„Im Großen und Ganzen sind wir in unserem Agenturbezirk, der die Landkreise Deggendorf, Regen und Straubing-Bogen sowie die Stadt Straubing umfasst, bisher sehr gut durch die Krise gekommen“, berichtete Peter Weindl zu Beginn. Besonders durch das Kurzarbeitergeld, im Agenturbezirk knapp 160 Millionen Euro seit Pandemiebeginn, habe man viele Arbeitsplätze erhalten können, so der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Deggendorf weiter. Mit Blick auf die konkreten Zahlen im Landkreis Deggendorf bedeutet das: Waren im Februar 2020, kurz vor Pandemiebeginn, 2.392 Menschen arbeitslos gemeldet, sind es im Februar 2022 sogar nur noch 2.296. Positiv zeigt sich auch die Entwicklung bei den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten: Zwischen Juni 2016 und Juni 2021 stieg die Gesamtzahl um mehr als 3.000 auf 51.369 Beschäftigte. „Insgesamt können wir durchaus zufrieden mit der aktuelle Situation sein, auch wenn wir uns natürlich noch steigern wollen, zum Beispiel im Hinblick auf Langzeitarbeitslose“, ergänzte Peter Weindl. Auch Rita Hagl-Kehl beurteilte die aktuellen Zahlen positiv: „Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Landkreis Deggendorf zeigt, dass unsere Maßnahmen, vor allem das Kurzarbeitergeld und die Wirtschaftshilfen für Unternehmen, gewirkt haben und wir viele Arbeitsplätze so erhalten konnten.“
Peter Weindl, Vorsitzender der Agentur für Arbeit Deggendorf, informiert die SPD-Bundestagsabgeordnete Rita Hagl-Kehl über aktuelle Lage auf dem Arbeitsmarkt.
Anders verhält es sich auf dem Ausbildungsmarkt. Viele Unternehmen finden derzeit keinen geeigneten oder überhaupt keinen Nachwuchs für ausgeschriebene Ausbildungsstellen. Insbesondere für kleine und mittlere Betriebe stellt dies eine Belastung dar. So kamen im September 2021 auf 610 gemeldete Bewerberinnen und Bewerber noch 1.381 offene Stellen. Besonders alarmierend: Während die Zahl der offenen Stellen im Vorjahresvergleich relativ konstant geblieben ist (Vorjahr: 1.389), hat die Zahl der Bewerber nochmal spürbar abgenommen (Vorjahr: 727). Nach der Einschätzung von Peter Weindl gibt es hierfür mehrere Gründe: „Durch die unsichere Lage aufgrund der Corona-Pandemie haben sich viele Schulabsolventinnen und -absolventen zunächst für ein Studium oder den Besuch der Fachoberschule entschieden. Zudem gab es in den vergangenen zwei Jahren einen spürbaren Rückgang der Stellen für Praktika, weshalb vielen jungen Erwachsenen noch die berufliche Orientierung fehlt.“ Dazu Rita Hagl-Kehl: „Die berufliche Ausbildung muss wieder mehr Wertschätzung erfahren. Im Koalitionsvertrag haben wir deshalb explizit festgehalten, diese zu stärken. Unter anderem wollen wir mit den Ländern die Berufsorientierung und Jugendberufsagenturen flächendeckend weiter ausbauen. Zudem werden wir in Zukunft verstärkt Weiterbildungsmaßnahmen unterstützen.“