Das bei einem Einsatz am Lusenschutzhaus Ende Oktober von einem Grafenauer Bergretter verlorene Funkgerät ist bis heute leider nicht mehr aufgetaucht. Es musste ersetzt werden und man machte sich große Gedanken über die Finanzierung.
Da kam völlig unerwartet Hilfe: der Grafenauer Notar Jörg Saumweber, schon mehrmals ein äußerst großzügiger Unterstützer der Bergwacht Grafenau, fragte von sich aus Anfang November bei den Bergrettern nach, ob das Gerät gefunden worden sei. Auf die negative Antwort sagte er spontan zu, die Kosten für das Gerät zu übernehmen. Den Bergrettern fiel ein Stein vom Herzen, insbesondere, da für einen neuen Anwärter unabhängig vom Verlust ohnehin noch ein Gerät beschaffen werden musste.
Und auch hier hatte man Glück: man erwischte einen Restposten, bei dem ein Gerät zum halben Preis abgegeben wurde, allerdings ohne Ladegerät. Da man für das verlorene Gerät ohnehin eine Ladestation hatte, war das zu verschmerzen.
Als die Rechnung über 800,00 Euro für die Funkgeräte eintraf und dem Notar vorgelegt wurde, damit er den Preis seines „Ersatzgerätes“ sehen kann, kam man ins Ratschen. Dabei erfuhr dieser, dass die Bereitschaft, um so ein „Missgeschick“ zukünftig möglichst vermeiden zu können, zunächst fünf Tragegurte samt Tasche für das Funkgerät geordert hat und im Einsatz ausprobieren will. Wenn sich das System bewährt, sollte es für alle Bergretter angeschafft werden.
Bereitschaftsleiter Thomas Mixa präsentiert Notar Jörg Saumweber (li.) ein Spendenset.
Im Rahmen dieses Gesprächs erfuhr der Grafenauer Notar darüber hinaus, dass die Bereitschaft am 01.Dezember seit 75 Jahren besteht und erkundigte er sich nach einem Geburtstagswunsch; und die Antwort kam spontan: es mangelt noch an einigen leistungsfähigen Stirnlampen, die in der Dunkelheit sehr hilfreich sind, da der Retter die Hände frei hat; allerdings belaufen sich die Kosten eines Sets auf knapp 300,00 Euro und dies überfordert den aktuellen Etat der Bergwachtler, da auch noch der in die Jahre gekommene Nachtspeicherofen dringend ersetzt werden muss.
Jörg Saumweber fackelte nicht lange. „Wenn ich im Kopf richtig überschlage, komme ich mit beiden Funkgeräten, dem Ladegerät, den Tragegurten samt
Taschen und zwei „Lupinen“ (Beleuchtung) auf rund 1500,00 Euro. Ich finde, die ehrenamtliche Arbeit der Bergwacht kann nicht hoch genug geschätzt und unterstützt werden. Ihr seid jederzeit für in Not geratene Menschen in der Natur, zum Teil auch unter Einsatz der eigenen Gesundheit, da. Also besorgt die Sachen und gebt mir eure Bankverbindung, damit ich das Geld überweisen kann.“
Die Bereitschaftsleitung war ob dieser Ansage durch Jörg Saumweber sprachlos. Beide Funkgeräte, die Gurte samt Taschen und zwei Lampen – bezahlt. Man konnte es kaum glauben. Nun freut man sich aber umso mehr auf die „Christkindl“, die dank der Großzügigkeit des Grafenauer Notars unterm Bergwacht-Christbaum liegen werden.