vielen Kübeln Kaffee und einem traurigen Blick auf eine leere Seite, die mir schon seit Tagen hämisch in mein ratloses Gesicht lächelt. Ah, die berüchtigte Schreibblockade also, die treue, extrem verhasste Begleiterin eines jeden Autors. Sie lauert wie ein hungriger Geier über meiner Schulter, während ich verzweifelt versuche, die richtigen Worte aufs Papier zu bekommen. Doch keine Sorge, die Schreibblockade ist nur der Anfang von einer nicht enden wollenden...
...verdammt, jetzt habe ich auch noch meinen Kaffee verschüttet, na wenigstens ist die Seite jetzt nicht mehr leer...
Nach endlosen Stunden des Ringens mit meinen inneren Dämonen und dem sinnlosen Starren auf ein Kaffeegetränktes Papier, beschließe ich, einen Spaziergang zur Inspiration zu machen. Die frische Luft wird mir guttun, denke ich. Doch da draußen wartet die bittere Ironie des Schicksals auf mich. Kaum bin ich vor die Tür getreten, regnet es in Strömen. Der Himmel weint wohl mit mir über meine kreativen Qualen. Die Schönheit der Natur wird mir gewiss eine Eingebung bringen, denke ich mir weiterhin und trete in einen riesigen Haufen Hundesch**** - ach, an dieser Stelle sollte ich wohl erwähnen, dass ich Barfußgeher bin. Na toll, jetzt habe ich nicht nur eine leere Seite, sondern bin noch dazu klitschnass und voll mit Hundesch****.
Geknickt und ohne einen neuen kreativen Booster gehe ich wieder heim. Zurück am Schreibtisch starrt mich das leere Blatt Papier an, als wäre es ein dunkles Portal zur Hölle. Der immense Druck, termingerecht zu liefern, lastet schwer auf meinen Schultern. Während ich meine Nägel von den Fingern kaue und mir meinen beeindruckend leeren Kopf zermartere, fällt mir etwas Komisches auf. Wie passend, dass ich gerade an einem Artikel über die besten Möglichkeiten zur Stressbewältigung schreibe. Vielleicht sollte ich meinen eigenen Rat befolgen und einfach schreiend im Kreis rennen...
Als Autor bin ich dann auch noch meiner abgrundtief kranken Fantasie hilflos ausgeliefert, die manchmal wirklich erschreckende Ausmaße annimmt. So stelle ich mir vor: Das leer Blatt Papier, von dem ich hier philosophiere, verfolgt mich auch in meiner Fantasie...ungefähr so:
...
Plötzlich begann das Blatt Papier sich zu verändern. Es bekam ein gruseliges Grinsen und teilte sich langsam in viele weitere kleine Blätter auf. Die leeren Papierseiten wurden alle lebendig, begannen sich zu verformen, zu verzerren und nahmen groteske Formen an. Die Blätter wurden zu düsteren Manifestationen meiner tiefsten Ängste und Schrecken, die wie kleine Monster auf mich zukrochen. Sie zwängten sich in meine Ohren, bohrten sich in meine Haut und hinterließen Schmerzen und Zweifel. "Du wirst nie wieder etwas schreiben können!", schrieen lachend die leeren Seiten, während ich vor Schmerz und Verzweiflung aufschrie... Erschreckend, nicht wahr?
Die Stunden vergehen, und die Deadline rückt näher. Verzweiflung mischt sich mit einer Prise Galgenhumor, als ich die letzten Zeilen meines Artikels schreibe. Es fühlt sich an, als würde ich auf der Titanic den perfekten Sonnenuntergang beschreiben. Ein letzter verzweifelter Versuch, den Lesern ein Lächeln zu entlocken, bevor der eiserne Hammer des redaktionellen Wahnsinns fällt und ich langsam erfroren oder ertrunken bin... in einem Meer aus LEEREN BLÄTTERN PAPIER... Danke und...
...ENDE