Nach rund eineinhalb Jahren als Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung Niederbayern zog Hans-Peter Schmucker eine erste Erfolgsbilanz in Sachen Dorferneuerung, einem wichtigen Förderinstrument im Angebot der Verwaltung für Ländliche Entwicklung.
Am 19.05.1981 hat der Bayerische Landtag die Staatsregierung ersucht, die Dorferneuerung zu einem eigenständigen landespolitischen Schwerpunkt der Agrarpolitik weiterzuentwickeln.
Mit dem Bayerischen Dorfentwicklungsprogramm sollen ländlich strukturierte Dörfer oder Gemeindeteile vor dem Hintergrund des demographischen Wandels, des Strukturwandels in der Landwirtschaft und des Klimawandels auf künftige Herausforderungen vorbereitet werden. „Dabei legen wir das Hauptaugenmerk darauf, den eigenständigen Charakter der Dörfer und der Kulturlandschaft zu erhalten. Wir leisten Beiträge zur Verbesserung von Dorfökologie und Biodiversität, zum Klimaschutz, zur Energiewende, zur Anpassung an den Klimawandel, zur Grundversorgung, zur Mobilität, zur Digitalisierung und zur Barrierefreiheit. Die Innenentwicklung und der sparsame Umgang mit Grund und Boden haben absoluten Vorrang in allen Planungsphasen“, so Schmucker.
Die Ämter für Ländliche Entwicklung unterstützen Dörfer bis zu 2000 Einwohner planerisch, finanziell und organisatorisch. Im Rahmen eines ganzheitlichen Lösungsansatzes können öffentliche und private Maßnahmen im baulich-gestalterischen, ökologischen, ökonomischen sowie im sozialen und kulturellen Bereich umgesetzt werden.
Maßgeblich für das Gelingen einer Dorferneuerung ist die aktive Mitwirkung der Bürger. Sie sollen mitreden und mitentscheiden, damit sie am Ende die Ergebnisse des Veränderungsprozesses auch mittragen können. Im Ergebnis stärkt die Dorferneuerung die ländlichen Gemeinden und ihre Dörfer als zukunftsfähige, attraktive und vitale Lebensräume und trägt dazu bei, gleichwertige Lebensverhältnisse auf dem Land im Vergleich zu den Städten zu schaffen.
Mehrfach ausgezeichnete Dorferneuerung: In Niederwinkling ist eine neue Ortsmitte entstanden.
Aktuell werden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Amtes für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern rund 200 Dorferneuerungen in ca. 150 Gemeinden bzw. 300 Orten betreut. Von den Vorteilen profitieren etwa 65.000 Menschen. „Ich finde dies ist eine großartige Leistung, auf die wir am ALE Niederbayern sehr stolz sein können. Trotz eines massiven Personalabbaus in den letzten 30 Jahren verbunden mit einem Rückgang der Mitarbeiterzahlen um ca. 60 Prozent hat sich die Anzahl der Dorferneuerungen im selben Zeitraum mehr als verdoppelt.“
Das geplante Investitionsvolumen in den aktuell laufenden Dorferneuerungen beträgt etwa 450 Millionen Euro. An Fördergeldern sind vom ALE Niederbayern 225 Millionen Euro eingeplant. Davon wurden bisher etwas mehr als 100 Millionen Euro ausbezahlt.
„Die verbleibenden rund 120 Millionen Euro Fördermittel in der Dorferneuerung sind nur zu einem sehr geringen Teil kurzfristig auszahlbar, sondern wurden den Zuwendungsempfängern zu Beginn deren Projekte als Förderbudget mittel- bis langfristig in Aussicht gestellt“, betonte Schmucker. „Denn der bürgerorientierte Planungsprozess und die Bodenordnung, die zur Umsetzung vieler Dorferneuerungsmaßnahmen notwendig ist, brauchen ihre Zeit und können von außen nicht beliebig beschleunigt werden.“
„In diesem Jahr werden vom ALE voraussichtlich 18 Millionen Euro Fördermittel zur Umsetzung der Dorferneuerungsmaßnahmen in Niederbayern ausgereicht. Dafür möchte ich mich bei denjenigen Abgeordneten des Deutschen Bundes- bzw. des Bayerischen Landtags sowie des Europaparlaments bedanken, die sich für die Entwicklung der ländlichen Räume stark machen,“ schloss der Amtsleiter.