Foto v.l.n.r.: Alexander Fichtner (Haed of Public Affairs – MAN Energy Solutions), Rita Hagl-Kehl (SPD-Bundestagsabgeordnete), Werner König (Produktionsleiter Deggendorf MAN – Energy Solutions), Dr. Stefan Koch (Vizepräsident und Leiter des Vertriebs DWE bei MAN Energy Solutions
Deggendorf, 11.04.2022 - „Mit über 450 Arbeitsplätzen ist MAN in Deggendorf nicht nur ein wichtiger Arbeitgeber für die Region, sondern ist als Spezialist für Reaktorsysteme weltweit für verschiedenste Wirtschaftszweige Ansprechpartner Nummer 1“, betonte Rita Hagl-Kehl zu Beginn des Besuches. Bereits 1955 stieg die Deggendorfer Werft und Eisenbau GmbH (DWE) in den Reaktor- und Apparatebau für die chemische und petrochemische Industrie ein, zunächst noch neben dem ursprünglichen Schwerpunkt im Schiffsbau. Zudem spezialisierte man sich in den 1990er Jahren auch auf den Bau physikalischer Anlagen, was schließlich
2001 zur Aufgabe des eigentlichen Werftbetriebes führte. Bereits seit 1969 Teil des MANKonzerns, firmiert das Unternehmen mittlerweile mit unter dem Namen MAN Energy Solution. „Weltweit steht der Name DWE nach wie vor für höchste Qualität, Präzisionsarbeit und Zuverlässigkeit. In manchen Bereichen sind wir nicht nur Marktführer, sondern liefern einen Großteil der Bauteile weltweit“, berichtet Dr. Stefan Koch, Vizepräsident und Leiter des Vertriebs DWE bei MAN Energy Solutions.
Nach der Begrüßung drehte sich das weitere Gespräch über verschiedene Ansätze, durch welche in Zukunft CO stärker eingespart werden kann. Zentraler Bestandteil für Schiff- und Luftfahrt sei die Verwendung von synthetischen Kraftstoffen, so Dr. Koch. Grundsätzlich ist der Einsatz von Elektromotoren mit Batteriespeichern, wie im Straßenverkehr, bei großen Containerschiffen oder Verkehrsflugzeugen nicht umsetzbar, weshalb andere Lösungen gefunden werden müssen. Hier sind vor allem klimaneutral erzeugte synthetische Kraftstoffe, welche durch chemische Verfahren künstlich hergestellt werden, eine Alternative zu den herkömmlichen konventionellen Kraftstoffen wie Diesel oder Kerosin. So wird beispielsweise bei dem sogenannten „power-to-liquid“-Verfahren mit elektrischem Strom aus erneuerbaren Energien über verschiedene Teilprozesse CO-neutraler Flüssigkraftstoff produziert. Hierfür liefert MAN die notwendigen Reaktoren. „Wir werden neue Technologien konsequent fördern um schneller unsere Abhängigkeit von fossilen Kraftstoffen zu verringern und gleichzeitig Klima und Umwelt zu schützen. Das haben wir uns auch klar im Koalitionsvertrag zum Ziel gesetzt“, betonte Rita Hagl-Kehl.
Abschließend besichtigte man das Werk direkt am Donauufer. Besonders beeindruckte in diesem Zusammenhang die Präzision, die trotz der teilweise gewaltigen Ausmaße der Reaktoren eingehalten wird. Eine Besonderheit des Standortes in Deggendorf sei zudem das hauseigene Technikum, berichtete Produktionsleiter Werner König im Rahmen der kurzen Führung. Hier könne man viele Prozesse und Verfahren an maßstäblich verkleinerten Anlagen für die spätere Produktion in der Praxis testen. „Über solch eine Möglichkeit verfügen nicht
viele Unternehmen, weshalb auch große, global agierende Firmen aus der Chemie-Industrie auf uns zukommen, um hier Tests im kleinen Maßstab durchzuführen“, berichtete König.