Schweißgebadet – aber restlos begeistert von der wilden Nationalpark-Natur waren 400 Kinder, Jugendliche und Erwachsene beim Tag für Menschen mit Behinderung im Waldspielgelände in Spiegelau. Der Erlebnistag hätte bereits zum 50. Geburtstag des Schutzgebietes stattfinden sollen. Nun konnte er nach zwei Jahren coronabedingten Einschränkungen nachgeholt werden.
Die neue Behindertentoilette direkt am Parkplatz des Waldspielgeländes besichtigten Franz Brunner, stellvertretender FRG-Landrat (v.l.), Lukas Laux, stellvertretender Sachgebietsleiter der Nationalpark-Umweltbildung, Nationalparkleiter Dr. Franz Leibl, Anita Moos, Behindertenbeauftragte des Landkreises FRG, und Karl Matschiner, Pressesprecher des Landkreises FRG.
Wie fühlt sich das Fell von einem Luchs an? Was unterscheidet die Fichte von der Tanne? Und welche Geräusche hört man im Wald? Auf all diese Fragen erhielten die Teilnehmer der drei Förderschulen und drei Behinderteneinrichtungen, die im Waldspielgelände zu Gast waren, Antworten. An 20 Stationen konnten die Kinder und Jugendlichen gruppenweise mit einem Waldführer oder Ranger die Besonderheiten der Nationalparknatur kennenlernen. Am Ende des Vormittags spendierte der Landkreis Freyung-Grafenau auf der Waldwiese eine Brotzeit.
An verschiedenen Stationen lernten die Teilnehmer die Natur des Nationalparks sowie die verschiedenen Arten, die dort leben, kennen.
Dass der Aspekt „Natur-Erleben für alle“ im Nationalpark eine besondere Rolle spielt, sagte Leiter Dr. Franz Leibl bei seinem kurzen Grußwort. Wer die erst kürzlich erschienene Broschüre „Reisen für alle“ schon einmal durchgeblättert hat, dem sei bestimmt aufgefallen, dass der Nationalpark mit seinen Einrichtungen immer wieder auftaucht. „Wir haben ein großes barrierearmes Angebot und werden dies auch noch weiter ausbauen.“ Beispielsweise entstehe aktuell im Bereich der Racheldiensthütte ein Wanderweg, den auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität nutzen können. „Auch am Wistlberg bei Finsterau werden im Zuge der Nationalparkerweiterung barrierearme Plattformen und Bohlenstege sowie ein Spielplatz entstehen.“ Leibl dankte am Ende allen Mithelfern des Tages für ihr Engagement. Dem konnte sich Franz Brunner, stellvertretender Landrat von Freyung-Grafenau, nur anschließen und bedankte sich in erster Linie beim Nationalpark. „Diesen Tag heute hat uns der Nationalpark gemeinsam mit dem Landkreis Freyung-Grafenau zu seinem 50. Geburtstag geschenkt. Vielen Dank dafür.“
Alle Helfer, darunter viele Waldführer, FÖJler und Ranger, freuten sich über den gelungenen Tag für Menschen mit Behinderung im Waldspielgelände.
Wie wichtig barrierefreie und -arme Angebote sind, hoben Lukas Laux, stellvertretender Sachgebietsleiter der Nationalpark-Umweltbildung, und Anita Moos, Behindertenbeauftragte des Landkreises Freyung-Grafenau, bei der Besichtigung der neuen Behindertentoilette hervor. Diese wurde als neuste Einrichtung direkt am Parkplatz gebaut, insgesamt stehen nun vier WC-Häuschen im gesamten Waldspielgelände zur Verfügung. „Bei der Ankunft hier in Spiegelau ist der erste Weg von vielen oftmals auf die Toilette“, so Laux. Diesen Bedürfnissen habe der Nationalpark nun Rechnung getragen.