„Verspiel nicht dein Leben“. Mit diesem Thema beschäftigen sich die Schüler*innen des Caritas-Berufsbildungszentrums in Freyung, in einem zweitägigen Seminar, mit Alexandra Fuchs-Lüftl von der Psychosozialen Beratung und Behandlung der Caritas in Passau.
Eine Zigarette um cool zu wirken, ein Bier um „dabei zu sein“, ein paar Besuche im Casino oder Online-Glückspiele: was soll daran schon schlimm oder gar schädlich sein? Die Suchtexpertin Alexandra Fuchs-Lüftl erklärt dazu: „Am Anfang wirkt sowohl stoffgebundener als auch nicht-stoffgebundener Konsum harmlos. Dadurch werden angenehme Gefühle verursacht, Probleme und Sorgen geraten für den Augenblick in Vergessenheit“. Dabei seien die Übergänge zwischen einem unproblematischen Konsum, einem Substanzmissbrauch und krankhaftem Konsum fließend. „Sie werden von Betroffenen meist nicht deutlich wahrgenommen“, warnt die Caritas-Beraterin.
Deshalb setzten sich die Schüler*innen damit auseinander, wie sich eine Abhängigkeit entwickelt und welche körperlichen, geistigen und sozialen Folgeschäden auftreten können. Die meisten wussten nicht, dass die legale Droge Alkohol bereits in einer für viele relativ geringen Menge das Krankheitsrisiko für gesunde Erwachsene deutlich erhöht und zu den „Top Ten“ aller Stoffe gehört, die Krebs auslösen. Alexandra Fuchs-Lüftl: „20g Alkohol - entspricht etwa einem Bier - sind 20g reines Zellgift. Besonders häufig gilt das für Krebserkrankungen in Mund, Rachen, Speiseröhre, Dickdarm und Brustdrüse“. Thema war auch Alkohol und Straßenverkehr. Die Schüler*innen wirkten überrascht, als sie erfuhren, dass bereits eine Blutalkoholkonzentration (BAK) von 0,3 Promille (Genuss eines kleinen Bieres 0,33 l) zu massiven Reaktionsverzögerungen und zu alkoholbedingten Ausfallerscheinungen führen könne.
Die Jugendlichen im Caritas Berufsbildungszentrum Freyung haben sich mit Sucht in verschiedenen Formen beschäftigt. Die BBZ-Leiterin Monika Schuster (2.v.r). und die Caritas-Suchtexpertin Alexandra Fuchs-Lüftl (r.).
Glückspielsucht war ein Schwerpunktbereich. „Gerade die ständige Verfügbarkeit der Online-Glückspiele“, so Alexandra Fuchs-Lüftl, „stellt für Jugendliche ein besonders hohes Risiko dar, eine Spielsucht zu entwickeln“. Dazu gab es auch den Hinweis auf die Beratungsplattform PlayChange - www.play-change.de – der Landesstelle für Glückspielsucht. „Ziel der zwei Projekttage war es, unsere Jugendlichen gegen Suchtgefährdungen stark zu machen“, so die Leiterin des Caritas BBZ Freyung, Monika Schuster. „Sie sollen selbstbewusste Persönlichkeiten sein, die den Rückgriff auf Suchtmittel meiden“. Dank der PSBB-Mitarbeiterin Alexandra Fuchs-Lüftl seien die Jugendlichen jetzt sensibilisiert.
Anmeldung zu persönlichen Beratungen von Betroffenen oder Angehörigen in der Psychosozialen Beratung und Behandlung der Caritas in Passau (Obere Donaulände 8, Passau) unter 0851 / 5018-842.