Moderne Zeiten erfordern neue Ideen. „Als ich mich in diesem Jahr zur Wahl stellte, geschah das vor dem Hintergrund, mich als ‚einfaches‘ Mitglied im Aufsichtsrat wählen zu lassen“, erklärte Michaela Eberl (im Caritasverband FRG stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende). Bei der Vertreterversammlung der Caritas 2021, bewarb sich die junge Sozialpädagogin durch Videobotschaft. „Dass ich dann gleich die Position einer stellv. Aufsichtsrätin übernehmen sollte, war für mich eine wirkliche Herausforderung! Gerne habe ich mich dieser Verantwortung aber gestellt, denn Irene Hilz (frühere AR-Vorsitzende, jetzt Mitglied im Aufsichtsrat des Caritasverbands FRG) und Dr. Peter Robl (amtierender AR-Vorsitzende) haben mich sehr gut in das neue Themen- und Aufgabenspektrum eingearbeitet.“ Auch Dr. Peter Robl lobte die vom Vorstand an den Tag gelegte Informationskultur, die seit Jahren im Caritasverband FRG auf Transparenz und Offenheit zielt.
Der kath. Sozialverband in der Region zählt mit seinen rund 450 Mitarbeitenden zu einem der größten Arbeitgeber im Landkreis. Die Pandemielage ließ den Wohlfahrtsverband auch im abgelaufenen Jahr immer wieder an Grenzen kommen – bei der Betreuung von Klienten, ebenso wie im Einsatz der Angestellten. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Vorstand in seinen vielfältigen Arbeitsfeldern zu beraten und zu unterstützen. Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Robl: „Im Mittelpunkt steht natürlich der Mensch! – Er ist es, um den wir uns annehmen.“ Dafür seien Kontakte zu allen Beschäftigten sehr wichtig. „Schade nur, dass ich bisher noch kaum Möglichkeiten hatte, die einzelnen Einrichtungen zu besuchen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im persönlichen Austausch kennenzulernen“, bedauerte Michaela Eberl. „Aber das wird so schnell als möglich in 2022 nachgeholt!“
Dr. Peter Robl ist seit 2003 im ehrenamtlichen Verbandsgremium der Kreis-Caritas Freyung-Grafenau e.V. engagiert. Seit Juli 2021 steht er gemeinsam mit Michaela dem Aufsichtsrat vor.
Die Zukunft der verbandlichen Caritas
„Die zwischenmenschlichen Konfrontationen, die sich aus der Infektionslage ergeben, belasten alle ungemein - auch uns als Ehrenamtler im Verband. Besonders die Verweigerungshaltung von bekennenden Impfgegnern – das tut richtig weh!“, so Dr. Robl.
Nicht Stillstand, sondern den Verband weiter nach vorne bringen – trotz des nachweislichen „Riss“ in der Gesellschaft – hat sich das Aufsichtsrat-Duo „Robl-Eberl“ daher auf die Fahne geschrieben: „Hier denke ich insbesondere an die ‚Caritas der Regionen‘ in den Pfarreien. Das Wirken von hauptberuflicher und ehrenamtlicher Caritasarbeit bis in die kleinsten regionalen Einheiten hinein“, resümierte Dr. Robl. „Die Rolle der regionalen Caritas ist die Stärke und das Markenzeichen der Caritas in der Diözese Passau. Kindergärten gehören zum Beispiel in die lokale Führung der Pfarr- und Orts-Caritas oder der Gemeinde. Zentralisierungsbestrebungen sind hierbei nicht förderlich. Auch die Gemeindecaritas ist ein lokales Markenzeichen, unser Verband als Bindeglied zur Kirche – das tut uns gut. Diese gilt es, auszubauen und - vor allem - zu bewahren. Auch die Kreisverbände der Caritas müssen ihre Aktivitäten besser bündeln und sich mehr abstimmen. Dabei denke ich besonders an die Themen ‚Datensicherheit‘ und ‚Qualität in der Pflege‘. Eine nahtlose Vernetzung scheint mir hier das Gebot der Stunde!“ Die Pandemie wirke aber auch positiv: „Trotz der sich ständig ändernden Auflagen, birgt diese Zeit auch ihre Chancen“, sagte die stellv. Vorsitzende Eberl. „Der solidarische Zusammenhalt rückt klar in den Fokus unseres Handelns. Und nur so werden wir die Caritas in unserer Gesellschaft auch weiterentwickeln, ihr einen festen Platz in den Herzen und Köpfen der Menschen sichern!“