Das Reiseziel wurde aus aktuellem Anlass geändert
Es ist Tradition an der Realschule Grafenau, dass die Schülerinnen und Schüler mit Französisch als Wahlpflichtfach im Zweig III eine Fahrt nach Frankreich machen dürfen. In den vergangenen Jahren war dies selbstverständlich die Hauptstadt Paris. Leider haben innerhalb des letzten Jahres Terrorakte das Gesicht dieser Metropole verändert. In die ursprüngliche Planung für die diesjährige Fahrt schoben sich bei den verantwortlichen Lehrkräften und auch bei den Eltern ein mulmiges Gefühl und berechtigte Bedenken. Der Organisatorin Frau Lisa Koch gelang es noch rechtzeitig, ohne Stornierungsgebühren das Reiseziel von Paris in das ruhigere Elsass umzubuchen. Für alle Beteiligten einschließlich der Schulleitung stellte diese Entscheidung einen guten und vertretbaren Kompromiss dar.
Eine Woche lang erkundeten 33 neugierige Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Jahrgangsstufe zusammen mit ihren Lehrkräften Lisa Koch, Kerstin Schmöller und Andreas Mühlbauer das Elsass, um die Lebensweise ihrer europäischen Nachbarn kennenzulernen. Zugleich konnten sie vor Ort ihre Sprachkenntnisse aus dem Französischunterricht unter Beweis stellen. Ausgehend vom Quartier in der Stadt Straßburg mit zahlreichen Gremien der Europäischen Union erlebte die Gruppe an den ersten beiden Tagen die elsässische Metropole aus verschiedenen Blickwinkeln. Zu Fuß, per Boot und mit dem Bus erkundeten die Jugendlichen die Highlights aus der fast 2000-jährigen Stadtgeschichte von Straßburg: die mittelalterliche Altstadt mit dem malerischen Gerberviertel und dem beeindruckendem gotischen Münster, die Neustadt mit den Jugendstilhäusern des 19. Jahrhunderts wie auch das moderne Europaviertel. Auch die prominentesten „Abgeordneten“ Straßburgs, die Störche, wurden aus nächster Nähe begutachtet. Der Storch ist übrigens das Wappentier des Elsass. Am dritten Tag stand zunächst ein Besuch der Stadt Colmar auf dem Programm. Im Rahmen einer Stadtführung konnten mittelalterliche Fachwerkhäuser bestaunt werden. Im Anschluss bot sich den Schülern von der Hoch Königsburg ein traumhafter Ausblick auf die elsässische Weinstraße, die Vogesen und die Rheinebene. Dass Frankreich besonders auch in kulinarischer Hinsicht eine Reise wert ist, wurde ebenfalls im Programm berücksichtigt. So konnte beim gemeinsamen Abendessen der berühmte elsässische Flammkuchen in allerlei Varianten probiert werden. Im Schokoladenmuseum hingegen fand vor allem die Verkostung verschiedener Pralinen großen Anklang. Abgerundet wurde die Fahrt am letzten Tag mit dem Besuch des Europaparks Rust, dessen Attraktionen mit atemberaubender Geschwindigkeit in teils schwindelerregender Höhe für so manchen Nervenkitzel sorgten.
Auf dem Wehr von Vauban in Straßburg präsentierten sich nur strahlende Gesichter.
Mit zahlreichen Souvenirs und unvergesslichen Eindrücken kehrten die Schüler müde aber glücklich zurück und halten Frankreich in guter Erinnerung, auch wenn Paris diesmal nicht auf dem Programm stand.