Sie arbeiten in Caritas Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen. Sie sind in Seniorenheimen aktiv. Sie engagieren sich in Kitas. In der Caritas sind die jungen Leute willkommen; bei den betreuten Menschen wie bei den Mitarbeitenden. Und die Jugendlichen selbst sind mit Eifer und Freude bei der Sache. Jetzt sind die Neustarter im Bundesfreiwilligendienst zum Einführungsseminar in Passau zusammengekommen.
Elisabeth Schachner, Koordinatorin des BFD bei der Caritas, und Werkstudent Fritz Müller haben ein Programm zusammengestellt, damit die Jugendlichen zusammen lernen, reflektieren, gestalten, spielen und wachsen können. Johanna Winkler aus Passau etwa erhofft sich aus der Bufdi-Zeit Orientierung für sich persönlich zu erhalten. Die Zwanzigjährige Fachabiturientin arbeitet seit Oktober in den dreiflüsse-werkstätten. Bevor sie ein Studium im medizinischen Bereich aufnimmt, möchte sie Erfahrungen im Umgang mit Menschen sammeln. In der Intensiv-Gruppe erlebt sie, wieviel sie von den Menschen mit Behinderung selbst zurückbekommt und wie sie anerkannt ist.
Jonas Dillinger macht auch solche positiven Erfahrungen. Er will Heilerziehungspfleger werden. Im Caritas Wohnheim St. Franziskus in Freyung begleitet der 18jährige Freyunger neun Menschen mit Behinderung. Den Dienst in der Gruppe kennt er von früheren Schulpraktikas. Für die berufliche Zukunft will er seine Erfahrungen intensivieren.
Anderen helfen und sich selbst entdecken. Elisabeth Schachner und Fritz Müller von der Caritas laden zum Bundesfreiwilligendienst ein.
Samuel Schmidmeier aus Altötting hat Spaß in der Konrad-von-Parzham-Schule für Jugendliche mit Behinderung. Dort bringt er sich intensiv, wie er erzählt, beim Unterricht in der Mittelschul-Stufe ein. Nach dem Abitur wollte er mit seinen 18 Jahren nicht gleich das Studium beginnen. Erfahrungen im sozialen Bereich wollte er machen, um mit solchen Kenntnissen dann Kunst und Multimedia zu studieren. Wohl ähnlich wie den Dreien geht es den 13 anderen Bufdis, die sich eine Woche lang in Passau austauschen. Insgesamt sind es 20 in Einrichtungen der Caritas oder der Diözese Passau. Für ihren Einsatz, so die Koordinatorin Elisabeth Schachner, bekommen sie ein Taschengeld, zwei Tage Bildungsurlaub pro Monat und „vor allem jede Menge Lebenserfahrung“. Um die Qualität des Freiwilligendienstes für alle Beteiligten sicherzustellen, lässt der DiCV sich regelmäßig vom Qualitätsausschuss der katholischen Freiwilligendienstträger prüfen und hat zuletzt im Oktober 2020 das Zertifikat über die Einhaltung der 90 Qualitätsstandards erhalten.
Eine Woche bleiben die Jugendlichen im Haus der Jugend beim Seminar zusammen. Bei allen Aktivitäten sollen Austausch und Persönlichkeitsentwicklung im Vordergrund stehen, betont Elisabeth Schachner. Zusammen mit Fritz Müller will sie den jungen Leuten Gelegenheit bieten, sich kreativ einzubringen. Sie sollen für ihr eignes Leben profitieren. Dazu gehört auch Biografiearbeit, die Gemeindecaritas-Fachbereichsleiter Konrad Haberger anbietet. Die Bufdis lernen den Diözesan-Caritasverband und dessen Ziele kennen. Sie werden von der Beauftragten für Prävention, Andrea Kramer, auch zum Thema sexueller Missbrauch geschult.
Sich orientieren oder die Weichen in Richtung Traumberuf stellen. Mit dem Einführungsseminar haben 16 Bufdis bei der Caritas begonnen. Elisabeth Schachner (re.) und Fritz Müller (2.v.re.) begleiten sie.
Generell betont Elisabeth Schachner: „Die Möglichkeit zum Bundesfreiwilligendienst gibt es seit zehn Jahren und sie wird in der Diözese Passau gut genutzt“. Bisher konnte der Diözesan-Caritasverband insgesamt 370 Menschen im BFD begleiten und 27 Einrichtungen als Einsatzstellen gewinnen. Einen Bundesfreiwilligendienst können Menschen jeden Alters machen, sofern sie die Regelschulzeit beendet haben. Anfang und Ende sind dabei relativ flexibel, auch ein Freiwilligendienst in Teilzeit ist unter Umständen möglich.
Informationen stehen unter www.caritas-passau.de/freiwilligendienste zur Verfügung. Telefonisch ist Elisabeth Schachner unter 0851/5018-965 zu erreichen.