Menschen mit Behinderung müssen sich entfalten können. Sie sollen Chancen zur Teilhabe finden. Sie sollen einen Lebensort finden, an dem sie daheim sein können. Gleichzeitig ihren Anforderungen entsprechend individuelle Pflege erfahren. Im Pockinger Caritas Wohnheim St. Ulrich haben sich Vertreter des Bezirkes Niederbayern mit dem Diözesan-Caritasverband dazu ausgetauscht.
Die Bezirksrätinnen Cornelia Wasner-Sommer und Hannelore Langwieser sowie Bezirksrat Josef Heisl haben am Freitag, 18. Februar, mit Caritasvorstand Diakon Konrad Niederländer und der Einrichtungsleiterin Carmen Fellner auch Gespräche mit Menschen mit Behinderung in einer Wohngruppe geführt. Derzeit leben 106 Bewohner/-innen zwischen 7 und 84 Jahren in St. Ulrich mit seinen vier Einrichtungen.
Zum Teil leben sie sehr eigenständig und gehen in die nahegelegene Caritas-Werkstatt. Zum Teil brauchen sie aufgrund der Schwere ihrer Behinderung intensive Betreuung. Sie werden von 160 Mitarbeitenden rund um die Uhr begleitet.
Die Vertreter des Bezirkes und der Caritas waren sich einig, dass es ein gesellschaftliches Klima brauche, das Vielfalt und die Teilhabe von Menschen mit Behinderung als eine Chance sieht. Inklusion statt Ausgrenzung sei immer auch eine Frage der Haltung und des Bewusstseins. Die Bezirksräte würdigten den breiten Einsatz der Caritas für Menschen mit Handicap von den schulischen Förderzentren, Werkstätten bis zu den Wohnheimen. Sie unterstrichen die Verantwortung den betroffenen Menschen sowie deren Familien gegenüber. Hannelore Langwieser, die frühere Beauftragte für Menschen mit Behinderung des Bezirkes Niederbayern, wies auf den wichtigen Dienst der Caritas hin, dieser Personengruppe in den Wohnheimen Heimat zu geben.
Miteinander das Bewusstsein für Inklusion und Teilhabe stärken: (V.li.) Bezirksrat Josef Heisl, Caritasvorstand Diakon Konrad Niederländer, die Bezirksrätinnen Hannelore Langwieser und Cornelia Wasner-Sommer und Caritas Einrichtungsleiterin Carmen Fellner.
Diakon Niederländer betonte die enge Abstimmung mit dem Bezirk Niederbayern, der als dritte kommunale Ebene unter anderem für Soziales, Gesundheit und Bildung zuständig ist. Er dankte für die Zusammenarbeit. Carmen Fellner, im Diözesan-Caritasverband auch als Fachbereichsleiterin Wohnen verantwortlich, stellte die gesamte Caritas-Einrichtung vor: die Wohnheimen am Weizauer Weg für Erwachsene sowie für Kinder und Jugendliche, das Wohnheim am Holunder-Weg für Erwachsene sowie das Bruder-Konrad-Haus in Rotthalmünster. Sie sprach an, wie schwierig es sei, Mitarbeitende zu finden. Entsprechend würden in den Einrichtungen z.B. Erzieher/-innen oder Heilerziehungspfleger/-innen und -pflegehelfer/-innen ausgebildet.