Die neue Direktorin des Passauer Diözesan-Caritasverbandes hat am Freitag, 4. März, vor Diözesanbischof Dr. Stefan Oster (SDB) ihr „Ich bin bereit“ gesprochen. Der Bischof überreichte Mag.a (FH) Andrea Anderlik, MSc, beim Caritas-Mitarbeitergottesdienst im Dom die Ernennungsurkunde und führte sie in das Amt ein. Die neue Direktorin betonte: „Mein Herz schlägt für die Caritas“. Mit offenem Herzen und offenen Türen werde sie zusammen mit den Mitarbeitenden der Caritas für die Menschen in allen Belangen der sozialen Arbeit ihren Dienst leisten, gerade auch in der schwierigen Zeit der Pandemie und jetzt des Krieges in der Ukraine.
Gleich zu Amtsantritt steht sie vor solch großen Herausforderungen und ersten großen Aufgaben. Unter ihrer Leitung zeigt sich der Verband ganz solidarisch mit den Menschen der Ukraine, hat eine Spendenaktion initiiert und wird, eng mit dem Bistum Passau abgestimmt, Flüchtlinge unterstützen.
Der Bischof begrüßte das Ehepaar Anderlik und alle Mitfeiernden eingangs und wählte hierbei die aktuelle „Baustelle Stephansdom“ als Bild: „Wir sind hier inmitten einer Baustelle, der Baustelle Kirche. (…), in einer Krisenzeit und einer Zeit, in der sich vieles ändern und verändern wird.“
Der Oberhirte freute sich, dass mit Andrea Anderlik als Caritasdirektorin eine Frau mit Herz und Leidenschaft dieses Leitungsamt übernehme. „Alles Gute und Gottes Segen für Ihren Dienst“, sagte er beim Gottesdienst, den der Bischöflich Beauftragte für die Caritas und Vorstandskollege, Konrad Niederländer als Diakon mitfeierte.
Der Bischof rief zum Beginn der Fastenzeit dazu auf, dem Leben auf den Grund zu gehen, um nicht zugrunde zu gehen, sowie Fasten, Beten und Solidarität zu verbinden.
Der Bischof unterstrich: Caritas sei ein „Zeugnis der Liebe Gottes“, der Würde und der Liebenswürdigkeit aller Menschen verpflichtet. Ein selbstloser Dienst, und nie „umsonst“ wie der Bischof betonte. Auch wenn man manchmal erleben müsse, dass sich in Bereichen der Pflege der Zustand eines Menschen etwa im Alter oder mit Behinderung nicht mehr gravierend verbessern lasse. Umso wichtiger sei es, diese Menschen intensiv zu begleiten. „Menschen, die mit Menschen mit Beeinträchtigung arbeiten, nehmen deren Würde wahr“, betonte er. Zudem erfordere diese Arbeit mit Menschen mit Behinderung, Liebe „vergeblich, gratis und umsonst“ zu geben. Caritasmitarbeitende dürften hier keine Gegenleistung erwarten – und das sei eine große Kunst, so der Bischof.
Bischof Dr. Stefan Oster (SDB) überreicht der neuen Diözesan-Caritasdirektorin Mag.a (FH) Andrea Anderlik, MSc, die Ernennungsurkunde.
Andrea Anderlik wünschte sich bei der anschließenden Begegnung mit den Mitarbeitenden der Caritas eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Menschen, „die ihr Herz am rechten Fleck haben“. Sie werde sich mit Leidenschaft für die Menschen, ob Jung oder Alt, mit Behinderung oder in persönlicher Not einbringen.
Als Caritasvorstand ist Andrea Anderlik zusammen mit dem Bischöflich Beauftragten für rund 3500 Mitarbeitende in 144 Einrichtungen und Diensten des Diözesan-Caritasverbandes verantwortlich. Diakon Niederländer unterstrich das Miteinander und dass jetzt der Vorstand wieder komplett sei.
Die 48jährige stammt aus Linz und war zuletzt Geschäftsführerin der „Caritas für Betreuung und Pflege“, einem Institut der Caritas in Oberösterreich. Sie trug dort Verantwortung für die Mobilen Familien- und Pflegedienste, das Mobile Hospiz Palliative Care, die Seniorenwohnhäuser und Betreuten Wohnformen, die Servicestelle Pflegende Angehörige sowie die Schulen für Sozialbetreuungsberufe. Zudem war sie für die Bereiche IT, Nachhaltigkeit und Mobilität zuständig. Zuvor war sie in Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit sowie für Senioren/-innen tätig. Sie hat Sozialmanagement studiert sowie das Masterstudium Demenzstudien abgeschlossen. Wie sie selbst sagte, habe die Caritas sie über das Elternhaus seit ihrer Kindheit geprägt.
Mit Vertretungen aus der Caritas, Politik und Gesellschaft erfolgt die Amtseinführung der Caritasdirektorin dann am Freitag, 29. April. In diesem Rahmen wird auch die 100 Jahr-Feier des Passauer Diözesan-Caritasverbandes nachgeholt. Dieser ist 1921 gegründet worden. Die vorgesehene Feier war Corona-bedingt verschoben worden.