Die Stadtgärtnerei hat im Stadtgebiet zwei neue Blühwiesen angelegt, einmal im Klostergarten und einmal in der Schönblickkurve. Letztere entstand im Rahmen des Projekts „Starterkit – 100 blühende Kommunen“, das vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz gefördert wird.
Oberbürgermeister Jürgen Dupper: „Die Bewahrung der Artenvielfalt ist für uns eine wichtige Zielsetzung, weil sie letztlich die Lebensgrundlage für uns alle sichert. Daher ist das Thema Biodiversität auch fest in unserem integrierten Klimaschutzkonzept verankert. Wir wollen mit unserem Engagement ein Zeichen setzen für eine ökologische Bewirtschaftung, die obendrein im Sinne der Bürgerschaft eine Verschönerung des Landschaftsbildes mit sich bringt. Dass der Freistaat Bayern die Kommunen in diesem Bestreben unterstützt, ist sehr erfreulich.“
Die Stadt Passau hat sich erfolgreich um die Teilnahme am Projekt „Starterkit – 100 blühende Kommunen“ des Blühpakts Bayern beworben, der im Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz angesiedelt ist. Demnach erhalten 100 Kommunen in Bayern eine finanzielle Starthilfe in Höhe von 5000 Euro, um kommunale Flächen naturnah und insektenfreundlich zu gestalten. Hinzu kommen Beratungsangebote für die entsprechende Öffentlichkeitsarbeit sowie fachliche Unterstützung. Des Weiteren soll es eine Vernetzung mit Wissenstransfer unter den Kommunen und den Blühpakt-Beratern geben. Voraussetzung war, ein Konzept und Informationen zur gewählten Fläche einzureichen. Die Stadt Passau hat sich mit dem Projekt „Blühwiese an der Schönblickkurve“ beworben und im März die Zusage erhalten.
Die etwa 1000 Quadratmeter große Grünfläche wird durch eine nachhaltige artenreiche Blumenwiese aufgewertet. Der Ring um die innere Kreisfläche ist für eine langfristige Entwicklung ausgelegt. Dazu wurde Mitte April die bestehende, naturschutzfachlich geringwertige Grünfläche kurzrasig gemäht und teilweise gefräst. Dann folgte die Ausbringung von regionalem Saatgut als Grundmischung von 70 Prozent Gräsern und 30 Prozent Kräutern. Für die innere Kreisfläche ist eine beschleunigte Entwicklung vorgesehen. Die obere, nährstoffreiche Bodenschicht wurde inklusive des ursprünglichen Bewuchses entfernt und gefräst. Die Begrünung erfolgte mit besonders hochwertigem, kräuterreichem Regio-Saatgut.
Auf dieser Teilfläche soll sich der Artenreichtum optimal und beschleunigt entwickeln und dann auch als Spender für die Nachbarfläche dienen. Das angefallene Bodenmaterial wurde vor Ort zwischen Grünfläche und Pendlerparkplatz zu einer kleinen Bodenwelle zum Zwecke der Abschirmung modelliert. Darauf ist eine ein- bis zweijährige Blühmischung angesät, welche mit ortstypischen, kulturhistorisch bedeutsamen Passauer Kräutern ergänzt ist und sich bereits im ersten Jahr spektakulär entwickeln. So dienen sie als Blickfang und optische Aufwertung während der langen Entwicklungszeit der Dauerwiese.
Oberbürgermeister Jürgen Dupper und die Leiterin der Stadtgärtnerei Edith Lang bewundern erfreut die gelungene Blühwiese im Klostergarten.
Grundsätzlich wird die dauerhafte Blumenwiese zweimal jährlich mit Hilfe eines Balkenmähers zur Schonung der Insekten gemäht. Das Grüngut wird dabei einige Tage liegen gelassen damit sich die Blumen und Gräser aussamen können. Das Heu wird umweltgerecht abgetragen. Bei den beiden Mähvorgängen bleibt immer ein wechselnder Brachestreifen als Rückzugsort für Kleinlebewesen bestehen.
Ende Juni fand bereits ein erster gemeinsamer Termin mit der Blühpakt-Beraterin von der Regierung von Niederbayern statt. Neben einem regen Austausch über das Projekt und nachhaltige kommunale Blühflächen im Allgemeinen wurde auch die Projektfläche an der Schönblickkurve besichtigt. Grundsätzlich wird hier das Ziel verfolgt, wieder vermehrt langlebige und artenreiche Blumenwiesen innerhalb des Stadtgebietes anzulegen und dadurch der Verdichtung von versiegelten Flächen entgegenzuwirken sowie die heimische Artenvielfalt zu stärken.
Künftig soll die Fläche an der Schönblickkurve eine artenreiche Magerwiese mit einer großen Vielfalt heimischer Gräser und Kräuter sowie heimischer Insekten sein, wobei die Abmagerung aufgrund des Nährstoffvorrats im Boden ein langfristiger Prozess sein wird.
Im Klostergarten wurde auf einer Fläche die beliebte einjährige Blumenmischung „Mössinger Sommer“ ausgebracht, welche die Stadtgärtnerei bereits seit 2019 einsetzt.