Das Bayerwaldwetter - ein durchmischtes Jahr 2021
Nach einer tief winterlichen Phase im Bayerwald, die fast den ganzen Januar 2021 andauerte, milderte sich das Wetter gegen Ende des Monats. Mit längerem Sonnenschein tat sich der Jahreseinstieg schwer. Die Niederschlagsmenge pendelte sich mit 70 Litern pro qm auf ein Mittelmaß ein. In der ersten Februarhäfte meldeten sich Schnee und Kälte zurück, ein straffer Böhmwind pfiff über die Bayerwaldhöhen. Aus dem tiefen „Eiswinter“ ging es nach Monatsmitte mit einer regelrechten Kapriole in den Vorfrühling. Innerhalb einer guten Woche gab es einen Temperaturanstieg von 34,5 Grad: Mit 150 Stunden lag die Sonnenscheindauer im März im Mittel, die Niederschagsmenge mit 42 Litern pro qm jedoch unter dem herkömmlichen Limit. Der April 2021 zeigte uns ein kaltes und windiges Gesicht. „April, April, der weiß nicht, was er will“ - diesem Motto wurde der Frühlingsmonat voll gerecht, Winterintermezzos mit Schnee- und Graupelschauern zögerten den Trieb der Knospen hinaus. Die Aprilkühle zog sich bis in den Mai hinein, der uns eine Mitteltemperatur von nur 13 Grad bescherte. Allerdings gab es einen “Ausreißertag”, nämlich den 10. Mai mit sommerlichen 27 Grad. Die Wetterlage gestaltete sich mit 140 Stunden Sonne, mit Regenfällen und Schauern recht durchmischt.
Für den Monat Juni 2021 gibt es ein auffallendes Wetterphänomen zu bemerken: Der Unterschied zwischen der höchsten und niedrigsten Temperaturmarke betrug 27 Grad. Das Juniwetter überraschte uns immer wieder mit intensiven Schauern, dennoch waren insgesamt 275 Sonnenstunden zu verzeichnen. Der Juli war kein Hochsommergarant, kennzeichnend waren unbeständige Wetterphasen mit heftigem Niederschlag. Im Landkreis Freyung-Grafenau kam es vom 8. auf den 9. Juli zu sintflutartigem Regen, Sturmböen entwurzelten Bäume. Bei 30 Grad konnte mit dem 6. Juli nur ein einziger „heißer Tag“ verzeichnet werden. Der August begab sich in deutlich kühlere Gefielde als üblich. Es herrschten wenige Sonnenstunden, 150 sind es gewesen, dazwischen stellten sich heftige Gewitterschauer und Windböen ein. Ein Temperatursturz zur Mitte des Monats ließ sommerliche Hochgefühle markant einbrechen.
Der September brachte dann eine beständigere Wetterlage, die von ausgeprägten Hochdruckgebieten bestimmt war. Bei drei Grad mehr als im langjährigen Durchschnittswert gehört der Monat zu den wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Mit 14 Liter Regen pro qm erreichte er nur 15 Prozent der üblichen Menge. 182 Sonnenstunden brachte dann der Oktober mit sich, die Tag- und Nachttemperaturen zeigten sich moderat. Während des Durchzugs einer Kaltfront vor Monatsmitte gab es über 1100 Metern den ersten Flockenwirbel. Durchmischtes Wetter herrschte dann im November vor. Auffalllend waren zahlreiche “Inversionslagen, bei denen es auf den Höhen reichlich Sonnenschein gab, in den Tälern dagegen wabernde Nebel. Gegen Monatsende hielt der Winter mit dichtem Schneetreiben Einzug. Der Dezember ließ sich mit grauem Nebelwetter an, immer wieder setzte bei Temperuren um Null Grad Schneefall ein. Sonnenarm sich die trübe Stimmung fort, nur in den Hochlagen kam die Sonne öfter heraus. Ab 24. Dezember trat eine deutliche Milderung mit gelegentlichen Regenfällen ein. Gegen Jahresende wechselten sich westliche Luftströmungen mit Niederschlagsfeldern und warme Föhnlagen (bis zu zehn Grad plus) ab.
Im Jahr 2021 gab es 31 Sommertage, das sind solche mit 25 Grad und mehr, heiße Tage mit 30 Grad oder mehr waren nur 5 zu zählen. 130 Frosttage findet man im Kalender 2021, also solche, bei denen die Temperatur unter 0 Grad sank. Eistage, an denen die Quecksilbersäule den Gefrierpunkt nicht überschritt, traten immerhin 30 auf. Den Jahreshöchstwert mit 30,5 Grad erreichte der 18. Juni, den Tiefstwert mit minus 16 Grad der 14. Februar. Die Niederschlagsmenge bemisst sich auf 950 Liter pro qm (2020: 1020 Liter), ein vergleichsweise niedriger Wert. Der 22. August stellt sich dabei mit 30 Litern pro qm als regenreichster Tag dar. Die Sonne verwöhnte uns im Bayerischen Wald mit 1775 Stunden (2020: 1860 Stunden). Diese Werte wurden auf einer Messhöhe von 800 Metern über dem Meer registriert. Für 2021 lässt sich sagen: „Kein schönes Wetterjahr, der Regeneration der Natur und den Quellwässern tat es aber gut!