Seit gut einem Jahr unterhält der Landkreis Passau als einer der ersten Landkreise in Bayern ein eigenes Sachgebiet „Ehrenamt und Chancengleichheit“ mitsamt einer „Servicestelle Ehrenamt“ als Anlaufstelle für alle Fragen und Anliegen rund um das Ehrenamt. „So vielfältig wie unser Landkreis ist, so vielfältig sind auch die Möglichkeiten, sich ehrenamtlich für andere Menschen, für die Gesellschaft oder für eine gute Sache einzubringen. Dies wollen wir auch aus dem Amt heraus nach Kräften unterstützen“, beschreibt Landrat Raimund Kneidinger die Rolle des Landkreises im Rahmen eines Informationsbesuchs der beiden Landtagsabgeordneten Walter Taubeneder und Prof. Dr. Gerhard Waschler.
„Mir ist es ein besonderes Anliegen, dem überaus wichtigen gesellschaftlichen Bereich des bürgerschaftlichen Engagements auch in der Struktur des Amtes zusätzlichen Platz einzuräumen und damit gerade in den seit Ausbruch der Corona-Pandemie nicht einfacher werdenden Zeiten ein besonderes Zeichen zu setzen“, umreißt Landrat Raimund Kneidinger die Grundintention der Schaffung eines eigenen Sachgebiets „Ehrenamt und Chancengleichheit“ am Landratsamt Passau. Das Ehrenamt sei zwar in erster Linie Sache der Vereine, Organisationen und Initiativen in den Städten und Gemeinden vor Ort, dennoch könne der Landkreis dort flankierend unterstützen, wo dies allgemein gewünscht wird und möglich ist. Insbesondere in Form der neu geschaffenen „Servicestelle Ehrenamt“ besteht nun eine zentrale Anlaufstelle für Beratung, Information und Vermittlung im Bereich des Ehrenamtes.
Die „Servicestelle Ehrenamt“ unterstützt die Ehrenamtlichen bspw. in der Akquise von Fördermitteln für die Belange ihrer Vereine bzw. Organisationen und ist Ansprechpartner für Bürgerinnen und Bürger, die sich im Sinne der Gesellschaft einbringen wollen. „Mit unserer neu etablierten Ehrenamtsbörse finden ehrenamtliche Organisationen und Freiwillige schnell und unkompliziert zueinander“, stellt Armin Absmeier eine eigens für die Vermittlung von Ehrenamtlichen geschaffene Plattform vor. „Unter der Überschrift „Ehrenamt des Monats“ geben wir jeden Monat besonders engagierten Akteuren eine Plattform, sich und ihr Engagement einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen und damit für die verschiedenen Facetten des Ehrenamtes zu werben“, stellt Birgit Leitner ein Beispiel der Öffentlichkeitsarbeit der Servicestelle vor.
Präsentieren die Informationsbroschüre der „Servicestelle Ehrenamt“: (v. links n. rechts) MdL Walter Taubeneder, Armin Absmeier, Birgit Leitner, MdL Prof. Dr. Gerhard Waschler und Landrat Raimund Kneidinger.
Dass gerade der ländliche Raum ohne das ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger sehr viel ärmer wäre, unterstreicht auch MdL Walter Taubeneder: „Von den Feuerwehren und Rettungsdiensten, über die Jugendarbeit und den Sport bis zu Musik, Kunst, Kultur und Brauchtum werden in unserer Region viele Lebensqualität schaffende Bereiche mehrheitlich ehrenamtlich getragen“, betont Taubeneder den besonderen Stellenwert des Ehrenamtes. Es sei sehr erfreulich, dass dies auch durch den Kreistag einhellig anerkannt werde und hinsichtlich der Schaffung der „Servicestelle Ehrenamt“ Konsens im Gremium bestand.
Auch MdL Prof. Dr. Gerhard Waschler zollt dem bürgerschaftliche Engagement höchsten Respekt. Dass sich rund 41 % aller Bürgerinnen und Bürger in Bayern ehrenamtlich engagieren, sei ein Wesensmerkmal des Freistaats, so der Abgeordnete. „5,2 Millionen Ehrenamtliche machen unsere Heimat lebens- und liebenswert“, unterstreicht Waschler. Dieses Engagement werde auch von der Landesebene in besonderem Maße anerkannt. So investiere der Freistaat allein im Jahr 2022 mehr als 300 Mio. EUR in Brauchtumspflege, Rettungsdienste und Katastrophenschutz, Feuerwehrwesen und Sport. Zudem versuche man in Form von gesetzlichen Freistellungsansprüchen eine bestmögliche Vereinbarkeit von Beruf und Ehrenamt zu erreichen und das Engagement der Menschen u. a. in Form der Bayerischen Ehrenamtskarte anzuerkennen.