Bis Oktober ist die Meinung der Nationalparkbesucher gefragt –
Zusatzschwerpunkt auf Radfahrer
Grafenau. Mit Tablet statt Zettel und Stift sind die Mitarbeiter des Besuchermonitorings in diesem Jahr für die Besucherbefragungen im Nationalpark unterwegs. Seit ein paar Wochen läuft die wissenschaftliche Abfrage zur Besucherzufriedenheit und Information. Ein weiterer Schwerpunkt liegt dieses Jahr auf dem Thema Radfahren.
Am Eingang des Tier-Freigeländes in Neuschönau steht Postdoktorantin Dr. Stefanie Döringer mit dem Tablet in der Hand, spricht Besucher an und stellt ihnen Fragen. „Dieses Mal machen wir zwei Befragungen parallel. Zum einen wollen wir von unseren Besuchern wissen, wie zufrieden sie mit dem Angebot des Nationalparks sind, wie sie sich hier zurechtfinden, welche Informationsquellen und auch welche Touren-Apps sie gegebenenfalls nutzen. Zum insgesamt zweiten Mal befragen wir aber auch ganz gezielt Radfahrerinnen und Radfahrer.“ Wie Stefanie Döringer und ihre Kollegen bereits festgestellt haben, steigt die Zahl der Fahrradfahrer im Schutzgebiet in den letzten Jahren
stetig an, vor allem die Gruppe der E-Biker. „Mehr als die Hälfte ist inzwischen mit einem E-Bike unterwegs, was bei den Steigungen hier auch nachvollziehbar ist und den allgemeinen Trend bestätigt. Von den Radfahrern wollen wir ebenfalls mehr über ihre Zufriedenheit, Informationsquellen und ihr Nationalparkwissen erfahren. Interessant wird auch, ob es in irgendeinem Punkt einen Unterschied zur Gruppe der Wanderer gibt.“
Noch bis Oktober dauert die Besucherbefragung, die in diesem Jahr zum ersten Mal ausschließlich digital abläuft. Zwar werden die Abfragen durch Nationalparkmitarbeiter und ehrenamtliche Waldführer weiterhin im Gelände durchgeführt. Die Antworten der Besucher werden aber nicht mehr auf Papier notiert, sondern digital auf einem Tablet erfasst. „So können wir die gewonnenen Daten quasi in Echtzeit in unser System einarbeiten und sie am Ende auch leichter auswerten“, sagt Stefanie Döringer. Die zweite Neuerung: Flyer mit QR-Codes. „Die erhalten die Besucher, wenn sie sich für die 10- bis 15-minütige Befragung keine Zeit nehmen wollen oder können. Den QR-Code auf der Rückseite des Flyers können sie dann auch zu Hause mit ihrem Smartphone scannen und anschließend unseren Online-Fragebogen ausfüllen. Bislang sind wir sehr zufrieden, was von den Besuchern an Rücklauf kommt.“
Seit beinahe zehn Jahren gibt es die Befragungen im Rahmen des Besuchermanagements des Nationalparks. „Wir wollen damit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“, sagt der stellvertretendeLeiter des Nationalparks Bayerischer Wald, Prof. Jörg Müller. „Zum einen wollen wir wissen, welche möglichen Auswirkungen es durch das in den letzten Jahren kräftig gestiegene Besucheraufkommen gibt und welchen Einfluss digitale Medien dabei haben. Zum anderen gibt es bei der Nationalpark-Infrastruktur und Information ja vielleicht Verbesserungspotential und das wollen wir aus erster Hand von unseren Besuchern erfahren.“ Die Teilnahme an der Besucherbefragung des Nationalparks ist freiwillig und erfolgt anonym. Das Besuchermanagement plant die Ergebnisse im kommenden Jahr zu veröffentlichen und aufzuzeigen, wie die erhobenen Daten in konkrete Maßnahmen umgesetzt werden können.
Mitarbeiter des Besuchermanagements befragen die Nationalparkbesucher, Schwerpunktmäßig auch Radfahrer.
Erstmals können Nationalparkbesucher bei der Befragung auch bequem von zu Hause aus mitmachen. Ein QR-Code auf der Rückseite der Flyer führt zu einem Online-Fragebogen.