Eine gebürtige Grafenauerin hat ihr Herz den Tieren versprochen. Sie päppelt Igel auf und ist Pflegestelle für Katzen aus Rumänien.
Begonnen hat alles, als Evelyn Hiemann in Straubing in einer Mülltonne auf einem Parkplatz zwei Hasenbabys gefunden hat. Sie waren erst sechs Wochen alt. Jetzt sind die Hasen sieben Jahre alt und leben zusammen mit Evelyn in Straubing. Sie wuchs schon als Kind in einer sehr tierlieben Familie auf.
Nach der Hilfsaktion der Häschen kam irgendwann ein eigenes Pferd dazu. Die Vorbesitzerin hatte wenig Zeit dafür und so nahm sich Evelyn darum an.
Im Garten fand sie dann ein Igelbaby. Sie brachte es zur Igelhilfe, da sie selbst wenig Ahnung von Igeln hatte. Leider war in der Igelhilfe momentan sehr wenig Platz und sie baten Evelyn, sich daheim um das Kleine zu kümmern.
Gesagt – Getan. „Daraufhin wollte ich aktiver im Tierschutz werden. Ich war in enger Abstimmung mit dem Tierarzt und der Igelhilfe. Nun bin ich in Straubing schon für die Igelaufzucht bekannt“, schildert mir Evelyn.
Evelyn mit einem Pflegeigel
Vorsicht: Igel sollten nur dann in menschliche Obhut genommen werden, wenn es verwaiste Igelsäuglinge, verletzte oder kranke Tiere sind, Jungigel, die Anfang November unter 500 Gramm wiegen und die bei Wintereinbruch noch aktiv sind. (Quelle: www.pro-igel.de)
Das prüft Evelyn natürlich bei Ankunft der Stacheltiere und entscheidet dann, was mit ihnen passiert. Momentan leben neun Igel bei ihr. Jetzt gibt sie ihnen schon selbst Spritzen, versorgt und füttert sie. „Vorher lebten die Igel bei uns im Gästezimmer, da sie bei Zimmertemperatur gehalten werden müssen – der Gestank war enorm. Deshalb steht nun im Garten ein Gartenhäuschen, mit Heizung und fliesend Wasser“, so Evelyn. Einige Helfer unterstützten sie dabei, es aufzustellen. Das Holz wurde gespendet, aber es kommt doch einiges zusammen, auch für Kleinigkeiten.
Das neu gebaute, beheizte Gartenhaus. Daneben sind die Außengehege für den kontrollierten Winterschlaf - für diejenigen, die das passende Gewicht schon erreicht haben.
Alle Igel sollten im Winter schlafen, falls nicht, ist irgendwas mit ihnen nicht in Ordnung. Um im Winter überleben zu können, sollten sie 600-650 g wiegen. Alles andere wäre ein Todesurteil. Aber da hilft dann die Tierretterin. Die Futterrationen, die momentan bereits 15 Döschen Nassfutter am Tag betragen, finanziert sie selbst und durch Spenden.
Nach einem Urlaub im Ausland kam ein neues Projekt hinzu – eine Katzenpflegestelle. „Das Leid der Hunde und Katzen im Ausland war für mich sehr schwer anzuschauen“, erklärte sie, „und ich entschloss kurzerhand, mich auch für Tiere im Ausland einzusetzen.“ Zusammen mit dem „Pfotenteam Niederbayern“ rettet sie Tiere aus Rumänien.
Transporter bringen die Tiere nach Deutschland und machen hier vereinzelt Halt. „Gleich beim ersten Transport habe ich „Mimi“ behalten“, schmunzelt Evelyn.
Alle anderen Katzen sind nur kurz bei ihr und suchen dann ein Zuhause für immer. „Durch Mundpropaganda hat sich rumgesprochen, dass ich Katzen vermittle. So sind viele Arbeitskollegen auf mich zugekommen. Nach einer Vorkontrolle und einer Schutzgebühr geht es dann ab für die Samtpfoten ins neue, wohlverdiente Zuhause“, erklärt die Tierschützerin.
Im Ausland werden die Tierheime meistens von Privatpersonen betrieben, staatliche Tierheime gibt es kaum, ebenfalls gibt es keine Strafen für Tierschänder. Dem muss entgegengewirkt werden. „So können zumindest ein paar Tiere hier in Deutschland ein gutes Leben führen“, erklärt sich Evelyn für die Hilfe in Rumänien.
Bina fühlt sich schon richtig wohl.
Diesen Samstag kam dann die zweite Katze, Bina, die bei Evelyn bleiben darf, mit dem Transport. Eine neunmonatige Katze, die bei einem Autounfall einen Fuß verloren hat. „Sie wird bei Mimi bleiben. Sie ist immer sehr traurig, wenn sie von den Pflegekatzen Abschied nehmen muss“, erklärt sie. Auch Evelyn selbst fällt es natürlich schwer, die Vierbeiner wieder gehen zu lassen, aber das gehört nun mal dazu und sie weiß ja, dass alle in ein tolles neues Zuhause kommen.
Momentan suchen Evelyn und ihr Freund nach einer größeren Unterkunft, beispielsweise ein Haus mit einem kleinen Hof für Pferde, so dass noch mehr Tiere aufgenommen und gerettet werden können. Hier möchten sie dann auch selber wohnen und ihre eigenen Pferde mit zu sich holen. Wer hier etwas weiß, oder für die Projekte spenden möchte, kann das gerne bei Evelyn Hiemann machen.
Wer Evelyn privat mit ihren Tieren helfen möchte, kann sich per Mail bei ihr melden unter evelyn.hiemann@web.de.
Gerne kann natürlich auch das Pfotenteam Niederbayern unterstützt werden.
(Paypal: Pfotenteam.Niederbayern@gmail.com oder Überweisung Raiffeisenbank Hengersberg-Schöllnach eG Pfotenteam Niederbayern e.V. IBAN: DE67 7416 1608 0000 1934 10 BIC: GENODEF1HBW)
Ich finde, das ist wirklich eine großartige Sache!