Erziehen, Bilden, Betreuen. Aber auch Beheimaten im Glauben. Damit erfüllen katholische Tageseinrichtungen im Bistum Passau zum einen den staatlichen Auftrag, zum anderen den kirchlichen Anspruch. Damit die Qualität in den Kitas gesichert ist, startet der Diözesan-Caritasverband einen entsprechenden Prozess. Die Grundlage dafür bietet das sogenannte „Bistumsrahmenhandbuch“. Für Diözesanbischof Dr. Stefan Oster (SDB) ist entscheidend: „die Kitas sollen dazu beitragen, dass das Leben der jungen Menschen gelingt“. Am Mittwoch 10. November fand Corona-bedingt ein digitaler Auftakt in kleinerem Rahmen statt. 30 Kitas beteiligen sich an dem Prozess.
Für die Qualitätsentwicklung brauche es einen Rahmen, aber es komme darauf an, das Regelwerk im pädagogischen Alltag „mit innerer Freude zu füllen“; mit Herz den Kindern und Eltern begegnen. Die Menschen sollten spüren: „wir alle sind von Gott geliebte Kinder, wir haben einen Vater im Himmel und in Jesus einen, der mit uns geht“. Dies zu vermitteln sei die „entscheidende Schlüsselqualifikation und Schlüsselaufgabe“. Der Bischof dankte allen, die sich in der Erziehung und Bildung einbringen und Menschen mit Christus in Beziehung bringen. Dazu gehöre auch, in die Tiefe zu gehen und sich selbst Quellen für den Glauben zu erschließen.
So sollen sich in den Kitas die Bereiche Pädagogik und Pastoral verzahnen. Ist doch die Kita für die Familien ein sozialer und christlicher Mittelpunkt der Gemeinde. Deswegen steht die Qualitätsentwicklung der Kitas im Bistum Passau unter dem Leitwort „Zusammen.Wachsen“. Auch mit Blick das Miteinander von Kindern, Eltern, Trägerverantwortlichen, pastoralen und pädagogischen Teams.
Die Grafik von Mercedes Seisenberger ziert das Bistumsrahmenhandbuch. Es symbolisiert mit dem Rankwerk das gemeinsame Wachsen und Zusammenwachsen von Kindern und Erwachsenen und die Einbindung einer Kita in eine Pfarrei.
Nach diesem ersten Aufschlag, an dem sich 60 Kita-Leiterinnen, Trägerverantwortliche, Geistliche und pastoral wie pädagogisch Mitarbeitende in drei Regionalgruppen abgestimmt haben, werden die einzelnen Kitas mit den Trägern an einem Leitbild arbeiten. Im Mai 2022 ist erneut ein zentraler Auftakt mit dem Bistumsrahmenhandbuch geplant. Dann geht es um die sieben Qualitätsbereiche, die abgefragt werden: Kinder, die ihre Persönlichkeit entwickeln können, Eltern, die ihre Kita als Unterstützung erleben, der pastorale Raum, in den die Kita aktiv eingebunden ist, der Sozialraum, den die Kinder erleben, der Glaube und die christlichen Werte, die erfahrbar sind, der Träger und die Leitung, die für Professionalität sorgen und schließlich das Personal, das als Team arbeitet. Solches Qualitätsprofil wiederum ermöglicht den Qualitätsbrief des Bundesverbandes katholischer Kindertageseinrichtungen e. V. als anerkannter Nachweis.
Für Caritasvorstand Diakon Konrad Niederländer ist wichtig, das individuelle Profil einer Kita zu schärfen und herauszustellen. Stefan Seiderer, der Leiter der Abteilung Kindertageseinrichtungen, sieht in dem Prozess die große Chance, die hohe Fachlichkeit und das Engagement in den Kitas weiterzuentwickeln. Und für Birgit Zachariae, Fachbereichsleiterin Frühe Bildung und pädagogische Qualität, entsteht für alle katholischen Kitas ein einheitlicher Standard, bei dem Vielfalt und Individualität zum Tragen kommen.
Informationen zum Prozess:
Birgit Zachariae, Fachbereichsleitung frühe Bildung und pädagogische Qualität in der Abteilung Kindertageseinrichtungen, 0851/392-730, E-Mail: birgit.zachariae@caritas-passau.de