Im Rahmen der bundesweiten „Woche der Wiederbelebung“, einer Initiative deutscher Anästhesisten und Intensivmedizinern unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Gesundheit, konnten die Kinder in der Mutter-Vater-Kind-Klinik in Grafenau den “ Pflasterpass®“ erwerben. Die Grafenauer sind bundesweit die erste Mutter-Vater-Kind-Klinik, die dieses Angebot anbieten kann. Der „Pflasterpass®„ ist vergleichbar mit dem „Seepferdchen“ im Bereich des Schwimmenlernens. Durch die Pflasterpass®-Kursen erlernen die Kinder in altersgerechter Form mit Hilfe von „Igelchen und seinen Freunden“ die Grundlagen der Ersten-Hilfe-Maßnahmen, um sie in die Lage zu versetzen, Erste-Hilfe zu leisten, etwa einen Notruf abzusetzen, einen Patienten in eine stabile Seitenlage zu bringen oder auch eine Wiederbelebung durchzuführen; zugleich werden sie darüber hinaus für die Unfallgefahren, die zu Hause, in der Schule und im Freizeitbereich lauern, sensibilisiert.
Anlegen der Beinschiene mit Christine Lagerbauer
Um den Kindern einen kleinen Einblick in die „reale Welt der Ersten-Hilfe“ zu ermöglichen, waren am Donnerstag Grafenauer Bergwachtler mit dem Bergrettungsfahrzeug vor Ort.
Durch die Frage: „Wer ist der Verletzte und wer der Retter“ war das Eis sofort gebrochen und die Kinder machten begeistert mit.
Einpacken im Luftrettungssack
Der erste „Verletzte“ wurde zunächst vorsichtig im Luftrettungssack gelagert; dann durften die „Retter“ mit Hilfe der entsprechenden Luftpumpe ein Vakuum erzeugen, damit der Verletzte stabil und möglichst bequem liegen kann. Nachdem der Patient noch mit Gurten gesichert war, hoben ihn die Kinder gemeinsam auf die Gebirgstrage und „transportierten“ in zum Rettungswagen oder auch zum Rettungshubschrauber, so dass sie gleichzeitig die Vorbereitung zur Luftrettung erlernten.
Kaum war der Verletzte wieder auf den Beinen wollte schon das nächste Kind „gerettet“ werden.
Florian Reindl zeigt die Vorbereitung zur Luftrettung
Neben der Lagerung im Luftrettungssack legten die 40 kleinen Ersthelfer unter der Aufsicht der Bergwachtler unermüdlich z.B. auch Halskrausen und Beinschienen an und einige „lenken“ anschließend das Bergrettungsfahrzeug, wobei das Blaulicht eine ganz besondere Faszination ausgeübt hat.
Lagerung im Bergesack
Klinikmitarbeiter, Kinder und Bergretter waren am Schluss übereinstimmend der Meinung, dass es viel Spaß und Freude gemacht hat und Christine Lagerbauer von der Bergwacht Grafenau meinte: „Vielleicht kommt der eine oder die andere, der das heute erlebt habt, später mal zu Bergwacht“ – die Grafenauer werden daraus aber keinen Nachwuchs rekrutieren können, da die Kinder aus ganz Deutschland kommen. Aber vergessen werden sie diesen Nachmittag in Grafenau bestimmt nicht.
Transport in der Gebirgstrage