In der Serie YELLOWSTONE steht der Kampf "Das Neue gegen das Alte", im Mittelpunkt. Das Alteingesessene, Ehrliche, Traditionelle gegen den stetigen, aber korrupten, Wandel der Zeit. Eine Serie, die so wirkt als wäre sie aus der Zeit gefallen. YELLOWSTONE ist wie ein langer Ritt durch eine endlos herrlich wirkende Prärie. Die Sonne strahlt, eine lauwarme Windbrise fährt dir durchs Haar und du kannst die Freiheit in der Luft schmecken. Die wunderschönen Landschaftsaufnahmen, laden zum wegträumen ein, während dich der harte Grundton wieder zurück in die staubige Realität befördert.
Kurz etwas zur Story:
Die Yellowstone Ranch von John Dutton (Kevin Costner) ist die letzte große Ranch der USA, die aufgrund ihrer Lage immer wieder zum Ziel zahlreicher Interessengruppen wird. Naturschützer und Ureinwohner sowie Landentwickler gehen oftmals schmutzige Wege, um Dutton um sein Lebenswerk zu bringen. Wer es schafft, hier an ein Fleckchen Land zu kommen, kann Milliarden verdienen. Und so kommt es zu jeder Menge Intrigen zwischen den verfeindeten Lagern …
...Die Gewalt eskaliert und Allianzen verschieben sich, die Ranch der Duttons steht vor gefährlichen Zeiten.
Mit einem herausragend aufspielenden Schauspielensemble gesegnet, kann die Serie die komplette Bandbreite der Emotionalität auffahren. Allen voran, mit einem Kevin Costner, der als Cowboy der alten Schule, diese immense darstellerische Power anführt. Dazu gesellt sich eine bittersüße Lovestory mit einer soghaftigen Wucht die seines Gleichen sucht. Denn diese wilde und zutiefst romantische Liebesgeschichte zwischen Rip gespielt von Cole Hauser und Beth gespielt von Kelly Reilly ist das treibende Herzstück dieser fantastischen Produktion. YELLOWSTONE ist eine willkommene Ablenkung und so etwas wie das letzte Aufbäumen einer längst ausgestorbenen Art von Fernsehen. Eine Serie der alten Schule, die auf ein Männlichkeitsbild baut, welches nur noch ein Schattendasein im Fernseh-Sumpf fristen darf. Ein Gebilde aus Gentleman und Macho, des Antihelden, der nicht glattgebügelt und wie geleckt daherkommt. Männer die ihre Gefühle oder ihren Schmerz nicht preisgeben und wenn doch, dann nur ihren Pferden. Ihre harten Knochen, bei harter Arbeit oder Schlägereien hinhalten und noch härteren Alkohol konsumieren. Selbst die Frauen sind hier hart wie Männer, nur eben in ein sexy Bild getaucht. Hier wird geflucht, getötet, gesoffen und intrigiert auf Teufel komm raus.
Man weiß nie genau ob die Guten hier tatsächlich die Guten sind. Doch egal wie brutal oder schlecht sie sich auch benehmen, die Sympathien sind stetig auf ihrer Seite. Die weitläufigen, vom Mensch unberührten Landschaftsbilder, völlig frei von Industrie, Umweltverschmutzung oder willkürlichem Abschlachten von Tieren, machen es dem Zuschauer leicht zu eben diesen Antihelden zu halten. Denn sie wollen auch all dies beschützen und erhalten.
Bei YELLOWSTONE passt wirklich alles. Die atemberaubende Atmosphäre, der Score, die Figurenzeichnungen, ja hier passt alles.
Die Mischung aus wahnsinnig hohen Pacing und entschleunigter Westernromantik ist zuweilen Atemberaubend und lässt dem Zuschauer keine Zeit sich zu langweilen.
Das Setting beschränkt sich überwiegend auf die titel-gebende Ranch, mit Haupthaus, Schlafbaracke für die Cowboys und der weiten Prärie die dazugehört. Auch die angrenzende Kleinstadt spielt eine Rolle, doch alles in allem bleibt das Augenmerk auf ein Minimum beschränkt und das ist auch gut so. Genau aus all diesen Gründen ist YELLOWSTONE so erfrischend, denn hier wird mal so richtig auf „political correctness“ geschissen. Die eigenwillige Produktion belebt den Geist der alten Clint Eastwood und John Wayne Western neu. Hier dreht sich alles um Familie, Ehre und Tradition, eingetaucht in Blut, Schweiß, Blei und Drama. Man kann die Wildheit spüren.
Altmodisch erfrischend und grobkörnig schön. YELLOWSTONE ist Kino in Serienformat...