Die Pflege und den Schutz der einzigartigen Natur der Schachten im Nationalpark Bayerischer Wald übernehmen nun wieder besonders beeindruckende Helfer. Insgesamt zehn Stück des Roten Höhenviehs sind vor wenigen Tagen von ihrer Weide in Kreuzstraßl auf den Ruckowitzschachten umgezogen um dort im Auftrag des Naturschutzes zu weiden.
„Auch wenn wir das jedes Jahr machen, sind wir im Vorfeld tatsächlich immer wieder ein wenig nervös“, gibt Tierpfleger Max Schreder zu, der den Transport der Tiere in diesem Jahr koordiniert hat. „Man weiß nie ob das Verladen der Rinder klappt, für die ist das schließlich auch nichts Alltägliches.“ Mit viel Ruhe und Geduld haben es die Nationalparkmitarbeiter aber am Ende geschafft, die insgesamt zehn Tiere in Hänger zu verladen und zum Ruckowitzschachten zu transportieren. Die saftigen Wiesen im Tal haben sie für die nächsten Monate also mit den artenreichen Weiden auf den Hochlagen rund um den Großen Falkenstein getauscht. „Die ersten Wochen sollen Sie den Ruckowitzschachten, den größten Schachten bei uns im Park, abweiden, danach kommen die Tiere noch auf dem Hochschachten zum Einsatz“, sagt der erfahrene Tierpfleger.
Von den saftigen Weiden bei Kreuzstraßl ging es für das Rote Höhenvieh auf den größten Schachten im Nationalpark, den Ruckowitzschachten.
Wie wichtig die regelmäßige tierische Pflege dieser ehemaligen Hochweiden ist, erklärt Jochen Linner, in der Nationalparkverwaltung für den Natur-, Arten- und Biotopschutz zuständig: „Das Beweiden trägt dazu bei, dass diese Bergmähwiesen und Borstgrasrasen erhalten bleiben und nicht mit den Jahren zuwachsen. Diese artenreichen Habitate würden ohne unsere tierischen Helfer irgendwann verschwinden, deshalb sind sie von der EU auch besonders unter Schutz gestellt.“ Auch der Tierschutz spielt bei dem Projekt eine Rolle. „Das Rote Höhenvieh zählt zu den gefährdeten Haustierrassen und mit unserer kleinen Herde tragen wir einen Teil zum Erhalt dieser bei. Außerdem ist es auch für uns immer wieder schön anzuschauen, wenn die imposanten Tiere in dieser einmaligen Landschaft genüsslich weiden können.“
Auf den historischen Hochweiden helfen die Tiere die Flächen offen zu halten und somit auch seltene Arten zu erhalten.
Wenn es das Wetter zulässt bleibt die Rinderherde bis in den späten Herbst auf den Schachten, bevor es zurück in ihre Winterquartiere geht. Der Nationalpark Bayerischer Wald setzt das Rote Höhenvieh aus Naturschutzgründen schon einige Jahre auf den beiden Schachten ein. Forscher dokumentieren parallel dazu den Bestand und die Entwicklung der verschiedenen und teils bedrohten Pflanzenarten auf den historischen Hochweiden. Diese hat sich durch die Beweidung sehr positiv entwickelt.