Ein Austausch über laufende Projekte und Aktionen sowie die Möglichkeit zur Diskussion bot sich beim Runden Tisch „Nationalpark und Tourismus“ im Waldgeschichtlichen Museum in St. Oswald. Bereits zum dritten Mal trafen sich auf Einladung des Nationalparks Bayerischer Wald Akteure aus der Tourismusbranche, darunter Vertreter des Tourismusverbandes Ostbayern, der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald, des Landkreises Freyung Grafenau, der Arberland Regio sowie der Nationalpark-Partner.
Auf großes Interesse aller Beteiligten stießen Informationen zum digitalen Besuchermanagement, die von Nationalpark-Mitarbeiterin Julia Zink vorgestellt wurden. Der überwiegende Teil der Gäste nutze für die Planung ihrer Wanderung oder Radtour digitale Tourenportale. Dort nehme die Zahl der Touren, die auf verbotenen Wegen verlaufen, jedoch ständig zu. Durch das Einpflegen der erlaubten und naturverträglichen Touren arbeite der Nationalpark offensiv an der Behebung dieses Problems.
Die allgemeinen Besucherzahlen im Nationalpark Bayerischer Wald stellte Mitarbeiterin Dr. Stefanie Döringer vor. Seit der Coronapandemie sei die Zahl der außergewöhnlich besuchsstarken Tage stetig gestiegen, wie Befragungen der Nationalparkverwaltung ergeben haben. Besonders an den Wochenenden komme es an neuralgischen Punkten wie Parkplätzen, Berggipfeln und Schutzhütten zu einem großen Besucheraufkommen. Für Diskussionen in der Runde sorgte die Tatsache, dass 87 Prozent aller Besucher nach wie vor mit dem Auto anreisen.
Die Vertreter der Nationalparkverwaltung sowie die Akteure aus dem Bereich Tourismus freuten sich über den Austausch und die gewinnbringenden Diskussionen.
Einen Vorschlag, wie man hier entgegenwirken und den ÖPNV attraktiver gestalten könnte, liefert das Verkehrskonzept, das derzeit vom Nationalpark ausgearbeitet wird. Teresa Schreib, in der Nationalparkverwaltung zuständig für Tourismus und Regionalentwicklung, erklärte die Eckpunkte. Durch eine Kombination von Parkleitsystemen, Auffangparkplätzen und Shuttlebussen soll ein Parkchaos in den Besucher-Hotspots künftig verhindert werden. Erst einmal werde das Vorhaben als Pilotprojekt für die Bereiche Zwieslerwaldhaus, Waldhäuser und Finsterau in enger Abstimmung mit den Landkreisen und Gemeinden entwickelt.
Elke Ohland, Leiterin der Stabsstelle, berichtete über die Erweiterung des Schutzgebietes um 600 Hektar bei Finsterau. Dort werde der bereits bestehende Wanderparkplatz Wistlberg barrierearm umgebaut und mit unter anderem einem Nationalpark-Café sowie einem barrierearmen Naturspielplatz und zwei Aussichtsplattformen versehen.