Noch ist die Bundesliga Saison 2021/22 nicht ganz vorbei, doch für den FC Bayern ist der Erfolg bereits in trockenen Tüchern. Mit dem Sieg über Borussia Dortmund am 31. Spieltag sicherte sich der Rekordmeister vorzeitig den zehnten Titel in Serie. So richtig zum Feiern war den Verantwortlichen allerdings nicht zu Mute. Immerhin blieben die Bayern sowohl im DFB-Pokal als auch in der Champions League hinter den Erwartungen zurück. Klar, dass jetzt ein ganz genauer Blick auf den Kader geworfen wird. Wir machen den Kadercheck und schauen, wo bei den Bayern Handlungsbedarf besteht, damit man in der kommenden Saison wieder besser abschneidet.
Die Situation im Tor
Auch in der kommenden Saison wird Manuel Neuer auf jeden Fall zwischen den Pfosten beim Rekordmeister stehen. Seit elf Jahren ist der Nationaltorwart nun im Verein und gehört hier zu den absoluten Leistungsträgern. Wenig überraschend wollen die Verantwortlichen den 2023 auslaufenden Vertrag verlängern. Denn auch mit 36 Jahren gehört Neuer immer noch zu den besten Torhütern der Welt. Fraglich ist, wie es mit seinem Ersatzmann Sven Ulreich weitergeht. Der Vertrag des 33-Jährigen läuft nach der Spielzeit aus. Es scheint gut möglich, dass sich beide Seiten auf eine Verlängerung einigen können. Anders sieht es bei Nachwuchskeeper Früchtl aus. Auch er hat noch Vertrag für die kommende Saison, konnte sich bislang aber nicht als Nummer 2 empfehlen. Ein Abgang im Sommer ist nicht unwahrscheinlich.
Wie wird der Süle-Abgang aufgefangen?
Die Abwehr hingegen wird sich zur kommenden Saison gewiss verändern. Denn mit Niklas Süle steht bereits ein Abgang fest. Der Innenverteidiger wird sich Borussia Dortmund anschließen. Mit Lucas Hernandez und Dayot Upamecano steht die Stamm-Innenverteidigung bereits unter Vertrag. Allerdings muss sich vor allem Upamecano nach seiner durchwachsenen Debüt-Saison beweisen. Dahinter können Rechtsverteidiger Benjamin Pavard und Talent Tanguy Nianzou ebenfalls in der Abwehrzentrale aushelfen. Man darf gespannt sein, ob mit dem jungen Nianzou der Süle-Abgang intern aufgefangen wird. Verstärkung gesucht wird auf jeden Fall für die Außenpositionen. Unter anderem Noussai Mazraoui von Ajax Amsterdam wird an der Säbener Straße gehandelt.
Feste Säulen und Wackelkandidaten im Mittelfeld
Dank der reibungslosen Vertragsverlängerungen mit Leon Goretzka und Josua Kimmich kann Bayern auch in der kommenden Saison auf zwei wesentliche Pfeiler im Mittelfeld setzen. Gleiches gilt für Leroy Sane und Kingsley Coman. Auch Jamal Musiala ist bis 2026 an den Verein gebunden und soll in Zukunft eine größere Rolle erhalten. Thomas Müller ist in der kommenden Saison ebenfalls wieder mit dabei. Sein Vertrag läuft noch bis 2023, allerdings ist es kaum vorstellbar, dass es bei der Vertragsverlängerung Probleme geben sollte. Anders sieht es da schon bei Serge Gnabry aus. Der Nationalspieler, dessen Kontrakt 2023 ausläuft, hat eine Vertragsverlängerung vorliegen. Noch scheint er allerdings zu zögern. Sollte es zu keiner zeitigen Einigung kommen, könnte Gnabry diesen Sommer ein Verkaufskandidat sein. Immerhin soll nach Alaba und Süle nicht der nächste Spieler ablösefrei gehen. Auch Marcel Sabitzer und Marc Roca dürften bei einem passenden Angebot den Verein verlassen.
Was passiert mit Lewandowski?
Während in den anderen Mannschaftsteilen die meisten Personalien klar sind, könnte den Bayern im Sturm noch ein heißer Sommer bevorstehen. Der Vertrag von Robert Lewandowski läuft ebenfalls nach der kommenden Saison aus. Ein klares Bekenntnis zum Verein vermied der Pole nach der Meisterfeier. Der FC Barcelona soll seinen Hut bereits in den Ring geworfen haben. Klar ist, dass die Bayern alles an eine Vertragsverlängerung setzen werden. Denn mit Lewandowski werden die Bayern bei den besten Wettanbieter auch im kommenden Jahr wieder als Favorit in die Saison gehen. Sollte sich allerdings abzeichnen, dass Lewandowski tatsächlich eine neue Herausforderung anstrebt, müsste Bayern in diesem Sommer verkaufen, um noch eine Ablösesumme zu erzielen. Die große Frage wäre dann natürlich, wer den Superstar beerben könnte. Vielleicht bemühen sich die Bayern tatsächlich doch noch um Erling Haaland? Man darf gespannt sein, wie sich Robert Lewandowski entscheiden wird.
Damit es sich in der kommenden Saison auch wieder lohnt, die Trachten zur Meisterfeier der Bayern anzuziehen, sollten wieder ein paar mehr Titel her. Bei der Kaderplanung für die kommende Saison sollten die Verantwortlichen natürlich auch die WM im Blick behalten. Immerhin wird die Spielzeit für die Weltmeisterschaft im Winter unterbrochen. Der Transfersommer verspricht auf jeden Fall einiges an Spannung.