In Bayern gibt es eine breite fußballerische Basis. So gibt es das jährliche Niederbayerische Behördenfußballturnier und die Regionalliga Bayern wird generell als die „Königsklasse“ des Amateurfußballs gesehen. Dennoch sind auch hier finanzielle Schwierigkeiten bekannt, wie in Neudorf, wo eine neue Flutlichtanlage gebaut werden soll. Solche Probleme haben die bayrischen Spitzenclubs nicht. Sie sind teils im Konzert der Großen angesiedelt. Wir haben uns die Aussichten der Spitzenvereine in Bayern genauer angeschaut.
FC Bayern München
Mit Bayern München hat man in Bayern ein weltweites Fußball-Aushängeschild. Die Münchner sind der Serienmeister der deutschen Bundesliga und mit einer Quote von 1,03 auch in dieser Saison wieder der klare Favorit auf den Meistertitel. Nach gewissen Schwierigkeiten während der Herbstsaison konnte man sich im Endeffekt dennoch an der Tabellenspitze behaupten, welche man mittlerweile souverän anführt. Dabei konnte besonders ein Spieler auf sich aufmerksam machen: Jamal Musiala. Der 19-Jährige ist das Um und Auf in der Offensive der Bayern – das wird von neun Toren und sieben Torvorlagen in den ersten 14 Spielen untermauert. Eine positive Überraschung in der bisherigen Saison war ebenfalls Eric Maxim Choupo-Moting. Der ewige Joker konnte sich nach dem Abgang von Robert Lewandowski im Sturmzentrum etablieren. Dabei profitiert er davon, dass Sadio Mané bisher nicht der erhoffte Torjäger ist und seine besten Leistungen auf dem Flügel bringt. Dieses Vakuum im Sturmzentrum könnte für die Münchner im Verlaufe der Saison jedoch noch zu einem Problem werden.
FC Augsburg
Während Bayern München weltweit einer der besten Fußballvereine ist, findet sich der FC Augsburg wieder einmal im Abstiegskampf. Das kann dennoch als ein Erfolg gesehen werden. Mittlerweile ist man seit zwölf Jahren in der höchsten Spielklasse zu Hause – das ist elf Jahre länger als zuvor von Experten erwartet wurde. Bis auf zwei Saisonen unter Markus Weinzierl spielte man in jeder davon gegen den Abstieg. Dieses Jahr findet man sich erneut nur einen Punkt vor einem Abstiegsplatz wieder – dennoch ist man guter Hoffnungen, dass es auch eine dreizehnte Bundesligasaison geben wird. Die Erwartungen liegen dabei auf Ermedin Demirovic und Mergim Berisha. Demirovic kam diesen Sommer ablösefrei vom FC Freiburg, seitdem stand der Bosnier in jedem Spiel in der Startaufstellung. Dabei war er an 44 Prozent der Augsburger Tore beteiligt. Berisha kam ebenfalls im Sommer aus Istanbul. Der Deutsche war seit seinem Transfer sogar an 47 Prozent aller Tore beteiligt. So gab es kurzfristig sogar das Gerücht, dass Berisha noch einen Platz im WM-Kader erhalten könnte. Die Tore von Demirovic und Berisha wird es brauchen, damit weiterhin zwei bayrische Teams in der Bundesliga vertreten sind.
Wer hat aus der Zweiten Bundesliga Potenzial?
Derzeit gibt es nämlich keinen bayrischen Aufstiegsaspiranten aus der zweiten Liga. So sind der SpVgg Greuther Fürth, der 1. FC Nürnberg und SSV Jahn Regensburg allesamt im Mittelfeld der Tabelle zu Hause, wobei die Abstiegsplätze näher als die Aufstiegsränge sind. Dabei konnte man vor allem von den beiden erstgenannten Vereinen mehr erwarten. Fürth ist der aktuelle Absteiger aus der Bundesliga. Dass man es als Absteiger schwierig hat, war bereits zu erwarten – dennoch sollte mehr herausschauen als nur ein 10. Platz. Dasselbe gilt für die Nürnberger. War man für eine lange Zeit noch eine Fahrstuhlmannschaft zwischen der ersten und Zweiten Bundesliga, ist man mittlerweile eine klassische Zweitligamannschaft. Nur im Jahr 2018/19 konnte man in den vergangenen neun Jahren in der höchsten Spielklasse spielen. In der zweiten Liga spielt man mittlerweile auch nicht mehr bei den Spitzenvereinen mit, sondern nur mehr im Mittelfeld. Daran konnten weder Jens Keller, Robert Klauß noch Markus Weinzierl etwas ändern.
Während manche Sportvereine vor einer ungewissen sportlichen Zukunft stehen, darf man sich wenigstens in einer Stadt in Bayern über Weltklassefußball freuen. Der FC Bayern München ist der absolute Klassenprimus in der deutschen Bundesliga und immer ein Anwärter auf den Sieg in der Champions League. Dahinter wird die Luft in Bayern schon dünner. So gibt es den FC Augsburg, der sich seit vielen Jahren souverän in der Bundesliga hält. Hier stellt sich jedoch die Frage, ob das den Verantwortlichen genug ist oder ob es in den kommenden Jahren einmal in die obere Tabellenhälfte gehen soll. Transfers, wie von Ricardo Pepi, scheinen eine gewisse Ambition zum Vorschein zu bringen. Hinter den beiden Bundesligateams gibt es wenige Anwärter auf die höchste Spielklasse. Vielleicht können sich Fürth und Nürnberg in der kommenden Saison wieder fangen und um den Aufstieg mitspielen.