Auf zahlreiche Aktivitäten und politische Wegmarken konnte die Ortsvorsitzende der Frauen-Union Freyung, Stadträtin Johanna Kössl, im Zuge der diesjährigen FU-Jahreshaupt-versammlung zurückblicken. So hatte der derzeit 34 Mitglieder starke Verband u. a. regelmäßige Stammtische und ein Adventscafé durchgeführt und sich seniorenpolitischer Fragestellungen der Stadtpolitik angenommen. Im Zuge der Neuwahlen wurde Johanne Kössl einstimmig für weitere zwei Jahre als Vorsitzende der FU Freyung bestätigt.
In ihrem Arbeitsbericht ging Johanna Kössl u. a. auf die jüngsten seniorenpolitischen Vorstöße des Freyunger Stadtrates ein. So soll bspw. zur Verbesserung der Betreuungssituation von Senioren sowie zur Entlastung der pflegenden Angehörigen eine Senioren-Tagespflege in Freyung angesiedelt werden. "Ziel sollte sein, mindestens 16 Plätze vorzuhalten, sodass in Summe bis zu 50 Personen betreut werden können", umreißt Kössl, die auch Seniorenbeauftragte der Stadt ist, die angepeilte Dimension der Einrichtung. Weiter soll auf dem Landesgartenschaugelände ein Fahrservice für Senioren angeboten werden. Auch die Fortführung der Kinderkulturtage und der weitere Ausbau der Kinderbetreuungsplätze stellen zentrale Anliegen der FU Freyung dar.
Ehrung langjähriger FU-Mitglieder: Ortsvorsitzende Johanna Kössl (1. v. links) und Kreisvorsitzende Christine Engel (2. v. rechts) dankten Christa Andres (40 Jahre; 3. v. links), Claudia Haller (35 Jahre; 4. v. links) und Ilse Lichtenauer (25 Jahre; 3. v. rechts) für ihr langjähriges Engagement in der Frauen-Union. CSU-Ortsvorsitzender Otto Christoph (1. v. rechts) und JU-Ortsvorsitzender Christoph Weishäupl (2. v. links) gratulierten den Geehrten.
CSU-Ortsvorsitzender Otto Christoph ging in seinem Grußwort auf die städtischen Planungen für das Jahr 2023 ein. Neben der Großveranstaltung Landesgartenschau stehe heuer u. a. im Umbau des Freibades zum Naturbad eine wegweisende Maßnahme an. Dabei kann die Stadt gemäß der kürzlich erteilten Förderzusage ganze 90 Prozent der Umbaukosten von fast 2,5 Millionen Euro über Mittel aus dem Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) decken. "Wir errichten hierbei nicht nur ein Freibad mit biologischer Wasseraufbereitung, sondern auch ein Energie-Plus-Bad", informiert Christoph. Mit PV-Anlagen soll dann mehr Strom erzeugt werden, als das Bad selbst verbraucht. Außerdem soll auf Chemikalien wie Chlor verzichtet werden und zukünftig eine eigene Quelle ausreichen, um das Naturbad auch in warmen Sommern mit Wasser zu versorgen.
FU-Kreisvorsitzende Christine Engel informierte über die Erkenntnisse des von der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) in Auftrag gegebenen Gutachtens zu den Folgen der geplanten Krankenhausreform des Bundesgesundheitsministers. In Bayern müssten nach den Einordnungen des DKG-Gutachtens u. a. mehr als die Hälfte aller Geburtshilfestationen schließen. Dies betreffe landesweit rund 40 Prozent aller Geburten und gefährde die wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung in erheblichem Maße, wie Engel betont.
Auch JU-Orts- und Kreisvorsitzender Christoph Weishäupl kritisierte die Empfehlung der "Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung" scharf. "Wenn bei unveränderter Umsetzung des Vorschlags über 90 der rund 300 somatischen Krankenhäuser in Bayern auf das sog. Level Ii herabgestuft würden und künftig nur noch eine ambulant-stationäre Basisversorgung, z. B. bei Diabetes- oder Kreislaufproblemen, anbieten dürften, wäre die medizinische Versorgung der Menschen in der Fläche massiv gefährdet", stellt Weishäupl klar. An diesen Häusern könnten dann keine Notfallversorgung und keine reguläre stationäre Versorgung mehr stattfinden.
Die neue Ortsvorstandschaft der Frauen-Union Freyung mit den Ehrengästen der Jahreshauptversammlung: (v. links n. rechts) Ortsvorsitzende Johanna Kössl, Stadt- und Kreisrat Christoph Weishäupl (JU), Ehrenvorsitzende Rosa Haller, Margit Petzi, Barbara Daferner, Annemarie Neumüller, Sonja Kozeny, Ilse Lichtenauer, Kreisvorsitzende Christine Engel und Stadtrat Otto Christoph (CSU).
"Hier findet eine mutwillige Zerstörung der deutschen Krankenhauslandschaft statt", waren sich die Mitglieder in der folgenden Diskussion einig. Kreisrat Weishäupl führte hierzu weitere Zahlen an: "Der Expertenanalyse nach müsste sich jeder vierte neurologische Patienten in Bayern künftig in einer anderen Klinik behandeln lassen. Hier würden 11 von 40 Standorten entfallen. In der interventionellen Kardiologie, d. h. bei der Versorgung von Herzerkrankungen, würden gar 65 von derzeit 106 Standorten in Bayern ihre Leistungen nicht mehr anbieten dürfen. Das ist ein nicht hinnehmbarer Kahlschlag der Versorgungsstruktur, die allen voran unsere kleinteiligen ländlichen Strukturen betrifft."
Unter der Leitung von JU-Vorsitzenden Christoph Weishäupl fand die turnusgemäße Neuwahl des Ortsvorstandes statt. Dabei wurden Stadträtin Johanna Kössl als Ortsvorsitzende und Annemarie Neumüller als stellvertretende Ortsvorsitzende jeweils einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Mit Stadträtin Margit Petzi als Schatzmeisterin und Sabine Böck-Knobling als Schriftführerin bestätigten die Mitglieder auch die weiteren Mitglieder des engeren Ortsvorstandes in ihren Funktionen. Die Vorstandschaft komplettieren Renate Arens, Susanne Bettendorf, Barbara Daferner, Sonja Kozeny und Ilse Lichtenauer. Die Kasse wird weiterhin von Margit Attenbrunner und Helga Brodinger-Kobatsch geprüft.
In die Kreisdelegiertenversammlung entsendet die FU Freyung 7 Delegierte: Martina Aigner-Philipp, Renate Arens, Sabine Böck-Knobling, Rosa Haller, Johanna Kössl, Ilse Lichtenauer und Annemarie Neumüller. Als Ersatzdelegierte wurden Heidi Asam-Sunkler, Margit Attenbrunner, Susanne Bettendorf, Maria Böck, Barbara Daferner, Sonja Kozeny und Sabrina Schott gewählt.